Avenue d’Iéna


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Das Hôtel Roland Bonaparte beherbergt heute das Luxushotel Shangri-La.
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Das an der Place d’Iéna gelegene Museum Guimet

Die Avenue d’Iéna ist eine 1.140 Meter lange und 36 Meter breite Straße im Quartier Chaillot des 16. Arrondissements von Paris. Grob verbindet die Straße zwei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt; sie beginnt an der Avenue Albert de Mun, die direkt am Palais de Chaillot vorbeiführt, das auf der anderen Seite der Seine unmittelbar gegenüber dem Eiffelturm liegt, und endet an der Place Charles de Gaulle, in deren Mitte sich der Triumphbogen befindet.

Die Straße erhielt ihren Namen in Erinnerung an Napoleons siegreiche Schlacht vom 14. Oktober 1806.<ref>Philippe Siguret, Bertrand Lemoine: Vie et histoire du XIVe arrondissement (Edition Hervas, Paris 1991), S. 128</ref>

Besondere Gebäude

An der Straße sowie an der in ihrem südlichen Abschnitt gelegenen Place d’Iéna befinden sich insgesamt vier Kulturdenkmäler des 16. Arrondissements:

Gleich zu Beginn der Straße unter Nummer 1 der den gesamten Block zwischen der Avenue d’Iéna, der Avenue Albert de Mun und der Avenue du President Wilson einnehmende und an seiner Nordostseite an Nummer 9 der Place d’Iéna endende Palais d’Iéna. Dieser wurde 1937 von Auguste Perret erbaut. Er diente ursprünglich als Verkehrsmuseum und beherbergt heute den Wirtschafts- Sozial- und Umweltrat von Frankreich.

Ebenfalls an der Place d’Iéna liegt unter Nummer 6 das 1889 erbaute Museum Guimet, das sich an der Nordseite des Platzes befindet und den kompletten Block zwischen der Avenue d’Iéna, der Rue Boissière und der Rue de Lübeck einnimmt. Gleich nebenan in östlicher Richtung befindet sich unter Nummer 5 ein weiteres Kulturdenkmal.

Ferner befindet sich im südlichsten Abschnitt der Straße unter Nummer 10 das Hôtel du Prince Roland Bonaparte, das im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts vom Architekten Ernest Janty erbaut und 1929 von Michel Roux-Spitz modifiziert wurde. Im Jahr 2005 wurde das Gebäude von der Hotelkette Shangri-La erworben und zu einem Luxushotel umgebaut, das 109 Zimmer, darunter 40 Suiten, beinhaltet. Das Hotel wurde 2010 eröffnet.

Etwa in der geografischen Mitte der Straße, wo sie von ihrem ursprünglich nordöstlichen Verlauf geradewegs in Richtung Norden abzweigt, befindet sich rechts unter Nummer 56 das Hôtel Trumet de Fontarce, das heute die ägyptische Botschaft in Frankreich beherbergt. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite öffnet sich nach Westen hin die weitläufige Place des États Unis mit Blick auf das Denkmal für La Fayette und Washington.

Fiktion

Die Avenue d’Iéna ist auch Gegenstand des 1961 erschienenen Romans Thunderball (später verfilmt unter dem Titel James Bond 007 – Feuerball) von Ian Fleming, wobei der Autor den Bewohnern der Straße nicht gerade die besten Eigenschaften zuschreibt: Not the richest – the Avenue d’Iéna has that distinction – but rich people are not necessarily solid people and too many of the landlords and tenants in the Avenue d’Iéna have names ending in “escu”, “ovitch”, “ski”, and “stein”, and these are sometimes not the endings of respectable names. Moreover, the Avenue d’Iéna is almost entirely residential. The occasional discreet brass plates giving the name of a holding company in Liechtenstein or in the Bahamas or the Canton de Vaud in Switzerland are there for tax purposes only – the cover names for private family fortunes seeking alleviation from the punitive burden of the Revenue, or, more briefly, tax-dodging.<ref>Film Locations: Thunderball (1961) by Ian Fleming (englisch)</ref> (Übersetzung: Nicht die reichste (Straße) – als solche gilt die Avenue d’Iéna – aber reiche Leute sind nicht notwendigerweise gute Menschen und allzu viele ihrer Eigentümer und Mieter haben Namen, die mit „escu”, „ovitch”, „ski” und „stein” enden, und das sind manchmal nicht gerade die Endungen von ehrbaren Namen. Außerdem ist die Avenue d’Iéna beinahe eine reine Wohnstraße. Die gelegentlich diskreten Messingschilder, die den Namen einer Holdinggesellschaft aus Liechtenstein, den Bahamas oder des Kanton Waadt in der Schweiz tragen, befinden sich dort nur aus steuerlichen Gründen – als Deckname für private Familienvermögen, die eine Möglichkeit suchen, ihre extrem hohen Steuerschulden gegenüber dem Staat zu mindern oder, kurz gesagt, Steuerflucht begehen.)

Einzelnachweise

<references/>

Weblinks

Commons Commons: Avenue d’Iéna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien