BFC Preussen
BFC Preussen | |||
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Voller Name | Berliner Fussballclub Preussen 1894 e. V. | ||
Ort | Berlin | ||
Gegründet | 1. Mai 1894 | ||
Vereinsfarben | schwarz-weiß | ||
Stadion | Preussenstadion | ||
Plätze | 5000 | ||
Trainer | Andreas Neuendorf | ||
Homepage | www.bfc-preussen.de | ||
Liga | Berlin-Liga | ||
2014/15 | 1. Platz (Landesliga Berlin) | ||
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Der BFC Preussen (offiziell: Berliner Fussballclub Preussen 1894 e. V.) ist ein Berliner Sportverein, der heute Abteilungen in Fußball, Handball, Volleyball, Leichtathletik und Gymnastik besitzt. Historisch bedeutend war die Eishockeyabteilung des Vereins, die ab 1983 zusammen mit dem Berliner Schlittschuhclub den BSC Preussen bildete.
Inhaltsverzeichnis
Fußball im BFC Preussen
1894 wurde von Schülern des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums erst ein Fußballclub Friedrich-Wilhelm gegründet, der sich um Konflikte zu vermeiden als BFC Preussen neugründete und im selben Jahr schon die ersten Spiele durchführte.
1897 war der BFC einer der Gründungsmitglieder im Verband Deutscher Ballspielvereine (VDB), später umbenannt in Verband Berliner Ballspielvereine (VBB). Vor dem Ersten Weltkrieg konnten die Berliner Meisterschaften 1899 mit 1901, 1909 mit 1910 und 1912 und zusätzlich die Vizemeisterschaft 1905 und 1906 erreicht werden. Im März 1901 gelang dem BFC Preussen mit 8:3 über die Surrey Wanderers der erste Sieg einer deutschen Mannschaft über einen Club aus England. 1909 fand unter Besuch des Kronprinzenehepaars ein Freundschaftsspiel gegen Newcastle United statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der BFC erst 1949 wiedergegründet werden. 1970 gelang der Wiederaufstieg in die Berliner Amateurliga und 1972 der Aufstieg in die Regionalliga Berlin. 1974 wurde unglücklich die Qualifikation für die neue Amateur-Oberliga Berlin verpasst, in die der BFC Preussen allerdings 1975 mit dem Erreichen der Amateurligameisterschaft aufstieg. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren gehörte der Klub zu den stärksten in West-Berlin. 1977, 1980 und 1981 belegte der Verein in der Oberliga den ersten Rang, was neben dem Gewinn der Berliner Fußballmeisterschaft auch die Teilnahme an den Relegationsspielen um den Aufstieg in die zweite Bundesliga bedeutete. Jedoch verpassten die Preussen jeweils den Aufstieg. Zudem konnte 1978 und 1979 die Vizemeisterschaft in der Oberliga sowie zwischen 1978 bis 1981 viermal in Folge das Finale des Paul-Rusch-Pokals erreicht werden, wobei der BFC dreimal als Sieger den Platz verließ.
1991 wurde die Oberliga Berlin aufgelöst und die Vereine in die neue NOFV-Oberliga eingegliedert. Diese Spielklasse konnte aber nur ein Jahr gehalten werden, und 1992 war der BFC Gründungsmitglied der neuen Verbandsliga Berlin. Auch hier musste man zwei zeitweilige Abstiege (1993 und 1999) verkraften, bevor 2005 mit dem erneuten Erreichen des Berliner Meistertitels der Aufstieg in die – viertklassige – Oberliga Nord-Ost/Nord gelang. In der Saison 2008/09 spielten die Preussen, durch die Einführung der neuen 3.Liga, in der nun fünftklassigen Oberliga Nordost. Dort konnte der Verein aber die Klasse nicht halten und spielte seit der Spielzeit 2009/10 in der Berlin-Liga. Nach zwei Jahren in der Berlin-Liga stieg der Verein am Ende der Saison 2011/12 in die Landesliga Berlin ab. Zu Beginn der Saison 2014/15 konnte mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Andreas Neuendorf ein namhafter Trainer verpflichtet werden; unter Neuendorfs Leitung setzte sich die Mannschaft schon früh in der Saison vom Rest des Feldes ab und kehrte als Meister in die Berlin-Liga zurück.
Erfolge
- Berliner Meister (8): 1899, 1900, 1901, 1910 (jew. im VDB/VBB), 1977, 1980, 1981 (jew. in der Oberliga Berlin) und 2005 (in der Verbandsliga Berlin)
- Berliner Pokalsieger (3): 1979, 1980 und 1981
Nationalspieler
- DeutschlandEngland Edwin Dutton
- Deutschland Erich Massini
- Deutschland Gustav Unfried
- Deutschland Rudolf Droz
- Deutschland Walter Sorkale
- Deutschland Otto Thiel
- Deutschland Otto Völker
- Philippinen Oliver Pötschke
Weitere bekannte Personen und Spieler
- Deutschland Gerd Achterberg
- Deutschland Andreas Neuendorf
- DeutschlandPolen Christoph Dabrowski
- Deutschland Stephan Schmidt
Spielstätten
Der BFC Preussen spielte in seiner Historie in folgenden Stadien.<ref>Berliner FC Preussen. o.J., abgerufen am 24. Mai 2012. Andreas M. Tschorn (Hrsg.): </ref>
- 1894–1900 Tempelhofer Feld
- 1900–1903 Athletik-Sportplatz in Charlottenburg
- 1903–1913 Sportplatz am Teltowkanal in Tempelhof
- 1913–1924 Sportplatz an der Kaiserstraße in Mariendorf
- 1924–1936 Hauptkampfbahn Tempelhofer Feld („Preussen-Platz“)
- 1936–1938 Blau-Weiß-Platz an der Rathausstraße in Mariendorf
- seit 1938 Preussenstadion an der Malteserstraße in Lankwitz
Saisonüberblick seit 1999
Jahr | Liga | Platz |
---|---|---|
1999/2000 | Landesliga Berlin (6) | 2. Datei:Arrow-up.gif |
2000/01 | Verbandsliga Berlin (5) | 2. |
2001/02 | Verbandsliga Berlin | 8. |
2002/03 | Verbandsliga Berlin | 5. |
2003/04 | Verbandsliga Berlin | 3. |
2004/05 | Verbandsliga Berlin | 1. Datei:Arrow-up.gif |
2005/06 | NOFV-Oberliga Nord (4) | 11. |
2006/07 | NOFV-Oberliga Nord | 8. |
2007/08 | NOFV-Oberliga Nord | 13. |
2008/09 | NOFV-Oberliga Nord (5) | 15. Datei:Pfeil-nach unten.gif |
2009/10 | Berlin-Liga (6) | 12. |
2010/11 | Berlin-Liga | 15. |
2011/12 | Berlin-Liga | 18. Datei:Pfeil-nach unten.gif |
2012/13 | Landesliga Berlin (7) | 10. |
2013/14 | Landesliga Berlin | 3. |
2014/15 | Landesliga Berlin | 1. Datei:Arrow-up.gif |
2015/16 | Berlin-Liga |
Eishockey im BFC Preussen
Neben dem Berliner Schlittschuhclub (BSchC) und dem SC Charlottenburg war der BFC Preussen Anfang des 20. Jahrhunderts einer der Pioniervereine im deutschen Eishockey. Die ersten beiden Berliner Meisterschaften wurden 1910 und 1911 jeweils gegen den BSchC gewonnen. 1928 und 1940 nahm die Mannschaft an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. Bei der ersten Teilnahme wurde man Dritter, während man beim zweiten Mal in einer Kriegsspielgemeinschaft mit den Zehlendorfer Wespen in der Vorrunde ausschied.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Abteilung 1954 wieder reaktiviert und verpasste 1958/59 in einer Eishockeygemeinschaft mit dem SC Brandenburg Berlin (unter dem Namen EG Brandenburg-Preussen Berlin) sowie 1960/61 alleine den Aufstieg in die zweitklassige Oberliga. Der BFC Preussen spielte ab der Einführung der dritten übergreifenden Ligenstufe 1961/62 in der Gruppenliga, die später zur Regionalliga wurde, mit. 1968 stieg die Mannschaft in die Oberliga Nord auf und qualifizierte sich bereits zwei Jahre später für die Aufstiegsrelegation zur Bundesliga.
1971 wurde die Eishockeymannschaft des BFC Preussen aufgelöst und die besten Spieler schlossen sich (ebenso wie die aufgelöste Eishockeyabteilung von Hertha BSC) dem Berliner Schlittschuhclub an. Vier Jahre später kam es durch den Zusammenschluss von FASS Berlin mit dem EHC Nord Berlin zu einer Neugründung der Eishockeyabteilung beim BFC Preussen, die ab der Saison 1975/76 in der Oberliga Nord startete. Nach der Vorrunde der Saison 1977/78 verzichtete die Mannschaft auf die Teilnahme an der Qualifikationsrunde zur Oberliga Nord und stieg damit automatisch in die Regionalliga Nord ab. In der Folgesaison gelang der Wiederaufstieg in die Oberliga, wo die Preussen bis 1983 spielten. Der Verein war dabei aber wenig erfolgreich und belegte drei Mal hintereinander nach der Vorrunde den letzten Platz.
In der Saison 1982/83 gelang dem BFC allerdings der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Danach wurde der Eishockeysport beim BFC Preussen allerdings eingestellt und die Abteilung schloss sich mit der Eishockeyabteilung des Berliner Schlittschuhclubs zum BSC Preussen zusammen, der in der Saison 1983/84 dann in der 2. Liga startete.
Siehe auch: Eishockey in Berlin
Handball im BFC Preussen
Die Handballabteilung wurde 1927 in den Verein aufgenommen. Nach der Wiedergründung des Vereins 1949 wurde 1952 die Handballabteilung wieder aktiviert, die 1962 durch den Austritt der Seniorenmannschaften aus dem Verein nach Differenzen mit dem Gesamtverein einen Rückschlag erlitt. 1980 auf 1981 scheiterte der Versuch, in Zusammenarbeit mit anderen Berliner Vereinen im Süden von Berlin ein Handballleistungszentrum aufzubauen, wobei bis zur Saison 1987/88 der BFC weiter mit dem HC Steglitz zusammenarbeitete. Im Sommer 1989 gelang dem BFC bei seinem alljährlich stattfindenden Pokalturnier – dem Internationalen Preussen Juniors Cup – die Teilnahme der Jugend von Granitas Kaunas aus Litauen, dem im Sommer 1990 ein Gegenbesuch der Mannschaft des BFC in Litauen folgte. Nachdem 1997 erstmals der Aufstieg in die Oberliga Berlin erreicht wurde, gelang 1999 mit dem Erreichen des Berliner Meistertitels der Aufstieg in die Regionalliga Nord-Ost, die zwar sportlich gehalten werden konnte – aber aufgrund des Ausscheidens des TuS Lichterfelde aus der Spielgemeinschaft nicht mehr zu finanzieren war. Seit der Saison 2001/02 nahm die erste Seniorenmannschaft des BFC an der Berlin-Brandenburg-Liga teil. Ab der Saison 2007/08 spielte die 1. Männermannschaft in der Regionalliga Nord-Ost. In der Saison 2009/10 gelang die Qualifikation für die 3. Liga, in der der Verein schon vor Saisonende als Letztplatzierter feststand.
Einzelnachweise
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