Bernhard Langer (Golfer)


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Bernhard Langer Golfspieler
Bernhard Langer (2009)
Personalia
Nationalität: DeutschlandDeutschland Deutschland
Spitzname: Mister Consistency
Karrieredaten
Profi seit: 1976
Derzeitige Tour: Champions Tour
Turniersiege: 97
Majorsiege: 2 (1985, 1993)
5 Senior Majors (2x 2010, 2x 2014, 1x 2015)
Auszeichnungen: World Golf Hall of Fame (2002),
OBE (2006),
Gewinner des European Tour Order of Merit (1981, 1984),
European Tour Player of the Year (1985, 1993),
Champions Tour Rookie of the Year (2008),
Jack Nicklaus Trophy (2008–10),
Arnold Palmer Award (2008–10, 2012/13),
Byron Nelson Award (2008/09),
Charles Schwab Cup (2010, 2014, 2015)

Bernhard Langer, OBE (* 27. August 1957 in Anhausen) ist ein deutscher Profigolfer. Er gehört zu den „Big Five“, einer Gruppe von Weltklasse-Golfern, die alle innerhalb von 12 Monaten geboren wurden, mindestens ein Major gewonnen und Europa im Ryder Cup konkurrenzfähig gemacht haben. Die anderen sind Seve Ballesteros, Nick Faldo, Sandy Lyle und Ian Woosnam. Langer ist der erste deutsche Golfspieler, der international Beachtung erlangte.

Datei:Bernhard Langer 1985.jpg
Bernhard Langer, 1985
Datei:B.Langer.JPG
Bernhard Langer, Honda Open 1992

Karriere

Pro-Tour

Langer startete seine Profi-Karriere 1976 als Golflehrer beim Golfclub Augsburg-Bobingen/Burgwalden. Als Playing Pro gewann er 1979 die Deutsche Golflehrermeisterschaft in Stuttgart auf dem Platz des Stuttgarter Golf-Club Solitude e.V., wo er ebenfalls 1982 die Lufthansa German Open und 1985 die American Express, die nationale Deutsche Meisterschaft gewann. Sein großer Durchbruch kam mit dem ersten Major Titel, dem Gewinn des US-Masters-Turnier am 14. April 1985 in Augusta/Georgia (USA).<ref>Der Spiegel, Heft 17/1985 vom 22. April 1985, Seite 176</ref> Als erster Deutscher erhielt er den Siegespokal. Im Jahr 1986 war Langer die erste Nummer 1 der neu errichteten Golfweltrangliste. Im Jahr 1993 konnte Langer seinen Triumph in Augusta wiederholen und gewann sein zweites Major-Turnier. Im Jahr 2006 gewann Langer an der Seite von Marcel Siem die inoffizielle Mannschaftsweltmeisterschaft auf Barbados zum zweiten Mal (16 Jahre nach seinem ersten historischen Sieg, damals mit Torsten Giedeon).

Seit 2008 spielt Langer auf der nordamerikanischen Champions Tour (Bezeichnung bis 2002 Senior PGA Tour) der über 50-jährigen Profigolfer, die er auf Anhieb gewann. Zugleich belegte er 2008 und 2009 jeweils Platz 1 in der Geldrangliste der Champions Tour und wurde in beiden Jahren als bester Spieler (2008 zudem als bester Neuling (Rookie)) ausgezeichnet. Im Jahr 2010 gewann er an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden sowohl die Senior British Open als auch die Senior US Open.

2014 überraschte Langer im Alter von 56 Jahren beim US-Masters-Turnier in Augusta mit einem geteilten 8. Platz. Mit einer Startberechtigung auf Lebenszeit startete er auch 2015 bei den US-Masters, scheiterte allerdings am Cut.

Mit seiner erfolgreichen Titelverteidigung bei den Constellation SENIOR PLAYERS Championship im Jahre 2015 ist Langer der zweite Spieler nach Arnold Palmer (1984-85) dem dies gelungen ist.

Veranstalter

Nach dem Gewinn des Masters 1985 schwebte Langer eine German Masters nach amerikanischem Vorbild vor. Nach Unterzeichnung des Vertrages zwischen Langer, der International Management Group (IMG) und dem Stuttgarter Golf-Club Solitude e.V. fanden die ersten German Masters 1987 und in den Folgejahren bis 1991 als Mercedes German Masters in Stuttgart statt. Später fand dieses Turnier auf wechselnden Plätzen (u. a. Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V. von 1994 bis 1997, Golf Club Gut Lärchenhof als Linde German Masters 1998 bis 2006) in Deutschland statt, wobei Langer dabei als Veranstalter fungierte. Von 2007 bis 2009 hieß das Turnier Mercedes Benz Championship und wurde nach dem Prinzip „Winners only“ auf der von Jack Nicklaus entworfenen Golfanlage Gut Lärchenhof in Pulheim bei Köln ausgetragen. Mit vier Titeln ist Langer selbst der Rekordsieger des Turniers.

Die 1990 gegründete Langer Sport Marketing GmbH, die maßgeblich von Bernhards Bruder Erwin geleitet wird, betreut neben der Mercedes Benz Championship auch noch andere Profiturniere, sowie kleinere Veranstaltungen im Nachwuchsbereich und Firmenevents.

Ryder-Cup

Nach zehn überwiegend erfolgreichen Ryder-Cup-Teilnahmen als Spieler führte er im Ryder Cup 2004 in Bloomfield Hills (USA) das europäische Team als Kapitän zum historischen 18,5:9,5-Sieg gegen die USA. Langer zählt neben Nick Faldo zu den erfolgreichsten europäischen Spielern im Ryder-Cup, sowohl hinsichtlich seiner Einsätze als auch seiner erzielten Punkte.

Zusammen mit seinem Bruder Erwin Langer war er bemüht, den Ryder Cup im Jahre 2018 erstmals nach Deutschland zu holen. Die Ausrichtung wurde jedoch nach Frankreich vergeben.

Auszeichnungen

  • „Player of the Year“ auf der Champions Tour in der Saison 2009.

Privates

Langer ist seit 1984 mit der Amerikanerin Vikki Carol verheiratet. Das Paar hat vier Kinder: Jackie, Stefan, Christina und Jason. Die Familie wohnt in Boca Raton in Florida sowie in Langers Geburtsort Anhausen.

Zweimal (2005 und 2006) siegten Bernhard und Stefan Langer beim Father/Son Challenge, einem jährlich stattfindenden Turnier für Golfer der PGA- und Champions-Tour und deren Söhne oder Töchter. 2013 trat Bernhard Langer mit seiner Tochter Christina an und belegte mit ihr den geteilten neunten Rang unter zwanzig Teams.<ref>Website des Father/Son Challenge</ref>

Bernhard Langer ist Kuratoriumsmitglied des evangelikalen, dem CVJM nahestehenden Vereins ProChrist, der Massenevangelisationsveranstaltungen organisiert.<ref>Kuratorium ProChrist e.V.</ref> Außerdem unterstützt er die christliche Sportorganisation SRS.

Erfolge

Neben seinen beiden Mastersiegen 1985 und 1993 hat Langer über 90 Siege weltweit erzielt.

Major-Siege (2)

Jahr Turnier 54 Löcher Sieg-Score Vorsprung Zweitplatzierte
1985 The Masters 2 Schläge Führung -6 (72-74-68-68=282) 2 Schläge SpanienSpanien Seve Ballesteros, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Raymond Floyd, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Curtis Strange
1993 The Masters 4 Schläge Führung -11 (68-70-69-70=277) 4 Schläge Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chip Beck

Major-Turniere

Turnier 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990
The Masters DNP DNP DNP DNP DNP DNP CUT DNP T31 1 T16 T7 T9 T26 T7
US Open DNP DNP DNP DNP DNP DNP CUT DNP DNP CUT T8 T4 CUT T59 T7
The Open Championship CUT DNP CUT DNP T51 2 T13 T56 T2 T3 T3 T17 69 80 T48
PGA Championship DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP T32 CUT T21 CUT T61 CUT
Turnier 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
The Masters T32 T31 1 T25 T31 T36 T7 T39 T11 T28 T6 T32 CUT T4 T20
US Open CUT T23 CUT T23 T36 DQ CUT CUT DNP CUT T40 T35 T42 DNP T33
The Open Championship T9 T59 3 T60 T24 WD T38 CUT T18 T11 T3 T28 CUT DNP T5
PGA Championship CUT T40 CUT T25 DNP 76 T23 DNP T61 T46 CUT T23 T57 T66 T47
Turnier 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
The Masters CUT CUT CUT CUT CUT DNP CUT T25 T8 CUT
US Open DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
The Open Championship CUT DNP DNP DNP DNP CUT DNP DNP DNP T78
PGA Championship CUT DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP


DNP = nicht teilgenommen (engl. did not play)
WD = aufgegeben (engl. withdrawn)
CUT = Cut nicht geschafft
„T“ geteilte Platzierung (engl. tie)
Grüner Hintergrund für Siege
Gelber Hintergrund für Top 10

Senior Major-Siege (5)

Jahr Turnier 54 Löcher Sieg-Score Vorsprung Zweitplatzierter
2010 The Senior Open Championship 3 Schläge Führung -5 (67-71-69-72=279) 1 Schlag Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corey Pavin
2010 U.S. Senior Open geteilte Führung −8 (69−68−68−67=272) 3 Schläge Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Fred Couples
2014 Senior Players Championship 3 Schläge Führung -15 (65-64-66-70=265) Playoff Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff Sluman
2014 The Senior Open Championship 8 Schläge Führung -18 (65-66-68-67=266) 13 Schläge SchottlandSchottland Colin Montgomerie
2015 Senior Players Championship 8 Schläge Führung -19 (65-65-67-68=265) 6 Schläge Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kirk Triplett

Senior-Major-Turniere

Tournier 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
The Tradition DNP T7 T17 T10 DNP T2 T10 T9 T5
Senior PGA Championship DNP 2 T17 T23 DNP T4 T13 T3 6
Senior Players Championship T13 T7 T5 T9 DNP DNP 8 1 1
U.S. Senior Open DNP T6 T22 1 T9 T2 T14 T9 T3
The Senior Open Championship DNP 4 4 1 T12 T6 2 1 2

DNP = nicht teilgenommen (engl. did not play)
WD = aufgegeben (engl. withdrawn)
CUT = Cut nicht geschafft
„T“ geteilte Platzierung (engl. tie)
Grüner Hintergrund für Siege
Gelber Hintergrund für Top 10

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

<references />