Bohlingen


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47.7208333333338.8958333333333412Koordinaten: 47° 43′ 15″ N, 8° 53′ 45″ O{{#coordinates:47,720833333333|8,8958333333333|primary
Bohlingen
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Höhe: 412 m ü. NHN
Einwohner: 1818 (31. Dez. 2014)
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 78224
Vorwahl: 07731

Das Dorf Bohlingen ist ein Stadtteil mit 1818 Einwohnern (Stand: 31. Dez. 2014<ref name="Einwohner">Einwohner Singen Statistiken</ref>) von Singen (Hohentwiel) im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg.

Geographie

Lage

Bohlingen liegt im südlichen Hegau, in dem Bohlinger Gletscherzungenbecken zwischen dem Schiener Berg (715,6 m ü. NHN) im Süden und dem Galgenberg (500,9 m) im Norden. In dem mit eiszeitlichen Sedimenten verfüllten Becken fließt die Radolfzeller Aach (Aach), ohne an der Ausbildung des Beckens oder des Tales wesentlich beteiligt gewesen zu sein. Der Schiener Berg erhebt sich etwa 315 m über das Tal der Aach, die in Bohlingen (ca. 400 bis 435 m) die 400-m-Höhenlinie unterschreitet; auf einem Sporn vom steilen Nordhang des Schiener Bergs befindet sich bei Schienen die Ruine Schrotzburg (ca. 691 m). Der Galgenberg erhebt sich etwa 100 m über das Tal der Aach.

Datei:Bohlingen - vom Aussichtsturm Galgenberg.JPG
Blick auf Bohlingen auf einem der fünf auf der Galgenberg-Aussichtsplattform befindlichen Schaubilder

Im Nordosten hat die Gemarkung Anteil an der Verlandungsebene des Zeller Sees, die sich mit etwa 398 m Höhe rund drei Meter über dem Mittelwasserstand vom nahen Untersee (395,11 m) des Bodensees erhebt.

Bohlingen wird zur Untersee-Halbinsel Höri gezählt.<ref>Rolf Hirt: In Bohlingen fängt die Höri an In: Südkurier. 7. September 2006. Abgerufen am 16. September 2013.</ref>

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden und Singener Ortsteile grenzen an Bohlingen: Überlingen am Ried, Moos, Öhningen, Rielasingen-Worblingen, die alle im Landkreis Konstanz liegen, und Hemishofen in der Schweiz.

Geschichte

Bohlingen wurde 773 als Wobolginga erstmals erwähnt. Besitzungen (Kelnhof) hatte unter anderem das Kloster St. Gallen. Später gehörte es dem Bischof von Konstanz, der es durch Ministerialen verwalten ließ. Später bestand eine eigene Herrschaft Bohlingen, die ab 1416 als österreichisches Lehen in den Händen der Herren von Homburg war. 1456 gelangte die Herrschaft an das Kloster Salem, 1469 an die Grafen von Sulz und 1497 an den Konstanzer Bischof. Die Hochgerichtsbarkeit lag ab dem 15. Jahrhundert bei der Landgrafschaft Nellenburg. Bohlingen war ab 1686 Sitz eines Amtes. 1803 kam Bohlingen an Baden und war zunächst Sitz eines Bezirksamtes, das 1810 aufgelöst wurde. Dann gehörte der Ort zum Bezirksamt Radolfzell. Bei dessen Auflösung 1872 kam Bohlingen zum Bezirksamt Konstanz. Am 1. Januar 1975 wurde Bohlingen in die Stadt Singen eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerentwicklung von Bohlingen seit 2002 bis heute:

Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Einwohnerzahl (am 31. Dez.)<ref name="Einwohner"/> 1.869 1.842 1.843 1.811 1.819 1.818 1.789 1.812 1.790 1.800 1.778 1.815 1.818
Änderung zum Vorjahr k.A. -27 1 -32 8 -1 -29 23 -22 10 -22 37 3
Änderung in % k.A. -1,44 0,05 -1,74 0,44 -0,05 -1,60 1,29 -1,21 0,56 -1,22 2,08 0,17

Politik

Ortsvorsteher

Ortsvorsteher von Bohlingen ist Stefan Dunaiski (Stand 2009).

Wappen

Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Bohlingen zeigt in Silber ein rotes Kreuz, belegt mit einem silbernen Herzschild, darin ein blauer Wellenschrägbalken.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Auf Bohlinger Gemarkung finden sich Reste von sieben Schlösser und Burgen:

  • Die Burg Bohlingen befindet sich auf einem Plateau in Spornlage im Norden Bohlingens „Am runden Turm“ bei der jetzigen Pfarrkirche St. Pankratius. Der Hocheinstieg des Runden Turmes klassifiziert die Bewohner des Wohnturms als eine adlige Familie.
  • Die Burg Kastenbühl (587,4 m) befindet sich südsüdwestlich von Bohlingen einem Nordsporn des Schiener Berges (715,6 m).
  • Die 1455 erwähnte Frankenburg, eine Turmburg, befindet sich südöstlich von Bohlingen.

Des Weiteren können auf Singens Stadtteil Bohlingen der Burgstall, das Jagdschloss und der Wittenspurg genannt werden. Durch Zufall stieß der Historiker Michael Losse bei seinen Forschungen am Schiener Berg auf Ringwälle, die klare Indizien auf eine weitere bisher namenlose Burgstelle geben.<ref>Sabine Tesche: Bohlingen hat nun eine Fuchsburg. In: Südkurier. vom 7. Januar 2003.</ref>

Am 1. Mai 2010 wurde auf dem Bohlinger Galgenberg die 7,60 m hohe Aussichtsplattform Blattform eingeweiht. Sie ermöglicht eine 360°-Aussicht zum Schiener Berg, in den Hegau und über den Untersee; bei guter Sicht bis zu den Allgäuer Alpen.<ref>Rolf Hirt: Eine ganz neue Perspektive. In: Südkurier. 3. Mai 2010. Abgerufen am 18. Juni 2011.</ref>

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Claudia Theune-Vogt: Bohlingen und die frühmittelalterliche Besiedlung im westlichen Hegau, Marburg 1991.
  • Herbert Berner (Hg.): Beiträge zur Geschichte von Bohlingen, Singen 1973.
  • Heinrich Weißmann: Geschichte des Dorfes und der ehemaligen Herrschaft Bohlingen im Hegau, Freiburg im Breisgau 1951.

Weblinks

Commons Commons: Bohlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />