Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg
Das Deutsch-Amerikanische Institut Heidelberg (DAI) ist eine Einrichtung in Heidelberg, die sich dem interkulturellen Austausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika widmet. Es ist eine von neun gleichartigen Kultureinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Deutsch-Amerikanische Institut Heidelberg öffnete im Jahre 1946 als „Amerika-Haus“ mit einer Bibliothek. Von der Bevölkerung erhielt die Einrichtung bereits in den Anfangsjahren viel Zulauf, da die Bibliothek stets aktuelle Exemplare internationaler Zeitungen anbot. 1951 zog das DAI in die Sofienstraße 12, wo es sich noch immer befindet. Der Abbau von Vorurteilen und Intoleranz ist bis auf den heutigen Tag das Leitmotiv der Arbeit. Daher entstand dort auch eine erste Arbeitsvermittlung für Studenten, die bei amerikanischen Familien arbeiten wollten. Darüber hinaus fand ein Journalistenseminar statt und man gründete einen Nachrichtendienst.
Das Haus wurde über die Jahre zum Ort der Annäherung an die USA. Schon damals gab es eine enge Zusammenarbeit mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Noch heute finden viele vom DAI getragene Programme auch in den Räumen der Universität statt.
Als mit der von amerikanischer Seite initiierten Umwandlung in binationale Institute, die gleichermaßen von Amerikanern und Deutschen geführt werden sollten, auch eine Kostenaufteilung anvisiert wurde, schlossen elf der damals 20 Amerika-Häuser im Bundesgebiet. Doch das Land Baden-Württemberg erkannte die Bedeutung der inzwischen in „Deutsch-Amerikanisches Institut“ umbenannten Kultureinrichtung und übernahm die anfallenden Auslagen. Etwas später gründete sich die Schurman-Stiftung, benannt nach dem ehemaligen US-Botschafter und Förderer der Heidelberger Universität Jacob Gould Schurman, die bis heute Trägerverein des Instituts ist.
Ende der 1960er sah sich das DAI Anfeindungen von Vietnamkriegs-Demonstranten ausgesetzt, die das Haus als Zielscheibe nutzten, da sie es für eine Außenstelle der US-Regierung hielten. Das Haus griff diese Ereignisse auf, und in den 1970ern folgten unter anderem auch Podiumsdiskussionen über die Außenpolitik Präsident Carters mit in Heidelberg stationierten US-Soldaten. Seit 1986 steht das Institut vollständig unter deutscher Leitung und hat sich immer mehr zu einem Haus der Kultur entwickelt.
Kulturaktivitäten
Schon in den Anfangszeiten gab es ein großes Angebot an kulturellen Veranstaltungen. Die Nachfrage war so groß, dass ein „Amerika-Haus auf Rädern“ die Landbevölkerung in der Kurpfalz mit Literatur und Presse versorgte. Wegweisende Programme, unter anderem zum damals dringlichen Thema Frauenrecht, fanden bereits in den Räumen des Amerika-Hauses statt. Und schon Anfang der 1960er Jahre war der Bestand der Bibliothek auf 17.000 Exemplare angewachsen. Das heutige Deutsch-Amerikanische Institut darf sich rühmen, die größte Anzahl englischsprachiger Medien in der Rheinebene zu beherbergen (Bücher, Zeitschriften, Videos und CDs) und ist daher eine wertvolle Basis bei Recherchen zu den unterschiedlichsten Themen.<ref>Vgl. Haus der Kultur</ref> Eins der herausragenden Kulturereignisse fand am 15. Mai 1969 statt: Das Künstlerpaar Christo verhüllte das DAI mit über 1900 Meter weißen Gitterfolienbahnen.<ref>Christos Verhüllung des Heidelberger DAI</ref> Im Vordergrund steht nach wie vor die intensive Gestaltung der Beziehung zu den Vereinigten Staaten. Das Institut sieht seine Aufgabe heute stärker darin, Entwicklungen, Trends und Problemstellungen wahrzunehmen und zu thematisieren und persönliche Begegnungen von Menschen aus Deutschland und den USA zu ermöglichen. Das geschah auch mit dem einige Male durchgeführten Heidelberger Festival für experimentelle Literatur und Musik (1987, 1988, 1989), das mit seinen zweisprachigen Programmkatalogen auf große Resonanz gestoßen ist. Zu den Gästen des Festivals zählten unter anderem folgende Schriftsteller, Musiker und Künstler:
|
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
Koordinaten: 49° 24′ 28″ N, 8° 41′ 38″ O{{#coordinates:49,407777777778|8,6938888888889|primary
|dim= |globe= |name= |region=DE-BW |type=landmark }}