Fairchild Channel F


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Fairchild Channel F
Hersteller Fairchild Semiconductor
Typ Stationäre Spielkonsole
Generation 2. Generation (8-Bit)
Veröffentlichung
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 1976
Hauptprozessor Fairchild F8
Speichermedien Module
Datei:Fairchild Channel F test picture.png
Testbild mit der verfügbaren Farbpalette

Das Fairchild Channel F war die erste Spielkonsole mit austauschbaren Modulen. Das System wurde im August 1976 von Fairchild Semiconductor zum Preis von $169,95 in den USA unter dem Namen Video Entertainment System (VES) veröffentlicht. Als Atari ein Jahr später sein Video Computer System (VCS) auf den Markt brachte, benannte Fairchild die Konsole um.

Die Channel-F-Konsole

Das Channel F basierte auf der Fairchild F8 CPU, erfunden von Robert Noyce, bevor dieser Fairchild verließ, um sein eigenes Unternehmen, Intel, zu gründen. Das Gerät enthielt mehrere Chips, die miteinander verdrahtet wurden, um eine CPU zu bilden und erstmals Spiele auf ROMs. Mit seinen farbigen Grafiken übertraf es das visuelle Niveau damaliger Pong-Automaten und der allerersten Konsole, der Magnavox Odyssey. Klangeffekte wurden über einen eingebauten Lautsprecher, nicht über das TV-Gerät, ausgegeben.

Lediglich 26 verschiedene Software-Titel erschienen für das System (zum Preis von je $19,95), trotz seiner anfänglichen Beliebtheit. Diese erhielten jedoch überwiegend schlechte Bewertungen. Allerdings enthielt ein Spielemodul meist mehrere Spiele, das erste Modul z. B. Tic-Tac-Toe, Shooting Gallery, Doodle und Quadra-Doodle.

Der größte Effekt, den das Channel F auf den Markt hatte, war, dass es Atari unter Zeitdruck setzte, die in Entwicklung befindliche Heimkonsole VCS zu veröffentlichen. Das VCS verwendete ebenfalls austauschbare Spielmodule, und es war absehbar, dass es nach dem Erscheinen des Channel F nötig war, die Konsole zu veröffentlichen, bevor der Markt mit derartigen Spielkonsolen überschwemmt würde. Aufgrund eines finanziellen Engpasses wurde ein Verkauf Ataris nötig, um das notwendige Kapital zu erlangen. Als das Atari VCS ein Jahr später erschien, zeigte es sich dem Channel F grafisch überlegen.

Das Channel F System II

Fairchild entschied sich, weiterhin mit dem VCS zu konkurrieren, und entwickelte das Channel F System II. Die größten Änderungen beschränkten sich auf das Design. Die Gamepads waren nun nicht mehr fest mit der Konsole verbunden, während der Klang nun über den TV-Lautsprecher ausgegeben wurde, sodass kein eingebauter Lautsprecher mehr nötig war.

1979 erwarb Zircon International die Rechte am Channel F und brachte das Channel F System II auf den Markt. Nur fünf Spieletitel erschienen für das System, bevor es endgültig scheiterte.

Verschiedene lizenzierte Versionen des Systems erschienen in Europa, darunter das Luxor Video Entertainment System (Schweden), Grandstand (Großbritannien), das Saba Videoplay und der ITT Tele-Match Processor (Deutschland).

Technische Daten

  • CPU chip: Fairchild F8 (F3850) getaktet mit 1,79 MHz
  • RAM: 64 bytes
  • Video: 128 × 64 Pixel (sichtbar 102 × 58), 8 Farben (max. 4 pro Zeile)
  • Audio: eingebauter Lautsprecher (es sind 500Hz, 1kHz und 1,5kHz Töne möglich)
  • Eingabe: 2 mit der Konsole verdrahtete Controller
  • Ausgabe: Composite-Video-Signal über RF-Modulator

Spiele

Datei:Grandstand-video-entertainment-computer.png
Grandstand-Variante mit eingeschobenem Spielmodul Videocart 1
  1. Videocart: Mühle/Tontauben-Schießen/Kreatives Malspiel/Videoscope
  2. Videocart: Wüstenfuchs/Tontauben-Schießen
  3. Videocart: Black Jack
  4. Videocart: Luftkampf
  5. Videocart: Kampf im Weltraum
  6. Videocart: Magische Zahlen: Gedankenlesen / Nim
  7. Videocart: Autorennen
  8. Videocart: Labyrinth
  9. Videocart: Backgammon
  10. Videocart: Baseball
  11. Videocart: Robot-Jagd/Torpedo
  12. Videocart: Sonar-Peilung
  13. Videocart: Memory
  14. Videocart: Völkerball
  15. Videocart: Barriere
  16. Videocart: Rat mal
  17. Videocart: Kickball
  18. Videocart: Bowling
  19. Videocart: Odyssee im Weltraum
  20. Videocart: Schach

Quelle<ref>Fairchild Channel F and relatives - CART LIST (Memento vom 22. November 2009 im Internet Archive)</ref>

Weblinks

Einzelnachweise

<references/>