Enfleurage


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Enfleurage (von französisch „Blumenduftgeben“) ist ein Verfahren zur Gewinnung von Pomaden aus Blüten durch die Adsorption der Duftstoffe mit Fett.

Enfleurage à froid

Frisch geerntete Blüten werden vorsichtig auf mit Fett bestrichene Glasplatten gestreut. Nach einigen Tagen werden die Blüten entfernt und durch neue ersetzt. Dieser Vorgang wird etwa drei Monate lang wiederholt, bis die Fettschicht reichlich mit dem ätherischen Öl der Blüten gesättigt ist, man nennt dies Pomade. Schließlich wird das Duftöl durch Auswaschen der Glasplatten mit Alkohol vom Fett getrennt.

Überwiegend wird als Fett Schweine- oder Rinderschmalz verwendet, wobei auf dessen Geruchlosigkeit geachtet werden muss. Außerdem kann auch besonders vorsichtig gepresstes und daher geruchloses Olivenöl (Jungfernöl) verwendet werden.

Je nachdem wie oft die Blüten erneuert wurden (z. B. 33-mal auswechseln), nennt man das Produkt Pomade Nr. 33. Das so erhaltene reine Blütenöl nennt sich Essence absolue d‘enfleurage und ist extrem teuer.

Enfleurage à chaud

Die Enfleurage à chaud, auch Mazeration, ist im Vergleich zur Enfleurage à froid die schnellere Technik. Dabei werden Fett und Blüten zusammen verrührt und später auf etwa 60 °C erhitzt. Nach jedem Erhitzungsvorgang werden die Blüten ausgetauscht. Wie bei der Gewinnung mit kaltem Fett wird auch hier das Öl durch Alkohol vom Fett getrennt.

Literatur

  • Günther Becker: Kunststoffe als Sorbentien bei der Enfleurage. Dissertation, Universität Saarbrücken.
  • Tobias Pehle: Dumonts kleines Lexikon Parfüm. Herstellung, Marken, Verwendung. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2008. ISBN 978-3-89555-537-4
  • Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Diogenes Verlag, Zürich 2006, ISBN 3-257-22800-7 (Roman, der eine detaillierte Beschreibung der Enfleurage enthält)