Beesenlaublingen
Beesenlaublingen Stadt Könnern
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dim=10000 | globe= | name=Beesenlaublingen | region=DE-ST | type=city
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Eingemeindung: | 1. Januar 2005 | |||
Eingemeindet nach: | Könnern | |||
Postleitzahl: | 06425 | |||
Vorwahl: | 034692 |
Beesenlaublingen ist eine Ortschaft der Stadt Könnern im Salzlandkreis des Bundeslandes Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Beesenlaublingen liegt etwa 8 km nordwestlich von Könnern am Ostufer der unteren Saale.
Ortsgliederung
Die Ortschaft Beesenlaublingen besteht aus den 1820 vereinigten Gemeindeteilen Beesen an der Saale und Laublingen, sowie den 1950 eingemeindeten Orten Beesedau (mit Zoll), Kustrena, Mukrena, Zweihausen und Poplitz.
Geschichte
Von der Ersterwähnung bis ins 18. Jahrhundert
Der Burgbezirk Loponoh (Laublingen) im Gau Nudzici wurde als „civitas Loponoh“ am 29. Juli 961 durch Kaiser Otto I. erstmals erwähnt. 964 führte eine Urkunde der Herren von Beesen die Orte Beesen, Poplitz und Mukrena auf. Diese Region gehörte nach 1100 zur Grafschaft Alsleben. Im 12. Jahrhundert ging die Grafschaft nach dem Sachsenspiegel an den Burggraf Crouzke (von Krosigk). Nach dem Tod des letzten Grafen von Alsleben, Heinrich I. (1126) im Jahr 1128 kam die Oberherrschaft über die Grafschaft Alsleben an das Erzstift Magdeburg.<ref>Alsleben im Sachsen-Anhalt-Wiki</ref> Das Rittergut und Dorf Laublingen gehörte im Jahr 1446 als erzbischöfliches Lehn zum Besitz Bussos von Frundehelm. Nachdem dieses Geschlecht 1483 ausstarb, fiel Laublingen an das Erzbistum Magdeburg zurück und wurde nach mehrfachen Verpfändungen an die von Knobln verkauft. Das Dorf und Rittergut Beesen an der Saale war im 15. Jahrhundert ebenfalls im Besitz derern von Knobln.
Lorenz von Krosigk erwarb im Jahre 1522 von den Herren von Knobln die Dörfer und Rittergüter Laublingen und Beesen. Laublingen wurde in der Folgezeit mit Poplitz vereinigt und bildete einen Teil des Güterkomplexes, an dessen Besitz die Erb-Truchsess-Würde des späteren Herzogtums Magdeburg geknüpft war. Beesen wurde von Lorenz von Krosigk um die Güter Cüstrena (Kustrena), Leau, Lependorf (Lebendorf) und Trewitz (Trebitz) erweitert. In dieser Gestalt blieb der Besitz bis zum Tod von Volraht Ludolph von Krosigk im Jahr 1671. Bei der nun erfolgten Erbteilung fiel Beesen an den Erst- und Drittgeborenen seiner Söhne. Da letzterer ein Wohnhaus in seinen Teil baute, entstanden die Güter Alt- und Neu-Beesen, welche aber nach Laublingen eingepfarrt blieben. Die Beesener Linie der Herren von Krosigk musste 1720 Neu-Beesen und 1737 Alt-Beesen an den König von Preußen verkaufen. Somit wurden beide Güter wieder vereint und bildeten fortan die Domäne Beesen. Die Beesener Linien der Herren von Krosigk starben Mitte des 18. Jahrhunderts beziehungsweise 1816 aus.<ref>Geschichte der Familie von Krosigk</ref>
Mit dem Anfall des Erzstifts Magdeburg an Brandenburg-Preußen wurden 1680 die Kurfürsten von Brandenburg (ab 1701 Könige in/von Preußen) neue Landesherren des nun Herzogtum Magdeburg genannten Gebiets. Beesen und Laublingen gehörten zum Saalkreis. Während aus dem Besitz der Beesener Linie der Herren von Krosigk das königliche Amt Beesen entstand,<ref>Erwähnung des Orts im Buch "Geographie für alle Stände", S.127</ref> zu dem neben Alt- und Neu-Beesen ein Teil von Laublingen und die Orte Bebitz, Cüstrena, Lependorf und Trebitz gehörten, stand der andere Teil von Laublingen unter der Gerichtsbarkeit der Herren von Krosigk zu Poplitz.<ref>Erwähnung von Poplitz auf Seite 371</ref> Um 1750 versammelte der Laublinger Pfarrer Samuel Gotthold Lange alle deutschsprachigen Dichter in Laublingen. Der sogenannte „Laublinger Dichterkreis“ wurde somit eine wichtige Station bei der Entwicklung der deutschen Literatur.
19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Mit dem Frieden von Tilsit wurden Laublingen, Alt- und Neu-Beesen im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Die Orte gehörten zum Kanton Cönnern.<ref>Beschreibung des Saale-Departements</ref> Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurden beide Beesen und Laublingen im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.<ref>Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900</ref>
Am 1. Januar 1820 wurden die eng beieinander liegenden Orte Beesen an der Saale und Laublingen zur Gemeinde Beesenlaublingen zusammengeschlossen. Mit der ersten Kreisreform in der DDR wurde der Ort dem Landkreis Bernburg angegliedert. In diesem Zuge wurden am 1. Juli 1950 die Orte Beesedau und Mukrena eingemeindet. Poplitz wurde bereits um 1928 Ortsteil von Beesenlaublingen.<ref>Beesenlaublingen und seine Ortsteile auf gov.genealogy.net</ref> Beesenlaublingen kam durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 zum Kreis Bernburg im Bezirk Halle, der 1990 zum Landkreis Bernburg wurde und 2007 im Salzlandkreis aufging. Am 1. Januar 1957 wurde Kustrena Ortsteil von Beesenlaublingen.<ref>Kustrena auf gov.genealogy.net</ref> Seit dem 1. Januar 2005 bildet Beesenlaublingen eine Ortschaft der Stadt Könnern.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Beesenlaublingen zeigt im oberen Teil das Familienwappen derer von Krosigk, die seit dem 12. Jahrhundert in den Dörfern Beesen und Laublingen ansässig und Besitzer waren. Es zeigt im silbernen Schild übereinander drei querliegende rote Pflugscharre. Darunter ist das Motiv eines Ankers dargestellt, der auf die Schifffahrt des Ortsteils Mukrena hinweisen soll. Der Ortsteil besitzt eine Werft mit langer Tradition.
Verkehrsanbindung
Die A 14, die von Leipzig nach Magdeburg führt, verläuft zwischen den Ortslagen Beesdau und Beesenlaublingen. Sie überquert über die Saalebrücke Beesedau die Saale. Die nächsten Abfahrten sind „Könnern“ und „Plötzkau“. Von 1905 bis 1966 (Personenverkehr) beziehungsweise 1994 (Güterverkehr) hatte Beesenlaublingen einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bebitz–Alsleben.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
Bebitz | Beesedau | Beesenlaublingen | Belleben | Brucke | Cörmigk | Edlau | Garsena | Gerlebogk | Golbitz | Haus Zeitz | Hohenedlau | Ilbersdorf | Kirchedlau | Lebendorf | Mitteledlau | Nelben | Piesdorf | Poplitz | Sieglitz | Strenznaundorf | Trebitz | Trebnitz | Wiendorf | Zellewitz | Zickeritz