Claus Schenk Graf von Stauffenberg


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Datei:Claus von Stauffenberg (1907-1944).jpg
Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Königreich Bayern; † 21. Juli 1944<ref>Stauffenberg wurde am 21. Juli 1944 um 0:15 Uhr auf Befehl von Generaloberst Friedrich Fromm im Hof des Bendlerblocks in Berlin standrechtlich erschossen (Lubbe – Elser – Scholl – Stauffenberg: Eine Gegenüberstellung, bei: Online Edition Mythos Elser).</ref><ref>Vgl. aber auch Christian Hartmann: Claus Philipp Maria Graf Schenk von Stauffenberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 679 f. (Digitalisat).</ref> in Berlin) war ein Offizier der deutschen Wehrmacht und während des Zweiten Weltkrieges eine der zentralen Persönlichkeiten des militärischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus im Deutschen Reich.

Oberst von Stauffenberg war Hauptakteur bei dem misslungenen Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler und als Stabschef beim Befehlshaber des Ersatzheeres entscheidend an der anschließenden „Operation Walküre“ beteiligt, dem Versuch eines Staatsstreiches. Nach dessen Scheitern wurde er auf Befehl von Generaloberst Friedrich Fromm am 21. Juli 1944 kurz nach Mitternacht im Hof des Berliner Bendlerblocks standrechtlich erschossen.

Er war „ein glühender Patriot, ein leidenschaftlicher deutscher Nationalist“<ref>Zit. n. Wolfgang Venohr, Stauffenberg: Symbol des Widerstands, 3. Aufl., Herbig, 2000, ISBN 3-7766-2156-7, S. 278.</ref> und sympathisierte zunächst mit den nationalistischen und revisionistischen Aspekten des Nationalsozialismus, bevor er den verbrecherischen Charakter des nationalsozialistischen Regimes erkannte und auch wegen der Aussichtslosigkeit der militärischen Gesamtlage des Deutschen Reiches zum aktiven Widerstand fand.

Leben

Kindheit und Jugend

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Stauffenberg-Schloss in Lautlingen

Claus von Stauffenberg wurde im Schloss Jettingen im bayerischen Schwaben bei Burgau zwischen Augsburg und Ulm als dritter Sohn in die süddeutsche, katholische Adelsfamilie Stauffenberg geboren. Seine Eltern waren Alfred Schenk Graf von Stauffenberg (1860–1936), Oberhofmarschall von Wilhelm II., dem letzten König von Württemberg, und Caroline, geb. Gräfin von Üxküll-Gyllenband (1875–1957). Über seine Mutter hatte er auch preußische Vorfahren wie den preußischen Heeresreformer Graf von Gneisenau. Prägend für seine Beteiligung am Widerstand war unter anderem sein Onkel Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband.

Seine Kindheit verbrachte er vor allem in der Landeshauptstadt Stuttgart und im Stauffenberg-Schloss (heute Stauffenberg-Gedenkstätte), dem Sommersitz der Familie im heutigen Albstadter Stadtteil Lautlingen, zusammen mit den zwei Jahre älteren Zwillingsbrüdern Berthold und Alexander. Auch Claus hatte einen Zwillingsbruder, Konrad Maria, der aber am Tag nach der Geburt verstarb.

Während des Besuchs des Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart schloss sich Stauffenberg den "Neupfadfindern", einer Gruppierung der Bündischen Jugend an, wo man romantische Reichsvorstellungen (Reichsmystizismus) pflegte und mit der Verehrung Stefan Georges verband. Ihm sandte der 15-jährige Claus seine Gedichtversuche. Ein Jahr später wurde er mit seinen älteren Zwillingsbrüdern Berthold und Alexander in den elitären Dichterkreis um Stefan George aufgenommen. Stauffenbergs älterem Bruder Berthold widmete George zwei Gedichte in seinem letzten Lyrikband Das Neue Reich (1928) mit dem bereits 1922 entstandenen Poem Geheimes Deutschland.<ref>Herbert Ammon: Vom Geist Georges zur Tat Stauffenbergs – Manfred Riedels Rettung des Reiches. In: Iablis 2007.</ref> Der musisch vielseitige Stauffenberg galt im George-Kreis als Tat-Charakter, und er entschied sich früh für eine militärische Karriere.<ref>Das „Geheime Deutschland“, 3sat.</ref>

Werdegang beim Militär

Datei:Bundesarchiv Bild 183-C0716-0046-003, Claus Schenk Graf v. Stauffenberg.jpg
Stauffenberg beim 17. Reiter-Regiment in Bamberg (1926)

Stauffenberg trat nach dem am 5. März 1926 bestandenen Abitur in die Reichswehr ein. Seinen Dienst begann er im traditionsreichen Reiterregiment 17 in Bamberg, in das er als Fahnenjunker aufgenommen wurde. Hier hatte er ein Jahr zu dienen, ehe er 1927 zur Infanterieschule in die Dresdener Albertstadt kommandiert wurde. Alle Offizieranwärter mussten hier ein Jahr der Ausbildung verbringen. Anfang August 1928 erhielt er dort seine Beförderung zum Fähnrich.<ref name="Zeller">Eberhard Zeller: Oberst Claus Graf Stauffenberg. Ein Lebensbild. Schöningh, 1994, ISBN 3-506-79770-0, S. 298–301.</ref> Ende des Jahres 1928 wurde er an die Kavallerieschule in Hannover versetzt. Danach ging er zu seinem Regiment nach Bamberg zurück, wo er am 1. Januar 1930 zum Leutnant (mit Ehrensäbel) befördert wurde.<ref name="Zeller" /> Die Offiziersprüfung schloss er als Jahrgangsbester ab.

Gegen Ende der Weimarer Republik stand Stauffenberg ebenso wie sein Bruder Berthold politisch den Kreisen um die Konservative Revolution nahe. Wie diese hatten sie für den aufkommenden Nationalsozialismus hauptsächlich Verachtung übrig, dennoch gab es im politischen Denken zahlreiche Berührungspunkte:

„Der Gedanke des Führertums Taktischer und operativer Durchbruch ist ohne Masseneinsatz von Kampfwagen kaum mehr zu denken.“

Claus Schenk Graf von Staufenberg<ref name="Zeller 40" />

Am 1. Oktober 1936 wurde Stauffenberg zur Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie in Berlin-Moabit kommandiert. Am 1. Januar 1937 wurde er zum Rittmeister befördert.<ref name="Zeller" /> Im Juli 1938 wurde er als Zweiter Generalstabsoffizier (Ib) zum Divisionsstab der 1. leichten Division nach Wuppertal unter Generalleutnant Erich Hoepner kommandiert, mit der er im selben Jahr an der Besetzung des Sudetenlandes teilnahm.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges, den der Berufssoldat Stauffenberg als „Erlösung“ empfand, wurde er in der 1. leichten Division (später 6. Panzer-Division) im Polenfeldzug 1939 eingesetzt. Von hier schrieb er an seine Frau Nina:

„Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von Gefangenen werden unserer Landwirtschaft recht gut tun. In Deutschland sind sie sicher gut zu gebrauchen, arbeitsam, willig und genügsam.“

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Der Historiker Heinrich August Winkler führt das Briefzitat als Beleg dafür an, dass Stauffenberg zu dieser Zeit die Rassenpolitik der Nationalsozialisten grundsätzlich bejahte, wenn er sie auch für überspitzt hielt.<ref name="Winkler-103">Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 2: Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung. München 2000, S. 103.</ref> Auch der israelische Historiker Saul Friedländer nimmt an, dass sich Stauffenbergs Haltung gegenüber dem Judentum nur graduell, aber nicht prinzipiell vom Antisemitismus der Nationalsozialisten unterschieden habe.<ref>Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Band 2: Die Jahre der Vernichtung 1933–1945. Bonn 2006, S. 664 f.</ref> Der Stauffenberg-Biograf Peter Hoffmann lehnt den Begriff „Antisemit“ für Stauffenberg dagegen ab. Die Interpretation des Feldpostbriefes als antisemitisch hält er methodisch für unzureichend.<ref>„Man muss die Aussage analysieren und im Zusammenhang sehen. Als Historiker habe ich die Aufgabe, den Zusammenhang zu ermitteln und zu vermitteln, und nicht Informationsfetzen von mir zu geben.“ Interview mit dem Stauffenberg-Biografen Peter Hoffmann (Online-Magazin Telepolis)</ref>

Peter Graf Yorck von Wartenburg, ein weitläufig Verwandter, und Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld baten Stauffenberg, sich zum Adjutanten Walther von Brauchitschs, des Oberbefehlshabers des Heeres, ernennen zu lassen, um an einem Umsturzversuch teilnehmen zu können. Stauffenberg lehnte ab. Im Januar 1940 wurde Stauffenberg zum Hauptmann i.G.<ref name="ig">im Generalstab.</ref> ernannt und nahm als Generalstabsoffizier der 6. Panzerdivision an der Westoffensive gegen Frankreich teil.<ref name="Zeller" /> Hierbei wurde er schließlich am 31. Mai 1940 mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet.<ref>Peter Hoffmann: Claus Schenk Graf von Stauffenberg: Die Biographie. 4. Auflage. Pantheon, 2007, ISBN 978-3-570-55046-5, S. 114.</ref> Danach wurde er in die Organisationsabteilung des Oberkommandos des Heeres versetzt. Im Dezember 1941 hieß Stauffenberg die Vereinheitlichung der Befehlsgewalt des Oberbefehlshabers des Heeres und des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht in Hitlers Händen gut. Seine Beförderung zum Major i.G.<ref name="ig" /> erging im April 1941.<ref name="Zeller" />

Als Gruppenleiter der Gruppe II der Organisationsabteilung im Oberkommando des Heeres gehörte er zu den maßgebenden Offizieren, die bewusst auf einen Wandel der Politik in den besetzten Gebieten hinarbeiteten. Besonders im Zusammenhang mit der Kampfführung der in den Kaukasus vordringenden Heeresgruppe A hatte er sich den Fragen der Freiwilligen in den sogenannten Ostlegionen zugewandt. Es ging um die Gewinnung von entlassenen Kriegsgefangenen und Überläufern für den Kampf auf deutscher Seite. Hierzu gab seine Abteilung am 2. Juni 1942 Richtlinien für die Behandlung turkestanischer und kaukasischer Soldaten heraus und steuerte im August 1942 die Organisation wie auch den Einsatz der Ostlegionen.

Bis Mitte November 1942 war die 10. Panzer-Division noch an der Besetzung der bis dahin unbesetzten Zone Frankreichs beteiligt. Unmittelbar danach wurde die Division nach Tunis verlegt. Stauffenberg war zwischenzeitlich im Generalstab des Heeres verwendet und war am 1. Januar 1943 zum Oberstleutnant i.G.<ref name="ig" /> befördert worden. Im März 1943 wurde er als Ia (Erster Generalstabsoffizier der Führungsgruppe) zur 10. Panzer-Division versetzt, die den Rückzug von Generalfeldmarschall Erwin Rommels Armee gegen die in Nordafrika gelandeten Alliierten decken sollte. Bei einem Tieffliegerangriff am 7. April 1943 wurde er schwer verwundet. Im Feldlazarett 200 bei Sfax wurden sein linkes Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand amputiert. Er wurde zunächst ins Kriegslazarett 950 bei Carthago überführt und gelangte von dort ins Reservelazarett München 1. Darüber hinaus verbrachte er mehrere Genesungsurlaube in Lautlingen.<ref name="Zeller" /> Er war Patient des berühmten Chirurgen Ferdinand Sauerbruch. Für seine Verwundung wurde ihm am 14. April 1943 das Goldene Verwundetenabzeichen verliehen.<ref>Peter Hoffmann: Claus Schenk Graf von Stauffenberg: Die Biographie. 4. Auflage. Pantheon, 2007, ISBN 978-3-570-55046-5, S. 311.</ref> Dieses wurde ihm von General Kurt Zeitzler, dem Chef des Generalstabes des Heeres, persönlich überreicht (laut Zeitzler hätte er eine derartige Verleihung auch bei jedem anderen schwer verwundeten Generalstabsoffizier vorgenommen). Am 8. Mai 1943 wurde Stauffenberg mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.<ref>Gerd R. Ueberschär: Für ein anderes Deutschland. Der deutsche Widerstand gegen den NS-Staat 1933–1945, Wiss. Buchges., 2005, ISBN 3-534-18497-1, S. 294.</ref>

Mitte Juni 1944 wurde Stauffenberg Chef des Stabes bei Generaloberst Friedrich Fromm; am 1. Juli 1944 wurde er zum Oberst i.G.<ref name="ig" /> befördert.<ref name="Zeller" />

Abkehr von Hitler

Während der Stabsoffizier Henning von Tresckow sich bereits im Herbst 1941 der Berliner Widerstandsgruppe um Ludwig Beck, Carl Friedrich Goerdeler und Hans Oster angeschlossen hatte, fühlte sich von Stauffenberg wie viele andere Militärs zunächst weiter durch seinen Treueid an Hitler gebunden. Erst im Herbst 1943 ließ er sich nach Berlin versetzen und suchte dort bewusst Kontakt zu den Hitlergegnern um General der Infanterie Friedrich Olbricht, dem Leiter des Allgemeinen Heeresamtes, und von Tresckow. Er war sich bewusst, dass nur die Wehrmacht als einzige von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und vom Sicherheitsdienst (SD) kaum infiltrierte Organisation über die nötigen Machtmittel zum Umsturz verfügte. Gemeinsam mit seinem Bruder Berthold und mit den Mitgliedern des Kreisauer Kreises war er an den Entwürfen zu Regierungserklärungen für die Zeit nach dem Umsturz beteiligt. Die Verschwörer legten ihre Ziele auf die Beendigung des Krieges und der Judenverfolgung und auf die Wiederherstellung des Rechtsstaates fest, wie er bis 1933 bestanden hatte. Auf eine angestrebte Staatsform konnten sie sich nicht einigen. Ein Großteil der aus den konservativen Kreisen von Bürgertum, Adel und Militär stammenden Verschwörer lehnte die parlamentarische Demokratie ab, so auch Stauffenberg.<ref>Hitler-Attentat am 20. Juli 1944: „Stauffenberg wollte keine parlamentarische Demokratie.“ In: Süddeutsche Zeitung vom 21. Juli 2012.</ref> Andererseits forderte er die Aufnahme von Sozialdemokraten wie Julius Leber in die neu zu bildende Regierung. Durch Vermittlung seines Cousins Peter Graf Yorck von Wartenburg lernte er Leber kennen, und es entstand ein enges Vertrauensverhältnis.<ref>Marion Yorck von Wartenburg: Die Stärke der Stille. Erinnerungen an ein Leben im Widerstand. Moers 1998, S. 61.</ref> Nach der Verhaftung Lebers Anfang Juli 1944 brach er gegenüber Adam von Trott zu Solz immer wieder in die Worte aus: „Ich hole ihn heraus“; für Lebers Rettung schien kein Preis zu hoch zu sein.<ref>Clarita von Trott zu Solz: Adam von Trott zu Solz. Eine Lebensbeschreibung. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 1994, S. 194.</ref> Schließlich vertrat er die Ansicht, das Wichtigste sei die Beseitigung des NS-Regimes, alles andere werde sich dann finden.

Laut dem Mitverschwörer Hans Bernd Gisevius erstrebte der engere Kreis um Stauffenberg ab 1944 ein Bündnis mit den Kommunisten.<ref>Hans Bernd Gisevius: Bis zum bittern Ende. II. Band. Fretz & Wasmuth, Zürich 1946, S. 279.</ref> Stauffenbergs Vertrauter Julius Leber war aufgrund eines Treffens mit der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation von der Gestapo festgenommen worden. Innerlich stand er Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg sehr nahe. Im Juli 1944 traf der engere Verschwörerkreis in Berlin-Wannsee im Haus Bertholds zusammen. Sie legten einen von Rudolf Fahrner und Berthold entworfenen Eid ab, indem sie sich auf ein gemeinsames Handeln nach dem Staatsstreich, selbst im Falle der Besetzung Deutschlands, verpflichteten.

„Wir bekennen uns im Geist und in der Tat zu den großen Überlieferungen unseres Volkes, die durch die Verschmelzung hellenischer und christlicher Ursprünge in germanischem Wesen das abendländische Menschentum schufen. Wir wollen eine Neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt, verachten aber die Gleichheitslüge und fordern die Anerkennung der naturgegebenen Ränge. Wir wollen ein Volk, das in der Erde der Heimat verwurzelt den natürlichen Mächten nahebleibt, das im Wirken in den gegebenen Lebenskreisen sein Glück und sein Genüge findet und in freiem Stolze die niederen Triebe des Neides und der Mißgunst überwindet.“

Claus Schenk Graf von Stauffenberg<ref>Eberhard Zeller: Geist der Freiheit. Der 20. Juli. München 1963, S. 489 f.</ref>

Wegen dieser elitären, als "antidemokratisch" und "nationalistisch" interpretierten Haltung, die bis in die Formulierungen hinein dem Denken des George-Kreises verpflichtet war,<ref>Steven Krolak: Der Weg zum Neuen Reich. Die politischen Vorstellungen von Claus Stauffenberg. Ein Beitrag zur Geistesgeschichte des deutschen Widerstandes. In: Jürgen Schmädeke, Peter Steinbach (Hrsg.): Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die deutsche Gesellschaft und der Widerstand gegen Hitler. Piper, München 1986, S. 555 f.</ref> glaubt der britische Historiker Richard J. Evans, dass Stauffenberg an zukunftsweisendem politischen Gedankengut „nichts zu bieten“ hatte. „Als Vorbild für künftige Generationen“ sei er „schlecht geeignet“.<ref>Richard J. Evans: Sein wahres Gesicht. In: Süddeutsche Zeitung Magazin. Heft 4, 2009, S. 9 ff.</ref>

Operation „Walküre“

Hauptartikel: Unternehmen Walküre

Die Planung

Spätestens mit der Invasion der Alliierten in der Normandie Anfang Juni 1944 war deutlich geworden, dass eine militärische Niederlage und damit ein „Zusammenbruch“ des Deutschen Reichs wohl nicht mehr abwendbar war. Von Stauffenberg fühlte sich aus ähnlichen Gründen wie von Tresckow dennoch verpflichtet, die Vorbereitungen zum Staatsstreich durch eine gewaltsame Beseitigung der nationalsozialistischen Führung voranzutreiben:

„Es ist Zeit, daß jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muß sich bewußt sein, daß er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterläßt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen. 1994, ISBN 3-506-79770-0.

  • Eberhard Zeller: Geist der Freiheit. Der zwanzigste Juli. 1952. Neuauflage: Edition JF, Berlin 2004, ISBN 3-929886-20-0.
  • Artikel

    Weblinks

    Commons Commons: Claus Schenk Graf von Stauffenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    <references />