Ansgarkirche (Hamburg-Langenhorn)


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Die Ansgarkirche ist eine in den Jahren 1929/1930 erbaute evangelisch-lutherische Kirche im Hamburger Stadtteil Langenhorn und die erste Kirche<ref> Abschnitt zur Geschichte der Gemeinde auf der Homepage der Kirchengemeinde. Abgerufen am 24. April 2014.</ref>, die in diesem Stadtteil erbaut wurde.

Gebäude

Der Entwurf stammt von den Architekten Herrmann Geißler und Otto Wilkening und besteht aus einem zentralen kubischen Klinkerbau mit einem Walmdach und einem schlanken flach gedeckten Turm. Der Innenraum ist durch seinen klassischen Grundriss mit Seitenschiffen und halbrunder Apsis eher konservativ gestaltet. In das Gebäude ist ein Gemeindesaal integriert, so dass die Kirche von außen stattlicher wirkt, als sie vom Volumen des Gottesdienstraums her gesehen tatsächlich ist.

Im Jahr 2011 wurde die Kirche vollständig renoviert.

Ausstattung

Der Altarraum wird von einem großen Holzkreuz dominiert. Neben diesem fallen vor allem die schwarz-weiß Reproduktion der ursprünglich für die Kirche vorgesehenen Altarbilder an der Orgelempore auf. Diese Bilder entwarf Anita Rée 1931, sie standen jedoch nie im Original in der Kirche, da sie 1935 durch den damaligen Kirchenvorstand abgelehnt wurden. Die Originale kamen in die Hauptkirche St. Nikolai und sind dort wahrscheinlich während der Bombenangriffe auf Hamburg im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Die heutigen Reproduktionen hängen seit den 1990er-Jahren in der Kirche.<ref> Abschnitt zum Altarbild auf der Homepage der Kirchengemeinde. Abgerufen am 24. April 2014.</ref>

Glocken

Der erste Satz aus drei Glocken wurde 1930 aufgehängt. Diese Glocken waren aus Stahl gefertigt und in den Tönen E, G und A gestimmt, mussten aus Altersgründen jedoch 2008 ausgetauscht werden. Die aktuellen Glocken sind drei Bronzeglocken in den Tönen C, fis und A, die ursprünglich in der 2004 geschlossenen Kapernaumkirche in Hamburg-Horn hingen. Alle drei Glocken tragen Bibeltexte als Inschriften, die größte z.B. Siehe ich verkündige euch große Freude die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr. (Lk 2,10f LUT) Zwei der alten Stahlglocken stehen heute noch im Außenbereich neben der Kirche.<ref>Abschnitt zu den Glocken auf der Homepage der Kirchengemeinde. Abgerufen am 24. April 2014.</ref>

Orgel

Datei:Ansgar ree gesamt.jpg
Orgelempore mit Prospekt und Reproduktionen der Reé-Werke
Datei:Ansgar orgel spieltisch.jpg
Spieltisch der Hans-Henny-Jahnn-Orgel

Die Orgel wurde von Hans Henny Jahnn entworfen und 1931 von der Firma P. Furtwängler & Hammer eingebaut. Sie ist bis heute im Pfeifenwerk original erhalten und wurde bisher nur einmal im Jahre 2008 umfangreich von der Firma Jehmlich restauriert. Damit gehört sie zu den wenigen erhaltenen Jahnn-Orgeln. Sie ist eine der ersten großen Orgeln, die im Zuge der Orgelbewegung eine mechanische Traktur erhielten. Eine Besonderheit ist die Aufteilung der Register in die Seiten feminin (links) und maskulin (rechts).<ref>Zur Orgel auf der Homepage der Kirchengemeinde. Abgerufen am 24. April 2014.</ref> Feminin bezeichnet die Flöten- und Zungenstimmen sowie die die meisten Aliquotregister, während maskulin den Prinzipalchor und die gemischten Stimmen umfasst.

I Hauptwerk C–f3
feminin
1. Pommer 16′
2. Rohrflöte 8′
3. Glöckleinton II 2′
4. Bauernflöte II 22/3
</br>
</br>
</br>
maskulin
5. Prinzipal 16′
6. Oktave 8′
7. Oktave 4′
8. Mixtur V 1′
II Oberwerk C–f3
feminin
9. Nachthorn 8′
10. Ital. Prinzipal 4′
11. Hornaliquot 51/3
12. Hornaliquot 31/5
13. Flachflöte 2′
14. Sesquialtera II 22/3
15. Dulcian 8′
maskulin
16. Gedackt 8′
17. Flûte okt. 4′
18. Hornaliquot 51/3
19. Hornaliquot 31/5
20. Flachflöte 2′
21. Zimbel II 1/4
22. Scharf V 1′
III Kronpositiv C–f3
feminin
23. Quintadena 8′
24. Koppelflöte 4′
25. Nasat 22/3
26. Blockflöte 2′
27. Terzian II 13/5
</br>
</br>
maskulin
28. Quintadena 8′
29. Nasat 22/3
30. Flûte okt. 2′
31. Kleinflöte 1′
32. Terzian II 13/5
Pedal C–g1
feminin
33. Pommer 16′
34. Rohrflöte 8′
35. Rohrquinte 51/3
36. Nachthorn 2′
37. Dulcian 16′
</br>
</br>
maskulin
38. Prinzipal 16′
39. Pommer 16′
40. Oktave 8′
41. Oktave 4′
42. Flûte okt. 2′
43. Rauschpfeife III 4′

Fotografien und Karte

53.65238888888910.008388888889Koordinaten: 53° 39′ 8,6″ N, 10° 0′ 30,2″ O{{#coordinates:53,652388888889|10,008388888889|primary

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Hamburg

Literatur

  • Wilhem Tolzien: Die Ansgarkirche in Langenhorn im Hamburger Kirchenkalender, 1931 (Digitalisat)
  •  Ralf Lange: Architektur in Hamburg. Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9, S. 243.
  •  Friedhelm Grundmann, Thomas Helms: Wenn Steine predigen. Medien Verlag Schubert, Hamburg 1993, ISBN 3-929229-14-5, S. 121f.

Weblinks

Commons Commons: Ansgarkirche (Hamburg-Langenhorn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />