Bildfrequenz
Die Bildfrequenz (präziser Bildwechselfrequenz) ist ein Begriff aus der Film- und Videotechnik. Sie bezeichnet die Anzahl der Einzelbilder bzw. Bewegungsphasen, die pro Zeiteinheit aufgenommen oder wiedergegeben werden. Eine ausreichend hohe Bildfrequenz macht sich die Nachbildwirkung und den Stroboskopeffekt zunutze und ermöglicht dem Betrachter, eine Sequenz von Einzelbildern als fortlaufende Bildfolge wahrzunehmen.
Mit dem englischen Ausdruck frames per second (kurz fps) bzw. auf Deutsch Bildrahmen/Bilder pro Sekunde (kurz BpS) wird die Anzahl der Einzelbilder pro Sekunde bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Film- und Videotechnik
Das menschliche Gehirn nimmt ab etwa 14 bis 16 Bildern pro Sekunde (individuell verschieden) aufeinanderfolgende Bilder als bewegte (aber nicht unbedingt ruckelfreie) Szene wahr, weswegen die Bildfrequenz in der Anfangszeit der bewegten Bilder (Stummfilmzeit), nach einer experimentellen Phase, auf 16 Bilder pro Sekunde festgelegt wurde. Auf dem zweiten internationalen Kongress der Filmhersteller von Paris 1909 wurden 1000 Bilder in der Minute festgelegt, was in etwa 16–17 Bilder pro Sekunde entspricht. Viele späte Stummfilme wurden jedoch mit höheren Bildfrequenzen, wie z. B. 22 Bildern pro Sekunde, aufgenommen. Mit der Einführung des Tonfilms wurde die Bildfrequenz auf 24 Hz festgelegt.
Aktuelle Bildwechselfrequenzen sind 24 Hz (bei vielen Kinofilmen), 48 Hz (bei aufwendig produzierten neuen Kinofilmen und bei 3D-Kino) und 50–60 Hz (bei Fernsehen und Computerspielen). Eine Bildsequenz, die mit einer niedrigen Bildfrequenz aufgenommen und mit normaler Geschwindigkeit abgespielt wird, nennt man Zeitraffer, bei einer hohen Frequenz spricht man von Zeitlupe.
Filmformat | Bilder pro Sekunde |
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Normal-8-Film | 16, 16⅔ (Einheits-Tonsystem ETS), 18, 24, 25 in Verbindung mit der Tonbandgeschwindigkeit 3¾ Zoll pro Sekunde |
Super-8-Film | 18, 24 (Heimkino) |
16-mm-Film | 16, 18, 20 (stumme Unterrichtsfilme), 24, 25 (Fernsehen) |
35-mm-Film | 16–24 (Stummfilm), 24 (Kino), 25 (Fernsehen) |
55-mm-Film | 24 (Kino) |
65/70-mm-Film | 24 (Panavision Super 70, Ultra Panavision 70, Todd-AO), 30 (frühes Todd-AO), 60 (Showscan) |
65/70-mm-Film IMAX | 24 (IMAX 2D/3D), 48 (IMAX HD) |
Format | Bilder pro Sekunde |
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PAL/SECAM | 25i (interlaced = zweimal 25 Halbbilder, also 50 Halbbilder) |
NTSC s/w | 30i (zweimal 30 Halbbilder, also 60 Halbbilder) |
NTSC Farbe | 30 × 0,999 ≈ 29,97i |
Fotografie
Auch bei Digitalkameras wird heute oft eine maximale Bildfrequenz angeben, mit der Bilder in Folge fotografiert werden können. Diese wird jedoch häufig nur für wenige Fotos aufrechterhalten, da die Bilddateien nicht so schnell gespeichert werden können, wie sie bei der Aufnahme entstehen, insbesondere wenn eher langsame Speicherkarten benutzt oder Bilder in einem Rohdatenformat gespeichert werden.
Siehe auch
- Bildwiederholfrequenz
- Filmkamera
- Filmprojektor
- Hochgeschwindigkeitskamera
- PAL-Beschleunigung
- Konvertierung 3:2-Pull-down
- Konvertierung 2:2-Pull-down
Weblinks
- Filmlängenrechner, cinematography.de