Direct Line

Die Direct Line Versicherung AG ist seit 29. Mai 2015 Teil der spanischen Mapfre Gruppe. Von 2002 bis Februar 2015 gehörte sie zur britischen Direct Line Insurance Group plc.<ref name="imagebroschur">„Die ersten 5 Jahre: Direct Line auf der Erfolgsspur (PDF; 1,4 MB)“, Imagebroschüre der Direct Line, 2008</ref>

Bis 2013 war die Direct Line Insurance Group Teil der Royal Bank of Scotland (RBS). Am 12. März 2013 wurde bekannt, dass die RBS ihren Mehrheitsanteil an Direct Line durch einen Verkauf von 15,3 Prozent ihrer Aktienanteile aufgegeben hat. Im Oktober 2012 hatte sich die RBS bereits von 30 Prozent ihrer Anteile getrennt. 2014 trennte sich die RBS von den letzten Anteilen der Direct Line Insurance Group.

Der Markenname „Direct Line“ geht auf die britische Direct Line zurück, die 1985 in Großbritannien gegründet wurde. Direct Line UK entwickelte sich mit Firmensitz in Croydon und mittlerweile in Bromley zum größten Direktversicherer am britischen Kfz-Versicherungsmarkt.

Geschichte von Direct Line in Deutschland

Die Direct Line Versicherung AG mit Firmensitz im brandenburgischen Teltow bei Berlin ist einer der größten Direktversicherer in Deutschland.<ref name="pm_ontos">Direct Line übernimmt Kfz-Bestand der Ontos Versicherung, Pressemitteilung der Direct Line vom 25. Juni 2008</ref> Die Gesellschaft ist mit dem Namen Direct Line seit 2002 unter dem roten Telefon auf dem deutschen Markt und bietet neben Auto- und Motorradversicherungen sowie Verkehrsrechtsschutzversicherungen auch Privat-Haftpflicht- und Privat-Rechtsschutzversicherungen an. Von seiner Gründung 1996 bis 2002 war das Unternehmen als Allstate Direct auf dem deutschen Versicherungsmarkt aktiv.

Vorstand und Mitarbeiter

Das Unternehmen wird vom erweiterten Vorstandskreis um den Vorstandsvorsitzenden Dr. David Stachon geführt. Seine Vorgänger waren Uwe Schumacher (2008 bis 2012) und Albrecht Kiel (2003 bis 2008). Aktuell beschäftigt die Direct Line Versicherung AG ca. 400 Mitarbeiter.

Produkte

2002 startete das Unternehmen unter dem roten Telefon mit dem Vertrieb von Kfz-Versicherungsprodukten (Kfz-Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherung sowie Schutzbrief- und Kfz-Unfallversicherung) und führte in Deutschland erstmals den Zweitwagentarif ein. Der Zweitwagen profitiert dabei von den guten „Prozenten“ (Schadenfreiheitsklasse) des Erstwagens, auch wenn der Erstwagen nicht bei der Direct Line versichert ist.. Im Jahr 2005 erweiterte die Direct Line ihr Produktangebot um die Verkehrs-Rechtsschutzversicherung, 2006 folgten Privat-Rechtsschutz- und Privat-Haftpflicht-Versicherung. 2007 sind die Motorradversicherung und der Zweitwagentarif für die Motorradversicherung als neue Produkte hinzugekommen.<ref name="imagebroschur" />

Vertrieb und Kooperationen

Die Direct Line vertreibt ihre Kfz-Versicherungsprodukte als Direktversicherer nicht nur klassisch über das Telefon, sondern auch über das Internet sowie Vertriebskooperationen. Seit 2004 hat Direct Line diesen B2B Vertriebskanal konsequent aufgebaut. Strategische Partnerbranchen sind die Automobil Branche, Versicherungsmakler, Versicherungsmarktplätze und ausgewählte Partnerschaften der Finanz- und Versicherungsbranche.

Umsatzentwicklung

Seit dem Start unter dem roten Telefon im Jahr 2002 ist die Direct Line Versicherung AG im stark umkämpften Kfz-Versicherungsmarkt in Deutschland zweistellig gewachsen.<ref name="imagebroschur" /> Das Prämienaufkommen lag im Jahr 2002 bei gut 60 Mio. €.<ref name="imagebroschur" />

Im Geschäftsjahr 2007 erreichte das Unternehmen mit Beitragseinnahmen von 117,4 Mio. € und einem ausgeglichenen Ergebnis von 0,1 Mio. € die Gewinnzone nach den IFRS. Der Versicherungsbestand in der wichtigsten Sparte Kraftfahrt belief sich zum Jahresende 2007 auf rund 297.000 Fahrzeuge.<ref name="pm_gewinnzone">Direct Line erreicht die Gewinnzone, Pressemeldung der Direct Line vom 4. Juni 2008</ref>

Im Jahr 2008 übernahm die Direct Line den Kfz-Versicherungsbestand des Wettbewerbers Ontos Direktversicherung der RheinLand Versicherungsgruppe, der bei rund 80.000 versicherten Fahrzeugen eine Jahresbeitragseinnahme von etwa 30 Millionen € aufwies. Die Kfz-Versicherungsverträge wurden in den eigenen Bestand integriert.<ref>Direct Line erwirbt Kfz-Policen von Ontos. Börsen-Zeitung vom 26. Juni 2008, S. 4.</ref> Im Jahr 2008 beliefen sich die Beitragseinnahmen der Direct Line auf 128 Mio. €, das Jahresergebnis vor Steuern verbesserte sich auf 0,3 Mio. €. Der Kraftfahrtversicherungsbestand lag Ende 2008 bei 401.131 Fahrzeugen.<ref name="jahresbericht">Jahresbericht 2008 der Direct Line Versicherung AG, Direct Line, 2008, PDF zum Download</ref>

2010 erreichte der Direktversicherer erstmals den Breakeven nach handelsrechtlicher Rechnungslegung. Bei Brutto-Beitragseinnahmen von 150,6 Millionen Euro wurde ein Gewinn von 0,7 Millionen Euro vor Abführung der Gewinne erwirtschaftet.<ref name="pm_gewinnschwelle">Direct Line Versicherung erreicht Gewinnschwelle, Pressemitteilung der Direct Line vom 28. Juli 2011</ref> 2011 verzeichnete Direct Line einen Gewinnanstieg nach HGB auf 2,2 Millionen Euro.

Für das Kalenderjahr 2012 hat sich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit mit 4,4 Millionen Euro verdoppelt. <ref name="geschaeftsbericht2012">Direct Line Geschäftsbericht 2012</ref>

Im Geschäftsjahr 2013 konnte mit einem Gewinn von 5,1 Millionen Euro das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit um 0,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden.<ref name="geschaeftsbericht2013">Pressemitteilung Geschäftsbericht 2013 von Direct Line, 26. Juni 2014</ref>

Mitgliedschaften

• Deutsche Direktmarketing Verband e.V., Wiesbaden

Italien

Die italienische Direct Line, mit Sitz in Mailand, ist seit Mai 2015 ein Tochterunternehmen der Mapfre Gruppe. Die Direct Line Italien ist seit 2002 am Markt und ist der zweitgrößte italienische Kfz-Direktversicherer.<ref name="italien">http://www.directline.it</ref>

Weblinks

• Direct-Line-Website Deutschland
• Direct-Line-Jahresbericht 2011 (PDF-Datei; 1,8 MB)

Belege

<references />