Bahnhof Aumühle


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Aumühle
Aumühle-S-Bahnhof (12).JPG
Bahnhofsgebäude
Daten
Bauform Endbahnhof, früher Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung AAMS (S-Bahn); AAHF (Fernbahn)
IBNR 8000669
Kategorie 4
Eröffnung 1884
Lage
Stadt/Gemeinde Aumühle
Land Schleswig-Holstein
Staat Deutschland
Koordinaten 10,314629|primary dim=2000 globe= name=Aumühle region=DE-SH type=landmark
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Eisenbahnstrecken

Berlin-Hamburger Bahn

Bahnhöfe in Schleswig-Holstein

Der Bahnhof Aumühle ist der Start- bzw. Endbahnhof der Linie S21 der S-Bahn Hamburg nach Elbgaustraße, die auf der Bahnstrecke Berlin–Hamburg verläuft. Außerdem dient er als Start- bzw. Endbahnhof der Regionalbahn RB11 nach Büchen.

Lage

Der Bahnhof befindet sich am Ortseingang von Aumühle. Der Zugang ist ausschließlich durch den Haupteingang des denkmalgeschützten Gebäudes möglich, allerdings ist dieser von zwei Seiten zu erreichen, da er auf einer Fußgängerbrücke liegt, die die beiden Enden der Bahnhofsstraße verbindet. Die Adresse des Bahnhofs ist Bahnhofsstraße 1.<ref>🚉 Haltestelle: Aumühle | fromAtoB. In: www.fromatob.de. Abgerufen am 23. Mai 2015.</ref>

Geschichte

Datei:ET171 PA030035.JPG
Historische S-Bahn im Bahnhof Aumühle

Den ersten Bahnverkehr durch Aumühle gab es ab 1846 im Rahmen der Eröffnung der Berlin-Hamburger Bahn. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Bahnhof in Aumühle, lediglich im benachbarten Friedrichsruh hielten ab 1850 Züge. 1884 wurde der erste Halt für Züge in Aumühle errichtet, damals handelte es sich um einen einfachen Haltepunkt mit zwei Seitenbahnsteigen. 1909 erfolgte der Ausbau zu einem viergleisigen Bahnhof, um hier Vorortzüge aussetzen zu können. Dabei entstand hinter dem Bahnhof eine viergleisige Abstellanlage mit angeschlossenem Lokschuppen, um dort Züge abzustellen. Die Abstellanlage wird bis heute zum Abstellen von S-Bahnen verwendet, der Lokschuppen wird heute von dem Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn als Museum benutzt. Gleichzeitig entstand das bis heute in seiner Bauform in Norddeutschland einzigartige Empfangsgebäude.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Fernverkehr auf der Berlin-Hamburger Bahn durch die gezogene Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik stark zurück, lediglich einige Transitzüge zwischen Hamburg und Berlin verkehrten auf der Relation. Der Vorortverkehr, der nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin mit Dampfzügen abgewickelt wurde, erlebte durch zahlreiche aus Hamburg herausgezogenen und im Umland ansiedelnden Menschen hingegen einen großen Aufschwung, daher ersetze man die Dampfzüge ab 1958 zwischen Berliner Tor und Bergedorf durch eine neue S-Bahnlinie. Da der Verkehr auf der Strecke sehr gering war, verkehrte diese auf den mit Stromschienen versehenen Fernbahngleisen, zwischen Bergedorf und Aumühle/Büchen wurde der Verkehr zunächst weiterhin mit Dampf-/Dieselzügen abgewickelt.

1969 erfolgte eine Verlängerung der S-Bahn von Bergedorf bis nach Aumühle, ebenfalls auf den Gleisen der Fernbahn, dabei wurden einige Umbauten am Bahnhof vorgenommen. Der südliche der beiden Bahnsteige, welcher ursprünglich für den Durchgangsverkehr diente, wurde stillgelegt, die beiden südlichen Gleise wurden zu reinen Durchfahrtsgleisen, auf ihnen verkehrten die Transitzüge von und nach Berlin. Der nördliche Bahnsteig, welcher vorher zum Aussetzen von Vorortzügen diente, wurde zum Endbahnhof der S-Bahn. Während auf Gleis 1 die S-Bahnen aus Richtung Elbgaustraße (früher Pinneberg) aussetzen, wurde Gleis 2 in der Mitte, auf Höhe des Empfangsgebäudes, geteilt und mit Prellböcken versehen, der westliche Abschnitt diente für Verstärker der S-Bahn, der östliche Teil diente nun den zwischen Büchen und Aumühle pendelnden Regionalbahnen als Abfahrtsgleis, diese fädeln sich östlich des Bahnhofes auf die Fernbahnstrecke. So ist ein Umsteigen zwischen S-Bahn und Regionalbahn möglich, ohne den Bahnsteig wechseln zu müssen.

Datei:Gleisplan Bahnhof Aumühle.png
Gleisplan des Bahnhofes (Stand: 2015), Grün: S-Bahngleise, Schwarz: Fern-/Regionalbahngleise

Nach der deutschen Wiedervereinigung änderten sich die Verhältnisse, die Stecke Hamburg–Berlin sollte nun für den ICE-Verkehr genutzt werden, daher wurde die S-Bahn zwischen Berliner Tor und Aumühle auf eigene Gleise verlegt. Aus diesem Grund ruhte der S-Bahnverkehr in Aumühle von 1994 bis 2002, während er zwischen Berliner Tor und Bergedorf während der Umbauarbeiten weiterlaufen konnte. Stattdessen fuhr von Bergedorf aus ein Ersatzverkehr mit Dieseltriebzügen. Bei den Umbauarbeiten wurde zwischen Bergedorf und Wohltorf eine zweigleisige Strecke für die S-Bahn neben die bestehende Fernbahnstrecke gebaut, zwischen Wohltorf und Aumühle war nur Platz für ein Gleis. Des Weiteren wurden Bahnübergänge auf der Strecke beseitigt. Die Reste des südlichen Bahnsteiges an der Fernbahnstrecke wurden vollständig abgetragen und die Fernbahngleise für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ertüchtigt. Seit 2002 fährt die S-Bahn nach Ende der Arbeiten wieder nach Aumühle. Das Bahnhofsgebäude steht heute unter Denkmalschutz.

Ausstattung

Datei:Aumühle-S-Bahnhof (8).JPG
Eingang zum Bahnhofsgebäude über die Fußgängerbrücke

Der Bahnhof verfügt über einen überdachten Mittelbahnsteig und ein Bahnhofsgebäude. Der Zugang zum Bahnsteig erfolgt über eine Fußgängerbrücke, die die beiden Teile der Bahnhofsstraße verbindet. Der Zugang zu den Bahnsteigen ist mit dem Fahrstuhl barrierefrei möglich.<ref>S-Bahn-Haltestelle Aumühle (S21) Branchen Hamburg. In: www.hamburg.de. Abgerufen am 23. Mai 2015.</ref>

Im Bahnhofsgebäude ist ein Kiosk untergebracht, der eine Post-Agentur mitbetreibt.<ref>Deutsche Post|Filialen, DHL Paketshops und Verkaufspunkte|Aumühle|Bahnhofstr. In: standorte.deutschepost.de. Abgerufen am 23. Mai 2015.</ref> Die Haltestelle verfügt über 80 Park-and-Ride-Parkplätze sowie 120 Bike-and-Ride-Parkplätze.<ref>S-Bahn-Haltestelle Aumühle (S21) Branchen Hamburg. In: www.hamburg.de. Abgerufen am 23. Mai 2015.</ref>

An der nebenan gelegenen Emil-Specht-Allee befindet sich eine Bushaltestelle, die von den Linien 8820 und 8883 angefahren wird. Außerdem ist am Bahnhof ein Taxi-Haltepunkt. Östlich des Bahnhofs befinden sich Abstellgleise für Züge der S-Bahnen sowie das Eisenbahnmuseum Lokschuppen Aumühle mit historischen Bahnen.<ref>VVM - Eisenbahnmuseum Lokschuppen Aumühle (gemeinnützig). In: www.vvm-museumsbahn.de. Abgerufen am 23. Mai 2015.</ref>

Betrieb

Der Bahnhof Aumühle ist Start- und Endbahnhof der S-Bahnlinie S21 zwischen Aumühle/Bergedorf und Elbgaustraße. Morgens bis 8.46 Uhr verkehrt die Bahn im 10-Minuten-Takt, dann nur noch alle 20 Minuten (06, 26, 46).

In Ausnahmefällen fährt auch die Linie S2 ab Aumühle ab.

Die Linie RB 11 nach Büchen verkehrt nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ca. alle 2 Stunden mit Zwischenstopp in Friedrichsruh, Schwarzenbek und Müssen.

Gelegentlich wird der Bahnhof für Fahrten mit historischen Museumsbahnen genutzt, die dann auf der S21-Linie verkehren.

Linie Verlauf
S 21 Elbgaustraße – Eidelstedt – Stellingen – Langenfelde – Diebsteich – Holstenstraße – Sternschanze – Dammtor – Hauptbahnhof – Berliner Tor – Rothenburgsort – Tiefstack – Billwerder-Moorfleet – Mittlerer Landweg – Allermöhe – Nettelnburg – Bergedorf – Reinbek – Wohltorf – Aumühle
RB 11 AumühleFriedrichsruh – Schwarzenbek – Müssen – Büchen

Literatur

  •  Ralf Heinsohn: Schnellbahnen in Hamburg. Die Geschichte von S-Bahn und U-Bahn 1907–2007. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2006, ISBN 3-8334-5181-5.
  •  Wolfgang Pischek, Jan Borchers, Martin Heimann: Die Hamburger S-Bahn. Mit Gleichstrom durch die Hansestadt. GeraMond, München 2002, ISBN 3-7654-7191-7.

Weblinks

Gleise in Serviceeinrichtungen (AAHF) (PDF)

Einzelnachweise

<references />