Englische Eröffnung
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1. c2-c4 |
Die Englische Eröffnung ist eine Eröffnung im Schachspiel. Ihren Namen erhielt sie nach dem englischen Meister Howard Staunton, der sie im 19. Jahrhundert vielfach praktizierte und sich große Verdienste um ihre theoretische Durchdringung erworben hat. Englisch ist eine ungemein flexible Eröffnung, in der man oft in viele andere Eröffnungssysteme übergehen kann; so ist vom Damengambit über die Indische Verteidigung bis hin zu Sizilianisch vieles möglich. Kein anderes Eröffnungssystem bietet solch eine Vielfalt an Möglichkeiten.
Die Englische Eröffnung zählt zu den Geschlossenen Spielen und ist in den ECO-Codes unter den Schlüsseln A10 bis A39 klassifiziert.
Jede ihrer Hauptvarianten beginnt mit folgenden Zügen: 1. c2-c4 (Zugumstellungen sind häufig; z. B. 1. Sf3 ... 2. c4)
Zu den Hauptvarianten der Englischen Eröffnung zählen:
- Englische Symmetrievariante 1. ... c7-c5
- Sizilianisch im Anzuge 1. ... e7-e5
- Nach dem neutralen Entwicklungszug 1. ... Sg8-f6 ist das Mikenas-System oder Flohr-Mikenas-System genannte 2. Sb1-c3 e7-e6 3. e2-e4 von selbständiger Bedeutung. Im Falle von 3. ... d5 4. e5 d4 5. exf6 dxc3 6. bxc3 Dxf6 7. d4 setzt Weiß auf den Raumvorteil seines robusten Bauernzentrums. Im Falle von 3. ... c5 4. e5 Sg8 kann Weiß mittels 5. d4 cxd4 6. Dxd4 Sc6 7. De4 seinen Vorposten e5 verteidigen oder nach 5. Sf3 Sc6 mit 6. d4 cxd4 7. Sxd4 Sxe5 8. Sdb5 Figurendruck ausüben.
Die Eröffnung beginnend mit 1. c4 nennt man auch gelegentlich Bremer Partie oder Carls-Eröffnung, nach dem Bremer Schachmeister Carl Carls (1880–1958). Als Weißer eröffnete Carls immer mit 1. c4. Dazu erzählt man sich folgende Anekdote: Als Carls bei einem Schachturnier wieder einmal Weiß hatte, klebten Freunde vor der Partie heimlich den Bauer auf c2 fest. Carls setzte sich dann ans Brett, fasste den c-Bauern an und versuchte mit Kraft zu ziehen.
Literatur
- Nick de Firmian: Modern Chess Openings, 15th Edition. Random House Puzzles and Games, 2008. S. 675 – 717. ISBN 978-0-8129-3682-7.