Christian Schneider (I.G. Farben)


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Christian Schneider während der Nürnberger Prozesse

Christian Schneider (* 19. November 1887 in Kulmbach; † 5. Mai 1972 in Ziegelhausen bei Heidelberg) war ein deutscher Chemiker, Industrie-Manager und in der Zeit des Nationalsozialismus Wehrwirtschaftsführer.

Leben

Schneider, Sohn eines Elektroinstallateurs, besuchte in Kulmbach und Nürnberg die Schule. Ab 1907 studierte er Chemie an der Universität Erlangen und wurde nach Studienabschluss mit der Dissertation Einwirkung von Benzanilidimidchlorid auf Hydrazin und Derivate desselben promoviert. Danach war er kurzzeitig bei der Bergakademie in Freiberg tätig.<ref name="WM">Wollheim Memorial – Biografie Christian Schneider</ref> Schneider wurde 1912 Chemiker bei der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik (BASF AG).<ref name="Klee552">Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2007, S. 552.</ref> Als Soldat war Schneider Teilnehmer am Ersten Weltkrieg.<ref name="WM"/> Ab Mai 1919 arbeitete er für die Ammoniakwerke Merseburg GmbH und 1936 wurde er Betriebsführer der Leunawerke. Zwei Jahre später stieg er in den Vorstand der I.G. Farben auf.<ref name="Klee552"/>

Schneider war förderndes Mitglied der SS und trat 1937 der NSDAP bei. Bei der Vermittlungsstelle Wehrmacht in der Firmenzentrale wurde er Hauptabwehrbeauftragter gegen Werksspionage und ab 1941 Wehrwirtschaftsführer. Ab 1939 war er bei den I.G. Farben Hauptbetriebsführer und somit auch für das Personal der I.G. Farbenproduktion in Auschwitz-Monowitz verantwortlich.<ref name="WM"/>

Schneider wurde nach Kriegsende festgenommen und wegen Plünderung, Versklavung und Mitgliedschaft in der SS im I.G.-Farben-Prozess angeklagt.<ref name="WM"/> Am 30. Juli 1948 wurde er in allen gegen ihn erhobenen Anklagepunkten freigesprochen.<ref name="Klee552"/>

Im Braunbuch, mit dem die DDR 1965 propagandistisch „Kriegs- und Naziverbrecher“ in der Bundesrepublik anprangerte, wird Schneider für die Nachkriegszeit als Aufsichtsratsmitglied der Süddeutschen Kalistickstoff-Werke AG in Trostberg aufgeführt.<ref>Braunbuch - Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin (1968; PDF; 2,2 MB), S. 62. (abgerufen am 10. April 2013)</ref>

Einzelnachweise

<references />

Literatur

Weblinks