International Grand Lodge of Druidism


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Die International Grand Lodge of Druidism, abgekürzt IGLD, ist eine weltweite Vereinigung von Logen, die auf den im Zeitalter der Aufklärung gegründeten Ancient Order of Druids zurückgehen. Sie haben das Ziel, Humanität, Toleranz, Menschenrechte und die Freundschaft unter den Mitgliedern zu fördern. Mit Kult und Glauben der historischen Kelten und ihrer geistigen Führungsschicht, der Druiden, hat die Vereinigung nichts zu tun. Durch die Namensgebung wollten die Gründer Wissenschaft, Kunst, Weisheit und Naturverbundenheit symbolisieren.

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Der siebenstrahlige Stern: Internationales Symbol der aufklärerisch-humanistischen Druiden

Verbreitung

Logen der IGLD existieren in englischsprachigen Ländern, in Skandinavien, Deutschland und der Schweiz. In anderen Ländern, etwa Südafrika oder Österreich, gab es im 20. Jahrhundert Logen, sie gingen jedoch im Lauf der Zeit unter.

Die Gesamtzahl der Mitglieder ist nicht bekannt. Sie liegt in der Größenordnung von 50.000 weltweit.

In Deutschland gibt es 60 Logen, in der Schweiz 12 Logen an acht Standorten. (Stand: März 2011)

Organisation (lokal bis weltweit)

Die International Grand Lodge of Druidism ist ähnlich aufgebaut wie andere Logen-Systeme. Die lokalen oder regionalen Logen sind in Großlogen zusammengefasst.

Alle nationalen Großlogen sind im Weltverband, der 1908 gegründeten International Grand Lodge of Druidism IGLD, zusammengeschlossen. Den Vorsitz hat ein turnusmäßig wechselnder Präsident. Alle vier Jahre findet ein Weltkongress in einem anderen Land statt. Der Internationalen Großloge kann sich ein Mitglied einer örtlichen Loge zusätzlich als Mitglied anschließen und somit am Weltkongress teilnehmen. Stimmberechtigt sind jedoch nur die Delegierten der einzelnen Länder; sie wählen den Vorstand der IGLD. Die nationalen Großlogen sind autonom und nicht an Weisungen der IGLD gebunden.

Deutschland

Die offizielle Bezeichnung der deutschen Großloge ist Deutscher Druiden-Orden VAOD e.V., wobei VAOD für Vereinigter Alter Orden der Druiden steht. Geläufig ist auch die Abkürzung DDO. In Deutschland sind fast alle lokalen Logen und die Groß-Logen, die ungefähr dem Gebiet der Bundesländer entsprechen, eingetragene Vereine. Die Vorsitzenden sowie weitere gewählte Delegierte sind Mitglied des Ordenstags, der das oberste Organ des Deutschen Druiden-Ordens bildet. Vom Ordenstag wird das Präsidium für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt.

Schweiz

Der schweizerische Zweig kennt nur eine einzige Großloge. Die Schweizer Großloge nennt sich Schweizerischer Druidenorden SDO.

Zeitschrift

Die gemeinsame offizielle Zeitschrift des Deutschen Druiden-Ordens und des Schweizerischen Druidenordens ist der viermal jährlich erscheinende Druidenstern.

Mitgliedschaft

Die Logen des Druiden-Ordens nehmen entweder nur Männer oder nur Frauen als Vollmitglieder auf. Die jeweiligen Partner werden jedoch bei den meisten Aktivitäten einbezogen, die nicht zur sogenannten Innenloge zählen. Diese ist den Mitgliedern vorbehalten. Der Deutsche Druiden-Orden (DDO) fördert die Gründung und Arbeit von Frauen-Logen, die sich an seinen Grundsätzen orientieren. Beispiele sind die Eugenien-Loge Zollern-Alb mit Sitz in Balingen, die Frauen-Druiden-Loge Brunonia zu Braunschweig oder die Loge Movemus in Wittmund/Ostfriesland, die zu den ursprünglich im skandinavischen Raum beheimateten Birgitta-Logen gehört.

Kandidatinnen und Kandidaten sollen mindestens 25 Jahre alt sein und in geordneten Verhältnissen leben. Die Aufnahme neuer Mitglieder bedarf der Zustimmung aller Logenmitglieder. Sie erfolgt in einem feierlichen Ritual.

Ziele

Die Ziele des Deutschen Druiden-Ordens sind gemäß Paragraph 2 der Vereinssatzung von 2005:

„Der Deutsche Druiden-Orden steht unter dem Wahlspruch Einigkeit, Frieden und Eintracht. Seine Mitglieder nennen sich Brüder. Sie treten ein für Humanismus, tätige Nächstenliebe, Brüderlichkeit, Toleranz und den Schutz der Menschenrechte. Der Orden erwartet von seinen Mitgliedern aktive Mitarbeit und eine seinen Wertvorstellungen gemäße Lebensführung. Er befasst sich nicht mit politischen oder religiösen Aufgaben.“

Der Schweizerische Druidenorden setzt sich insbesondere folgende Ziele:

„Freundschaften schaffen und vertiefen, sich mit den geistigen Werten der Menschheit auseinander setzen, die gewonnen Erkenntnisse in den Alltag tragen, bedrängten oder hilflosen Menschen helfen, gemeinsam das gegenseitige Verständnis fördern, Überzeugungen und Bekenntnisse Andersdenkender verstehen und achten, den Nächsten unbeeinflusst von Bildungsstand, Rang und Herkunft respektieren.“

Es besteht absolut keine religiöse Bindung; auch ein ausgesprochener Atheist kann Mitglied werden oder sein. Mit den großen Religionen hat es nie Konflikte gegeben. Über konfessionelle oder parteipolitische Fragen darf innerhalb der Logen nicht diskutiert werden.

Alle Mitglieder genießen gegenseitiges Besuchsrecht in in- und ausländischen Logen.

Das Ziel tätiger Nächstenliebe verfolgen die Logen durch Förderung lokaler Aktivitäten. In Deutschland gibt es darüber hinaus die Druidenhilfe e. V., einen gemeinnützigen Verein mit der Aufgabe, bundesweit Spendengelder einzusammeln und nach strengen Kriterien für gemeinnützige Zwecke einzusetzen.

Das wichtigste Symbol der International Grand Lodge of Druidism ist der siebenstrahlige Druidenstern, der als Leitstern dafür sorgen soll, die Ziele im Blick zu behalten.

Geschichtlicher Hintergrund

1781 wurde der „Ancient Order of Druids (AOD)“ von einem Freundeskreis um Henry Hurle in der Gaststätte „The King's Arms“ in Londons Poland Street gegründet. In seinen Idealen und damit in der Namensgebung bezog er sich auf die alten Druiden der Kelten. Die damalige Epoche war geprägt vom Gedankengut der Aufklärung einerseits und zum Teil gewalttätigen, politisch oder religiös motivierten Auseinandersetzungen andererseits. Es kam zur Gründung einer Reihe von bürgerlichen Vereinigungen, die sich die Förderung der Menschlichkeit, Toleranz und gegenseitigen Hilfe zum Ziel gesetzt hatten.

Es gibt Hinweise auf eine bereits 1717 ebenfalls in London gegründete Vereinigung mit dem Namen „The Druid Circle of the Universal Bond“ (Gründer: John Toland), aus der später der AOD hervorgegangen sein soll.

Die rasche Ausbreitung des Ordens in England führte 1833 zu einer großen Spaltung, bei der ein Teil der englischen Druiden unter der Bezeichnung „UAOD (United Ancient Order of Druids)“ eine eigene Großloge gründete. Als Friendly Society (Versicherung auf Gegenseitigkeit) widmete sie sich besonders der Hilfe für ihre Mitglieder und deren Angehörige bei Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Tod. Diese Vereinigung, auf Deutsch „Vereinigter Alter Orden der Druiden (VAOD)“, breitete sich weltweit vor allem in englischsprachigen Ländern aus. So entstanden 1824 die ersten Logen in Kanada, 1839 die George Washington Grove #1 in New York, und 1861 der UAOD in Australien <ref>http://www.druiden-orden.de/fragen__antworten.html, abgerufen am 7. April 2013</ref>.

1872 wurde - mit Unterstützung aus den USA - in Berlin die Dodona-Loge gegründet. Diese erste deutsche Druiden-Loge besteht heute noch.

1908 wurde die Internationale Großloge (IGLD) bei einer Konferenz in München ins Leben gerufen. Seit 1913 sind durch den Welt-Kongress von London alle verschiedenen Ordens-Zweige der Welt einschließlich des in England weiter existierenden AOD wieder vereinigt.

Ab 1933 setzten die Nationalsozialisten den Deutschen Druiden-Orden, der damals 264 Logen mit rund zehntausend Mitgliedern umfasste, zunehmenden Repressalien aus, etwa durch offene oder verdeckte Boykottaufrufe gegen seine Mitglieder, willkürliche Beschlagnahmung von Logenvermögen usw., und zwangen ihn 1935 zur Selbstauflösung. Er wurde 1947 wiedergegründet.

In der Schweiz fasste der Druiden-Orden 1912 zum ersten Male Fuß mit der Gründung der Arnold-Winkelried-Loge in Zürich. Da diese der deutschen Großloge unterstellt war, löste sie sich, wie die deutschen Logen, während des Naziregimes wieder auf. Auf Grund von Kontakten mit der süddeutschen Großloge gründeten 1962 einige Männer in Basel die Jacob-Burckhardt-Loge. Von dort aus verbreitete sich der Orden in der Schweiz.

Mit dem Aufkommen der heute üblichen Sozialversicherungssysteme ging die Bedeutung des VAOD als Versicherung auf Gegenseitigkeit stark zurück und spielt in Deutschland kaum mehr eine Rolle (obwohl die Hilfe für Mitglieder und deren Angehörige nach wie vor als moralische Verpflichtung gesehen wird). Im Gegensatz dazu gibt es in Australien die „Druids Friendly Society“ als Versicherungsträger und Krankenhaus-Vertragspartner. Sie ist ebenfalls Mitglied der IGLD.

Einzelnachweise

<references />

Literatur

  • Biedermann, Edwin A: Logen, Clubs und Bruderschaften. Düsseldorf, Droste, 2. akt. und erw. Auflage 2007, ISBN 3-7700-1184-8
  • Bütow, Wolf J: In guter Gesellschaft. Düsseldorf, Econ 1981, ISBN 3-430-11598-1
  • Deutscher Druiden-Orden VAOD e.V.: Satzung, VR8655 beim Amtsgericht München
  • Frey, Herbert: Die Geschichte des Druiden-Ordens, insbesondere des Dt. Ordenszweiges bis 1935. Stuttgart, Verlag und Druck Eugen Heinz 2002
  • Green, Miranda J: The World of the Druids. London, Thames & Hudson Ltd. 1997, ISBN 978-0-500-28571-8
  • Lennhoff, Eugen, Oskar Posner u. Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer-Lexikon. München, Herbig 2000, ISBN 3-7766-2161-3
  • Mai, Klaus-Rüdiger: Geheimbünde. Mythos, Macht und Wirklichkeit. Bergisch-Gladbach, Lübbe, 2. Auflage 2009, ISBN 978-3-404-60605-4
  • Patzer, Stefanie (2009) Neuzeitliche Keltenrezeption: Druidenorden. Diplomarbeit, Universität Wien. Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät. BetreuerIn: Birkhan, Helmut
  • Patzer, Stefanie: Druiden. Ihr Imagewandel von der frühen Neuzeit bis in die Moderne. Gedruckt mit Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung in Wien. Wien, Praesens Verlag 2010, ISBN 978-3-7069-0587-9

Weblinks