Kretinga


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Kretinga
Wappen
Wappen
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Klaipėda
Koordinaten: 55° 53′ N, 21° 15′ O55.88333333333321.25Koordinaten: 55° 53′ N, 21° 15′ O{{#coordinates:55,883333333333|21,25|primary dim= globe= name= region=LT type=city
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Gemeindefläche: 989 km²
 
Einwohner (Ort): 21.460 (2008)
Einw. (Gemeinde): 45.964
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+370) 445
Postleitzahl: 97001
 
Status: Kernstadt als Stadtamt,
Rajongemeinde
 
Bürgermeister: Juozas Mažeika (seit 2009)
(Tėvynės sąjunga)
Website:

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Kretinga

Kretinga 12px anhören?/i (deutsch: Crottingen, auch: Krottingen, Krettingen), in der kurischen Landschaft Megowe gelegen, ist eine Stadt im Westen Litauens in unmittelbarer Nähe (11 km) des Ostseebades Palanga und 25 km von der Hafenstadt Klaipėda entfernt. Sie ist Kernstadt und Sitz der gleichnamigen Rajongemeinde.

Geschichte

Datei:Kretinga palace.jpg
Museum von Kretinga

Im Ortsteil Kretingale (ehemals Deutsch-Krottingen) sind archäologische Funde aus der frühen Bronzezeit belegt. Der Ort wurde erstmals 1253 als Cretyn erwähnt. Etymologisch wird der Name mit "kritus" (sumpfig) verbunden. Das Stadtrecht wurde 1609 verliehen. 1652 wurde eine hölzerne Kapelle in Deutsch-Krottingen erbaut, bei der 1699 schon Turm und Glocken vorhanden waren. Ab 1654 war Kretingale/Deutsch-Krottingen selbständiges Kirchspiel mit 72 Ortschaften, wodurch die Arbeit der Memeler Geistlichen erheblich erleichtert wurde. 1741 wurde hier eine neue Kirche aus Feldsteinen erbaut, die einen hölzernen Turm erhielt. Als dieser 1801 bei einem Sturm schief wurde, trug man den oberen Teil ab und bedeckte den unteren Turmteil mit einer Haube. 1773 gab es im Kirchspiel Deutsch-Krottingen die Schulen Gibbischen-Peter, Karkelbeck und Kunken-Görge. 1902 wurde ein landwirtschaftlicher Ortsverein gegründet, der eine planmäßige Pferdezucht ermöglichte. Zwischen Kretinga und Kretingale verlief bis zum Ersten Weltkrieg die Grenze zwischen Deutschland und dem Russischen Reich. Als 1919 das Memelland vom Deutschen Reich abgetrennt und zugleich Litauen unabhängig wurde, wurde sie zur Grenze zwischen diesen beiden neu geschaffenen Gebieten. 1923 annektierte Litauen das Memelland und die Grenze war hinfällig. Ab 1939, nach der Rückgabe des Memellandes an das Deutsche Reich, verlief die Grenze wieder zwischen den beiden Ortsteilen. 1941 wurde Kretinga unmittelbar nach Beginn des Russlandfeldzuges von den deutschen Truppen eingenommen. Bis zum Herbst 1941 wurde die mehr als 1.000 Menschen umfassende jüdische Bevölkerung der Stadt von den Deutschen ermordet.

Sehenswürdigkeiten

  • Museum der Stadt Kretinga (seit 1992 im ehemaligen Herrenhaus der Fürsten Tiskevicius)
  • Franziskaner-Kloster und Kirche
  • Katholische Kirche mit Ausstattung im Renaissancestil
  • Evangelisch-lutherische Kirche, neugotischer Feldstein- und Backsteinbau
  • Friedhofskapelle, neugotischer Backsteinbau
  • Skulpturenpark

Rajongemeinde

Persönlichkeiten

Literatur

  • Heinrich A. Kurschat: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968.
  • Hans Mortensen: Litauen, Grundzüge einer Landeskunde, Hamburg 1926.
  • Wolfgang P. Schmid (Hrsg): Nehrungskurisch, Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt, Stuttgart 1989.

Weblinks

Commons Commons: Kretinga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien