Boris Schneider-Johne
Boris Oliver Schneider-Johne (* 5. Juli 1966 in Grevenbroich als Boris Oliver Schneider<ref>64’er 10/1984, 67</ref>) ist ein ehemaliger deutscher Journalist mit dem Fachgebiet Computer- und Videospiele. Seit 1997 ist Schneider-Johne in verschiedenen Positionen bei Microsoft Deutschland tätig.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Boris Schneider besuchte das Gymnasium Vaterstetten im Münchner Vorort Vaterstetten, wo er auch sein Abitur ablegte.<ref>Boris Schneider-Johne: Many happy returns. 15. Dezember 2004, abgerufen am 13. Oktober 2014. </ref><ref>LinkedIn-Profil von Boris Schneider-Johne</ref> Sein erstes Softwareprojekt war im Jahr 1984 eine Schnelllade-Software für den Commodore 64 namens Hypra Load, die er gemeinsam mit Karsten Schramm entwickelte. Hypra Load wurde als „Listing des Monats“ zum Abtippen in der Zeitschrift 64’er veröffentlicht. Sein Einstieg in die Spielebranche begann als Redakteur für die Zeitschrift Happy Computer, die im Markt+Technik Verlag in Haar (bei München) erschien. Zunächst noch technischer Redakteur, verschob sich sein Tätigkeitsfeld jedoch schnell in den Computerspielebereich. Zusammen mit Heinrich Lenhardt konzipierte Schneider die Power Play, die zunächst als Beilage der Happy Computer erschien und den Computerspiele-Teil der Happy Computer enthielt. Ab Anfang 1990 erschien die Power Play schließlich auch als eigenständiges Magazin.
1988 verließ Schneider zunächst die Happy-Computer-/Power-Play-Redaktion in München und arbeitete als Spieleproduzent bei Rainbow Arts in Düsseldorf. Dort kam er mit anderen Veteranen der deutschen Computerspiel-Szene zusammen, unter anderem mit Chris Hülsbeck und Teut Weidemann.
Noch während seiner Tätigkeit bei der Power Play in München begann Schneider mit der Übersetzung von Computerspielen. Mit seiner deutschen Version des Activision-Adventures Murder on the Mississippi, die er auf Eigeninitiative zunächst ohne Zugriff auf den Quelltext per Hex-Editor „hackte“, leistete er Pionierarbeit auf dem Gebiet der Spieleübersetzungen: Das Spiel gilt als eine der ersten deutschen Übersetzungen in der Branche überhaupt. Von 1987 bis 1992 arbeitete er nebenbei als offizieller Übersetzer für Lucasfilm Games, später LucasArts – diesmal aber auf reguläre technische Art und Weise.
- 1987 Maniac Mansion
- 1988 Zak McKracken and the Alien Mindbenders
- 1989 Indiana Jones and the Last Crusade
- 1990 Loom und The Secret of Monkey Island
- 1991 Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge
- 1992 Indiana Jones and the Fate of Atlantis
Ab Monkey Island 2 stand ihm mit Heinrich Lenhardt ein weiterer Redakteur der Power Play als „Berater bei blöden Witzen“ (Monkey-Island-2-Abspann) zur Seite.
1991 leistete Schneider seinen Zivildienst ab und begann wieder als freier Journalist zu arbeiten, unter anderem für das SEGA-Magazin Gamers. Im Jahr 1992 gründete er gemeinsam mit Heinrich Lenhardt die Spiele-Zeitschrift PC Player, die sich rasch als Marktführerin etablierte. Das Duo Schneider und Lenhardt erreichte Kultstatus in Computerspielerkreisen. Bis 1997 war Schneider für die PC Player tätig. 1996 war er als Chefredakteur für das Internet- und Multimediamagazin Hyper verantwortlich.
Anschließend begann er eine Tätigkeit bei Microsoft Deutschland in Unterschleißheim bei München. Bis 31. Dezember 2010 arbeitete Schneider-Johne als Produktmanager für den gesamten Xbox-Produktkatalog. Anfang 2011 wechselte er in das Windows-Team, wo er sich unter anderem der Vermarktung von Windows 7 widmete.
Von April 2009 bis März 2014 betrieb Schneider-Johne gemeinsam mit Anatol Locker, Heinrich Lenhardt, Jörg Langer und Winnie Forster den Spieleveteranen-Podcast, in dem er gemeinsam mit anderen Veteranen des Computerspiele-Journalismus über aktuelle Geschehnisse in der Computer- und Videospielebranche diskutierte.
Schneider-Johne ist Mitglied der Hochbegabtenvereinigung Mensa.<ref>Alica Mohnert, Nicolai Meyer: Ich habe das vierte Monkey Island nie gespielt. In: MinD-Magazin 89. August 2012, S. 11 ff., abgerufen am 13. Oktober 2014 (PDF; 2,7 MB). </ref>
In dem im Jahr 2014 über Kickstarter finanzierten klassischen Point´n´Click-Adventure-Spiel Thimbleweed Park von Lucasarts-Legende Ron Gilbert (Monkey Island) ist Boris Schneider-Johne wieder für die deutsche Übersetzung verantwortlich.<ref>https://www.kickstarter.com/projects/thimbleweedpark/thimbleweed-park-a-new-classic-point-and-click-adv/posts/1060890</ref>
Siehe auch
Weblinks
- dreisechzig.net – Privater Weblog von Boris Schneider-Johne
- Spieleveteranen – Weblog
- Interview aus dem März 2006
- Interview mit Boris Schneider-Johne über seine Zeit bei Power Play auf Videospielgeschichten.de
- Interview mit Boris Schneider-Johne auf Warsow-Arena.de
- Interview im Podcast Die drei Vogonen mit Boris Schneider-Johne über die Zeit bei Happy Computer und Power Play aber auch aktuellere Themen
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
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NAME | Schneider-Johne, Boris |
ALTERNATIVNAMEN | Schneider-Johne, Boris Oliver; Schneider, Boris Oliver (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Computerspieletester |
GEBURTSDATUM | 5. Juli 1966 |
GEBURTSORT | Grevenbroich |