Antidoron


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche

Antidoron (griech. ἀντίδωρον, „Ersatzgabe“) heißt in den Kirchen des byzantinischen Ritus gesegnetes Brot, das nach der Göttlichen Liturgie ausgeteilt wird. Es ist nicht der sakramentale Leib Christi und darum nicht allein den zur Kommunion zugelassenen orthodoxen Gläubigen vorbehalten.

Liturgiegeschichtlicher Hintergrund

Das Antidoron gilt als ein Rest der altkirchlichen Gewohnheit der Gläubigen, die für die Eucharistie, für die Agape und für die Armenfürsorge benötigten Speisen selbst zur Kirche mitzubringen, wo sie für die verschiedenen Zwecke aufgeteilt und verwendet wurden. Tatsächlich entwickelte es sich wohl aus der Feier der Typika.

Heutiger Brauch

Heute werden, gemäß jahrhundertealtem Brauch, den für die Eucharistie bereitgestellten Broten zunächst die zur Konsekration bestimmten Teile entnommen. Das übrigbleibende Brot wird in kleine Stücke geschnitten, diese werden gesegnet und als Antidora verteilt.

Verwandte Riten

Auch andere Ostkirchen kennen unter anderen Bezeichnungen denselben Brauch, praktizieren ihn jedoch nicht allsonntäglich. Im römischen Ritus gibt es zu verschiedenen Heiligenfesten Brotsegnungen, etwa am Fest der hl. Agatha.

In Taizé wird nach der sonntäglichen Eucharistie regelmäßig gesegnetes Brot für die Ungetauften sowie für diejenigen ausgeteilt, die aus persönlichen Gründen nicht kommunizieren wollen. In ökumenischen Gottesdiensten wird gelegentlich gesegnetes Brot ausgeteilt.

Literatur