Die Weisheit der Wolken


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Filmdaten
OriginaltitelDie Weisheit der Wolken
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2008
Länge90 Minuten
Stab
RegieLars Becker
DrehbuchMartin Kluger
ProduktionDoris J. Heinze
Nina Klamroth
Jutta Lieck-Klenke
MusikStefan Wulff
Hinrich Dageför
Frank Wulff
KameraArthur W. Ahrweiler
SchnittHeike Ebner
Besetzung

Die Weisheit der Wolken ist ein deutsches Fernseh-Drama aus dem Jahr 2008.

Handlung

Die Geophysikerin Marie Faber ist eine aufstrebende, leise und unterkühlte Wissenschaftlerin. Die 36-jährige Dekantochter steht kurz vor ihrer Habilitation. Sie selbst pflegt kaum Menschenkontakte, auch nicht zu ihrem Freund, dem Buchhändler Max. Doch plötzlich erscheint der 20-jährige Tom in ihrem Leben. Durch ungefragtes Rasenmähen, Herumschrauben an ihrem Auto und Zeitverbringens an ihrer Universität beginnt er ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er überredet sie zu einem gemeinsamen Kaffee und erzählt von seiner Lebensgeschichte. Er ist von seinen Eltern Kathrin und Georg abgehauen. Er hat sich 5000 Euro von seiner Freundin Uli, bei der er nun wohnt, geliehen, um seine erste Platte aufzunehmen.

Nach einer Weile kommen sie sich näher und Marie erfährt immer mehr Details aus Toms Leben. Er träumt von einer unerreichbaren Wolke, die er nie erreichen kann. Marie ahnt sofort, dass die Begegnung mit ihm mehr als Zufall war. Es ist ihr leiblicher Sohn, den sie vor 20 Jahren zur Adoption freigab. Tom erfuhr im Streit mit dessen Adoptivvater Georg, wer Marie sei. Sie willigt nun auch ein, dass Tom bei ihr einziehen kann. Doch plötzlich erscheinen Kathrin und Georg, die ihren Sohn wieder haben wollen. Sie scheitern und geben resigniert auf.

Während Marie ihre Habilitationsvorlesung hält, sucht Tom noch einmal die Wohnung seiner Eltern auf. Georg bietet ihm, mit der Lieferung von Feuerwerkskörpern dessen Schulden zu begleichen. Als Tom eine Zigarette weg wirft, passiert ein Unfall, bei dem es zu einer Explosion kommt, die Georg verletzt. Während der Habilitationsfeier erfährt Marie davon und eilt sofort zur Klinik. Dabei sieht sie, wie rührend sich Tom um Georg und Kathrin kümmert. Marie erkennt, dass sie nichts in der Familie zu suchen hat, bittet Kathrin um Verzeihung und geht. Erst nach einer langen Zeit erfährt Tom, dass Marie sich von ihrem Freund trennte und ihn nun wieder aufsucht.

Hintergrund

Der Film wurde vom 26. Juni bis 25. Juli 2007 gedreht.<ref>Die Weisheit der Wolken (2007), crew-united.de</ref> Seine deutsche Erstausstrahlung war am 11. Juli 2008 auf ARTE. Dabei wurde er von 4,5 Mio. Zuschauern gesehen, was einem Marktanteil von 13,9 Prozent entsprach.<ref>Porträt Ina Weisse in "Die Weisheit der Wolken", tittelbach.tv</ref>

Kritiken

„Lars Becker drehte das packende Werk mit namhaften Darstellern. In der Hauptrolle der Marie glänzt Ina Weisse“

„Der Wahlhamburger Lars Becker drehte vor seiner Haustür zwischen St. Pauli und Schanzenviertel einen nicht immer stimmigen, aber klasse besetzten und von leiser Melancholie getragenen Film über die Suche nach Identität. [...] Das feine Ensemble bügelt Schwächen aus“

TV Spielfilm<ref>Die Weisheit der Wolken, tvspielfilm.de</ref>

„Lars Becker ist nicht der Regisseur, bei dem so genannte Wahrheiten deutlich ausgesprochen, Gute und Böse säuberlich separiert werden. [...] In dieser Hinsicht bleibt Becker sich auch in seinem neuen Fernsehfilm "Die Weisheit der Wolken" treu. [...] So sind es dann doch die Randfiguren, die glaubwürdiger, definierter wirken und die stimmigsten Szenen tragen - zumal der Film in seiner zweiten Hälfte doch etwas an Fahrt aufnimmt. [...] "Die Weisheit der Wolken" hat so viele glänzende Momente und so gute Darsteller, dass es geradezu verblüfft, dass sich das alles dann doch nicht zu einem rundum überzeugenden Ganzen fügen will. Es ist eher eine Skizzensammlung als eine schlüssige Geschichte. Und so endet dieser Film dann auch nicht, wie Filme normalerweise enden, sondern entschwebt förmlich. Dass die Wolken weise sind, ist wissenschaftlich nicht gesichert. Aber wolkig, ja, das sind sie gewiss.“

„Dass sich der Film auf Marie konzentriert, ist sein Nachteil. [...] Stärker ist der Film, wenn er Tom und die Adoptiveltern im Bild hat. Zwar ist ihr niedriger sozialer Status unrealistisch im Hinblick auf die Frage, ob ihnen in Deutschland eine Adoption gestattet worden wäre. Ihre Furcht, gegen etwas kämpfen zu müssen, das stärker ist als die Jahre mit Tom, ist jedoch bewegend, auch als sich das Paar mit Marie trifft.“

Der Tagesspiegel<ref>Wir kämpfen um dich, tagesspiegel.de</ref>

Weblinks

Einzelnachweise

<references />