Dorsonuchales Ödem
Als Dorsonuchales Ödem wird in der Pränataldiagnostik eine ausgeprägte Flüssigkeitsansammlung bezeichnet, die an großen Teilen des Rückens (= dorsal) sowie im Hinterkopf- und Nackenbereich (= nuchal) des ungeborenen Kindes besteht. Im Ultraschall ist ein ausgeprägtes Ödem sichtbar, durch das die Nacken- und Rückenhaut des Kindes deutlich vom Körper abgehoben wird. Von einer Nackentransparenz unterscheidet es sich durch eine "Verbreiterung" von mehr als 3 mm.<ref name="fallbuch">Claudia Pedain, Julio Herrero Garcia: Fallbuch Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, 2011. ISBN 9783131520821. S. 97</ref><ref name="sohn">Christof Sohn (Hrsg.): Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, 2003. ISBN 9783131019721. S. 85ff.</ref>
Das Vorliegen eines Dorsonuchalen Ödems gilt als sonografischer Softmarker, der ein Hinweis auf eine Chromosomenbesonderheit und/oder eine organische Fehlbildung beim Kind ist.
Es tritt häufig auf bei Kindern mit<ref name="sohn" />:
- allgemein Erkrankungen oder Fehlbildungen im Bereich des kardiovaskulären oder lymphovaskulären Systems (z. B. Herzfehler)
- Down-Syndrom (Trisomie 21)<ref>Jan Murken (Hrsg.): Humangenetik. Thieme, 2006. ISBN 9783131392978. S. 398</ref>
- Pätau-Syndrom (Trisomie 13)
- Edwards-Syndrom (Trisomie 18)
- Turner-Syndrom (Monosomie X)
- Triploidie
Das Dorsonuchale Ödem ist im Mutterpass in der Rubrik "Ultraschalldokumentation" aufgeführt. Ein eventuelles Vorliegen wird im Zuge der Mutterschaftsvorsorge im Zeitraum der etwa 9. bis 12. Schwangerschaftswoche überprüft.<ref name="fallbuch" />
Siehe auch
Nackentransparenz – Hygroma colli − Hydrops fetalis – Morbus haemolyticus neonatorum
Weblinks
Gesundheitshinweis | Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu diese Hinweise zu Gesundheitsthemen beachten! |
Einzelnachweise
<references />