Bahnstrecke Eichstätt–Beilngries


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Eichstätt–Beilngries <tr><td style="vertical-align:top;" colspan="2">
Gesamtnetz der ehemaligen Lokalbahnen
</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckennummer (DB):</td><td>5323 (Eichstätt–Kinding)</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Kursbuchstrecke (DB):</td><td>991 (Eichstätt-Bahnhof–Eichstätt-Stadt)</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckenlänge:</td><td>46,4 km</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Spurweite:</td><td>1435 mm (Normalspur)

</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckenklasse:</td><td>D4<ref>http://stredax.dbnetze.com/ISRViewer/svg?requestType=getAttrGeneric&userId=1426539556478&lang=de&mapId=&objectId=142,22659&addRes=GUAB_ID,2015,ALG_DBNETZ_STRECKE,1</ref></td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Höchstgeschwindigkeit:</td><td>50 km/h</td></tr>

Betriebsstellen und Strecken<ref name="BS-header1"> Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.</ref><ref name="BS-header2">Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 5323 auf eisenbahn-tunnelportale.de</ref>
von Ingolstadt
0,0 Eichstätt Bahnhof 425 m
nach Treuchtlingen
0,5 Tunnel Schneckenberg (189 m)
0,8 Wasserzell (b. Eichstätt)
3,0 Rebdorf-Hofmühle
3,5 Hofmühle
3,9 Schlagbrücke (von 1885 bis Oktober 1922 Hp)
5,1 Eichstätt Stadt (früher Bhf.) 389 m
7,5 Pietenfeld
10,0 Landershofen
12,5 Pfünz
13,7 Inching
17,2 Walting
20,1 Pfalzpaint
22,0 Gungolding
24,1 Arnsberg (Bay)
27,3 Böhming
29,4 Kipfenberg
Altmühl
33,3 Ilbling
Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt
35,2 Kinding 375 m
A9
Schwarzach
40,2 Unteremmendorf
41,5 Pfraundorf
42,9 Badanhausen
ehem. Sulztalbahn von Neumarkt
46,3 Beilngries
ehem. Sulztalbahn nach Dietfurt

Die Bahnstrecke Eichstätt–Beilngries, von der heute noch der Abschnitt Eichstätt Bahnhof–Eichstätt Stadt betrieben wird, ist eine eingleisige Nebenbahn in Oberbayern. Die größtenteils stillgelegte und zurückgebaute Strecke wurde auch als Altmühlbahn bezeichnet, da sie mit Ausnahme des Schneckenbergtunnels vollständig im Tal der Altmühl verlief.

Geschichte

Die zunächst schmalspurige Strecke (1000 mm Spurweite) wurde in mehreren Abschnitten gebaut. Zuerst wurde die Strecke von Eichstätt Bahnhof nach Eichstätt Stadt am 15. September 1885 eröffnet, die Erweiterung bis Kinding folgte am 7. November 1898. Am 5. November 1929 wurde die von Anfang an in Regelspur (1435 mm Spurweite) gebaute Strecke zwischen Kinding und Beilngries für den Verkehr freigegeben. Bis 4. Oktober 1934 wurde die Schmalspurbahn zwischen Eichstätt Bahnhof und Kinding umgespurt und zwischen den beiden Eichstätter Bahnhöfen neu trassiert. Dabei entstand der 189 m lange Schneckenbergtunnel unmittelbar nach der Ausfahrt aus Eichstätt-Bahnhof.

In den 1950er-Jahren nahm der motorisierte Individualverkehr merklich zu. In der Folge wurde der schienengebundene Personenverkehr am 2. Oktober 1955 auf dem Streckenteil zwischen Kipfenberg und Beilngries sowie am 29. Mai 1960 zwischen Eichstätt Stadt und Kipfenberg eingestellt. Der Güterverkehr wurde ebenfalls reduziert und zum 2. Juni 1973 auf dem von Eichstätt Stadt talabwärts gelegenen Streckenabschnitt ganz aufgegeben. Der abschnittsweisen Einstellung des Gesamtverkehrs folgte letztlich jeweils die Demontage der Bahnanlagen. 1996 wurde der noch bestehende Güterverkehr auf der Reststrecke Eichstätt Bahnhof bis Eichstätt Stadt eingestellt.

Streckenbeschreibung

Datei:MKIG alterbahnhof.jpg
Ehemaliger Bahnhof Kinding

Die Altmühltalbahn folgte, wie der Name sagt, auf ihrem Weg von Eichstätt nach Beilngries stets dem Lauf der Altmühl. Der Abschnitt Eichstätt Bahnhof–Eichstätt Stadt ist heute noch als Kursbuchstrecke 991 in Betrieb; auf diesem Abschnitt finden Zubringerfahrten zwischen Eichstätt Stadt und Eichstätt Bahnhof an der Hauptstrecke (München–)Ingolstadt–Treuchtlingen (Kursbuchstrecke 990) statt.

Heutiger Zustand und Betrieb

Datei:Hp Rebdorf.jpg
Haltepunkt Rebdorf-Hofmühle

Der noch in Betrieb stehende Streckenabschnitt Eichstätt Bahnhof–Eichstätt Stadt wurde bis in die frühen 1980er Jahre von der Deutschen Bundesbahn mit Schienenbussen der Baureihe 798 einschließlich Steuerwagen 998 bedient, danach mit Dieseltriebwagen der Baureihen 628 und 642. Zuletzt wurde hier von DB Regio Oberbayern Personenverkehr im Stundentakt gefahren, in der Hauptverkehrszeit zum Halbstundentakt verdichtet.

2001 wurde die Strecke saniert und vollständig mit neuen Gleisen ausgestattet. Der ehemalige Güterbahnhof in Eichstätt Stadt wurde aufgelassen. Das Gelände wird inzwischen im Rahmen einer städtebaulichen Neuordnung erschlossen und bebaut. Von den einstmals umfangreichen Gleisanlagen existiert im „Stadtbahnhof“ nur noch ein einziges Gleis, so dass Eichstätt Stadt nurmehr ein Haltepunkt ist.

In Eichstätt gab es 2007 Vorschläge von der Pro-Bahn-Kreisgruppe Eichstätt, die Strecke wieder bis in das Industriegebiet zu verlängern.<ref>Webseite der Pro Bahn-Kreisgruppe Eichstätt zum Stand auf der Kursbuchstrecke 991. Archiviert vom Original am 3. Juli 2007, abgerufen am 20. März 2015.</ref>

Im Dezember 2009 übernahm die Bayerische Regiobahn den Verkehr auf der Strecke mit Triebwagengarnituren vom Typ Alstom Coradia LINT 41.

Die Trasse von Eichstätt Stadt nach Beilngries wird zum Teil für den Altmühlradweg genutzt, andernorts ist sie dagegen durch den Bau des Main-Donau-Kanals und der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München vollständig verschwunden. Daher ist eine Reaktivierung zwischen Eichstätt und Kinding oder eine Verknüpfung mit dem neuen Bahnhof Kinding an der Schnellfahrstrecke nicht möglich.

Weblinks

Einzelnachweise

<references />