Bahnhof Frankenberg (Eder)


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Frankenberg (Eder)
Bahnhof Frankenberg Eder Gleisseite.JPG
Der Bahnhof während der Eröffnungsfeiern Korbach–Frankenberg am 12. September 2015
Daten
Lage im Netz Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung FFRK
IBNR 8000104
Kategorie 6
Eröffnung 1. Juli 1890
Lage
Stadt/Gemeinde Frankenberg
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 8,789442|primary dim=2000 globe= name=Frankenberg (Eder) region=DE-HE type=landmark
  }}
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Hessen

Datei:Bahnhofsgebaede-Frankenberg Eder.JPG
Bahnhofsvorplatz, von der Marburger Straße aus gesehen

Der Bahnhof Frankenberg (Eder) ist ein Durchgangsbahnhof an der Bahnstrecke Warburg–Sarnau. Früher zweigten hier die Bahnstrecke Nuttlar–Frankenberg („Ruhr-Eder-Bahn“) und die Bahnstrecke Bad Berleburg–Allendorf („Obere Edertalbahn“) ab. Gleisanlagen und Bahnhofsumfeld wurde bis Mitte 2015 erneuert; die Stadt Frankenberg möchte das Empfangsgebäude des Bahnhofs sanieren lassen.<ref>Stadt will Bahnhof kaufen – Arbeiten sollen 2014 beginnen. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 19. Juni 2012, abgerufen am 19. Juni 2013.</ref>

Geschichte

Der Bahnhof Frankenberg (Eder) wurde 1890 mit der Eröffnung der Burgwaldbahn, dem südlichsten Teilabschnitt der Bahnstrecke Warburg–Sarnau, eingeweiht. 1900 wurde dann mit der Eröffnung der Unteren Edertalbahn, einem weiteren Teilabschnitt der Bahnstrecke Warburg–Sarnau, eine Verbindung nach Korbach in Betrieb genommen. Von dort aus konnte man nach Kassel, Brilon-Wald, Warburg und Bad Wildungen weiterreisen. Am 1. Dezember 1908 wurde die Bahnstrecke Nuttlar–Frankenberg eröffnet, die von Frankenberg über Allendorf und Winterberg nach Bestwig führte. Am 17. November 1910 bekam Frankenberg durch die Obere Edertalbahn Anschluss nach Bad Berleburg. Es gab auch Planungen über die Wohratalbahn, die in Gemünden (Wohra) an die Kellerwaldbahn anschloss, eine Verbindungsstrecke nach Frankenberg zu bauen. Die Strecke war bereits vermessen und der Unterbau war teilweise schon fertig, der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch den Weiterbau.

Ehemalige Verbindungen für den Personenverkehr

Strecke PV eingestellt am Anmerkung
Ruhr-Eder-Bahn 28. Mai 1967 Abschnitt bis Allendorf (Eder) wird noch für die
Güter– und vereinzelten Sonderzüge nach Battenberg (Eder) genutzt;
2005–2007 regelmäßige Sonderfahrten
Obere Edertalbahn 31. Mai 1981 Güterverkehr bis 1995 noch nach Hatzfeld (Eder),
heute nur noch bis Battenberg (Eder);
vereinzelte Sonderfahrten in den Sommermonaten
Untere Edertalbahn 30. Mai 1987
(wiedereröffnet am 11. September 2015)
Güterverkehr noch bis 1991;
1997, 2005–2007 und 2011–2013:
Sonderverkehr bis Herzhausen am Edersee

Durch die starke Konkurrenz des aufkommenden Individualverkehrs verzeichnete der Bahnhof auf einigen Verbindungen einen starken Rückgang der Reisenden. Als erstes wurde der Mittelabschnitt der Bahnstrecke Nuttlar–Frankenberg 1967 komplett stillgelegt und abgebaut. Der südliche Abschnitt wurde nur noch von Zügen nach Bad Berleburg bedient. Diese wurden im Mai 1981 eingestellt. Der Personenverkehr auf der Unteren Edertalbahn (Frankenberg–Korbach) ruhte von 1987 bis 2015.

Güterverkehr gibt es noch auf einem Reststück der Oberen Edertalbahn bis nach Battenberg (Eder).

Bahnanlagen

Datei:Bahnhof Frankenberg (Eder) August 06.jpg
Gleisseite 2006, vor der Renovierung

Empfangsgebäude

Das Empfangsgebäude beinhaltet einen Warteraum, eine personenbediente Fahrkartenausgabe und eine momentan leerstehende Bahnhofsgaststätte.

Gleisanlagen

Der Bahnhof hatte ursprünglich fünf Bahnsteiggleise. Bis zum Umbau der Gleisanlagen im Jahre 2015 wurden jedoch nur noch die zwei Gleise am ersten Mittelbahnsteig benutzt. Seitdem besitzt der Bahnhof Frankenberg drei Bahnsteiggleise an einem Haus- und einem Inselbahnsteig sowie ein bahnsteigloses Gleis zum Abstellen von Zügen.<ref>Gleise in Serviceeinrichtungen (FFRK) (PDF)</ref>

Die ehemals fünf Bahnsteiggleise waren durch eine Unterführung miteinander verbunden. Heute ist diese zugeschüttet und die Treppenaufgänge sind nicht mehr zu erahnen.

  • Der Hausbahnsteig an Gleis 1 diente den Zügen der Bahnstrecke Warburg–Sarnau als Abstellgleis. Heute werden dort Güterzüge abgestellt. Ursprünglich wurde er für die Züge der geplanten Strecke nach Gemünden (Wohra) gebaut.
  • Der Bahnsteig der Gleise 2 und 3 diente ebenfalls den Zügen der Bahnstrecke Warburg–Sarnau. Er wird heute noch genutzt und ist im August 2010 erneuert worden.
  • Der Bahnsteig der Gleise 4 und 6 diente den Zügen nach Bestwig und Bad Berleburg. Seit der Einstellung des Personenverkehrs auf der Oberen Edertalbahn 1981 wird er nicht mehr benutzt. Heute ist er samt Gleise abgebaut und durch ein bahnsteigloses Gleis zum Abstellen von Zügen ersetzt worden.
  • Die Gütergleise werden heute größtenteils noch benutzt und befinden sich südlich und westlich der Bahnsteige. Das Industriestammgleis, das von hier aus abzweigte, ist heute jedoch stillgelegt und teilweise abgebaut.

Bahnbetriebswerk

Bis in die 1960er Jahre verfügte der Bahnhof über ein eigenes Bahnbetriebswerk, welches nach einer Zeit als Außenstelle des Marburger Bahnhofs in den 1980er Jahren abgebaut wurde.

Stellwerk

Das Frankenberger Stellwerk wird seit Umstellung der Burgwaldbahn auf eine ESTW-Anlage im Herbst 2010 nicht mehr benutzt. Die Stellwerke in Friedensdorf und Sarnau stellen seitdem die Weichen der Burgwaldbahn, der Betrieb wird von Kassel aus gesteuert.

Güterschuppen

Der Güterschuppen wird nicht mehr benutzt und wurde abgerissen, dort befindet sich jetzt eine Grünanlage. Früher gab es viele Anlagen, die dem Güterverkehr dienten. Heute sind die meisten abgerissen oder verfallen. Die letzten Anlagen wurden bis in die 1990er Jahre benutzt.

Bedienungsangebot

Burgwaldbahn (RB 42)

Bis Mitte September 2015 war Frankenberg Endpunkt der Züge aus Marburg, seitdem wird alle zwei Stunden über Korbach nach Brilon oder Bestwig durchgefahren. Nach Marburg wird Montag bis Samstag in der Regel ein stündliches Angebot gefahren. Die Züge werden von der DB-Tochter Kurhessenbahn betrieben. Die Züge, die alle bis zum Marburger Hauptbahnhof durchgebunden werden, sind Triebwagen der Baureihe 628.

Gemäß dem Fahrplan 2011 bedienten montags bis freitags 28, samstags 25 und sonntags 14 Personenzüge den Bahnhof.

Linien
Birkenbringhausen Regional RB 42
Bahnstrecke Warburg–Sarnau
Frankenberg-Goßberg

Sonderverkehr

Von 2005 bis 2007 gab es von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen Sonderfahrten über die für den Personenverkehr stillgelegten Strecken nach Herzhausen am Edersee und Battenberg-Auhammer.

Von 2011 bis 2013 gab es in den Sommermonaten wieder Sonderverkehr der Eder entlang bis Herzhausen. Die Züge endeten nicht in Frankenberg, sondern fuhren durchgehend von Marburg bis Herzhausen. Eine Weiterfahrt nach Korbach war jedoch nicht möglich, da dieser Abschnitt seit 1998 für jeglichen Zugverkehr gesperrt und mit Büschen zugewachsen ist. Die Strecke nach Battenberg wird seit 2007 nur noch bei bestimmten Veranstaltungen (u. a. bei der Eder-Bike-Tour Mitte Juni jeden Jahres) befahren, da hier weiterhin keine Züge bestellt wurden.

Linien
Röddenau Regional
einzelne Sonderfahrten
Ende

Weblinks

Commons Commons: Bahnhof Frankenberg (Eder) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>