Burg Vetzberg


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Burg Vetzberg

Burg Vetzberg

Alternativname(n): Vogtisberg
Entstehungszeit: um 1100 bis 1150
Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Vetzberg
Geographische Lage 8,6169722222222|primary dim=200 globe= name= region=DE-HE type=landmark
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Höhe: 310 m ü. NHN

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Die Ruine der Burg Vetzberg befindet sich in dem Dorf Vetzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Biebertal im Landkreis Gießen in Hessen, ca. 1,5 Kilometer (Luftlinie) nordwestlich von der Burg Gleiberg entfernt.

Geographische Lage

Die Ruine der Gipfelburg steht weithin sichtbar auf dem erloschenen gleichnamigen 310 m ü. NHN hohen Vulkan Vetzberg.

Geschichte

Die Oberburg der Höhenburg mit dem Bergfried wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Sie ist 1150 erstmals urkundlich erwähnt. 1226 wird sie dann als Vogtisberg bekundet. Diese Bezeichnung, aus der der heutige Name abgeleitet ist, besagt, dass die Burg eine Zweitburg der Grafen von Gleiberg war und von deren Vögten besetzt war. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Anlage durch den Bau der Unterburg erweitert.

Der 1226 erwähnte Conradus de Deyrenbach (Konrad von Dernbach) gilt als Stammvater der besonders im 14. und 15. Jahrhundert bedeutenden Dernbacher Ganerbschaft, der neben der Vetzburg auch die kleine Wasserburg (Motte) Alt-Dernbach bei Herbornseelbach gehörte. Der Familienzweig, der nach der Dernbacher Fehde Alt-Dernbach an die Grafen von Nassau verkaufen musste, baute vor 1350 die Burg Neu-Dernbach in Dernbach, heute Gemeinde Bad Endbach. Die einzelnen Familienzweige nannten sich mal von Dernbach, mal von Vetzberg (Voitsperg), mit und ohne Zunamen wie, genannt Rode, Graul, Krig, Holzappel, Ruchschade oder Mul.

Im Laufe der Zeit teilten sich alleine durch Erbfälle bis zu 34 Ganerben den Vetzbeger Besitz. Einige der Vetzberger Ganerben machten durch ungezügeltes Raubrittertum von sich reden, für das sie die Vetzburg als Stützpunkt nutzten. Mehrfach wurde die Burg daher belagert und zerstört, letztmals vom Stadthauptmann von Frankfurt 1463. Erst als der „Ewige Landfrieden“ von 1495 diesem Treiben ein Ende setzte, verließen die letzten Vetzberger Ganerben die nun bedeutungslos gewordene Burg. Die zuletzt noch verbliebenen vier Ganerben verkauften 1765 ihre Rechte und Besitzungen an die Fürsten von Nassau-Weilburg. Die strategisch und militärisch inzwischen wertlose Burg verfiel allmählich.

Beschreibung

Heute sind nur noch der 21,7 m hohe Bergfried, die Giebelwand des Palas, Teile der Ringmauern und Reste der Unterburg erhalten. Im Bergfried befinden sich drei mit Kuppelgewölben überdeckte Stockwerke. Der heutige Zugang zum Turm wurde 1935 eingebaut; die ursprünglichen Hocheingänge befanden sich auf 8,60 m und 12,80 m Höhe im mittleren Stockwerk. Der Turm ist heute als Aussichtsturm begehbar.

Seit 1965 bemühen sich der in diesem Jahr gegründete Vetzburg-Verein und die Gemeinde Biebertal, in deren Besitz sich die Burg seit 1970 befindet, um den Erhalt der Burganlage.

Bildende Kunst

Der hessische Maler Carl Engel von der Rabenau fertigte in den 1830er Jahren ein 33,4 × 23,5cm großes Aquarell über Bleistift Die Ruine der Burg Vetzberg bei Gießen dazu Buschwerk mit Mauer und Ansicht einer Stadt, das sich seit 1920 im Besitz des Historischen Museums Frankfurt am Main befindet.

Literatur

  • Hans Heinrich Kaminsky: Burg Vetzberg und ihre Ritter im 13. Jahrhundert. Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 52, 2002, S. 1–17.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 294–295.
  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 50.

Weblinks

Commons Commons: Burg Vetzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien