Erzherzog-Johann-Hütte
Erzherzog-Johann-Hütte ÖAK-Hütte | ||||||
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Zeichnung von Edward Theodore Compton aus dem Jahre 1899 | ||||||
Lage | auf der Adlersruhe, unterhalb des Großglockners; Bezirk Spittal an der Drau, Bundesland Kärnten, Österreich; Talort: Heiligenblut (Kärnten) | |||||
Gebirgsgruppe | Glocknergruppe | |||||
Geographische Lage | 12,701666666667|primary | dim=50 | globe= | name= | region=AT-2 | type=landmark
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Höhenlage | 3454 m ü. A. | |||||
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Besitzer | Österreichischer Alpenklub (ÖAK) | |||||
Hüttentyp | Hütte | |||||
Übliche Öffnungszeiten | Ende Juni bis Ende September | |||||
Beherbergung | 10 Betten, 120 Lager | |||||
Winterraum | 4 Lager | |||||
Weblink | offizielle Internetseite | |||||
Hüttenverzeichnis | ÖAV DAV |
Die Erzherzog-Johann-Hütte ist die einzige Hütte des Österreichischen Alpenklubs (ÖAK) und liegt in der Glocknergruppe auf einer Höhe von 3454 m ü. A. Der 1880 eröffnete und mehrmals erweiterte Bau steht auf den Felsen der Adlersruhe direkt am Gipfelaufbau des Großglockners.
Bei dieser Hütte handelt es sich um die höchstgelegene Schutzhütte in Österreich. Sie liegt am Normalweg auf den Großglockner und ist dementsprechend gut besucht. Daher ist besonders an Wochenenden eine Reservierung zu empfehlen.
Im Winter steht nur ein kleines Notlager mit vier Schlafplätzen zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Die Hütte ist benannt nach Erzherzog Johann von Österreich, dem Förderer des Alpinismus.<ref name="kreiter">Erzherzog-Johann-Hütte . In: Karl Georg Kreiter: Was uns die Namen dieser Schutzhütten im Alpenraum sagen</ref>
Baugeschichte
Schon im Jahr 1800 wurde im Auftrag des Grafen Salm, Fürstbischof zu Gurk, auf der Adlersruhe ein kleiner Unterstand errichtet.
1879 erwarb der im Jahr zuvor gegründete ÖAK das Grundstück am Großglockner, und errichtete eine neue Hütte, die am 18. August 1880 eröffnet wurde.<ref name = "kurier">Freundschaftlicher Gipfelstreit am Glockner, Kurier (Memento vom 30. Oktober 2011 im Internet Archive)</ref> Durch den Andrang am Großglockner als Wahrzeichen Österreichs wurden schon in den Jahren 1891, 1895–1898 und 1907 jeweils Erweiterungen vorgenommen. Eine Generalsanierung mit einem Zubau und der Materialseilbahn von der Luckner-Hütte konnte nach dem Ersten Weltkrieg 1926–1930 erfolgen. 1960 wurde der Altbau wiederum generalsaniert, neu gestaltet, und ein weiterer Zubau sowie eine neue Berg- und Talstation für die Materialseilbahn errichtet. 1989/90 werden ostseitig ein Zubau und die Sanitäranlagen neuerrichtet.<ref name="kreiter"/> 2006 wurde die Hütte, um den Anforderungen nachhaltigen Betriebs im Nationalpark Hohe Tauern nachzukommen, auf ein pflanzenölbetriebenes Blockheizkraftwerk mit Solarthermik- und Photovoltaik-Unterstützung umgebaut.<ref name="orf">Umweltfreundliche Energie für "Adlersruhe", salzburg.orf.at, 23. September 2006 (Mirror alpinum.at)</ref><ref name="neue-energie-technik"> NET AC-Kopplung Erzherzog Johann Hütte. neue-energie-technik.net</ref>
Der Grenzverlauf der Grenze zwischen den Bundesländern Kärnten und Tirol führt quer durch die Hütte.<ref name = "kurier"/>
Zustiege
Bei allen Zustiegen zur Erzherzog-Johann-Hütte handelt es sich um Gletschertouren, die eine entsprechende Ausrüstung und Umsicht erfordern.
Von der Franz-Josefs-Höhe (2312 m), die mit dem PKW über die Großglockner-Hochalpenstraße erreichbar ist, führt ein Anstieg über den Pasterzengletscher und das Hofmannskees in etwa 5 Stunden zur Hütte. Der Anstieg ist Teil des Kärntner Normalwegs auf den Großglockner.
Der übliche Zustieg aus Osttirol startet am Lucknerhaus (1984 m), das von Kals am Großglockner über eine Mautstraße erreichbar ist, und führt durch das Ködnitztal über die Lucknerhütte und die Stüdlhütte zum Ködnitzkees. Über dieses und abschließend eine kurze Felspassage wird die Hütte ebenfalls in 5–5½ Stunden erreicht.
Ein weiterer, wenig bekannter Anstieg erfolgt über das Leitertal bzw. die Salmhütte. Am linken Rand eines kleinen spaltenarmen Gletschers gelangt man aufwärts, bevor man über mittelsteile mit Ketten gesicherte Felsen den Bergrücken erreicht. Auf ihm bzw. dem oberen Firnrand des Gletschers (keine Spalten) weiter zur Hütte.
Tourenmöglichkeiten
Fast alle Bergsteiger, die die Hütte ansteuern, haben den Großglockner über den Normalweg als Ziel. Bedingt durch die günstige und hohe Lage ist der höchste Berg Österreichs (3798 m) von der Hütte aus (je nach herrschenden Verhältnissen) in 1½ bis 2 Stunden erreichbar. Die Schlüsselstelle ist die ausgesetzte Glocknerscharte zwischen Klein- und Großglockner, an die die leichten Gipfelfelsen (Schwierigkeitsgrad I+) anschließen. Des Weiteren wird die Hütte oft als Zwischenstation im Abstieg von anderen Routen auf den Großglockner (Stüdlgrat, Pallavicini-Rinne) genutzt.<ref name="gibmirberge">Aufstieg von Stüdlhütte über Adlersruhe auf Großglockner, gibmirberge.at</ref>
Weblinks
- erzherzog-johann-huette.at – Offizielle Homepage
- Webcam Großglockner - Livebild von der Erzherzog-Johann-Hütte
- Hüttenbeschreibung, gibmirberge.at
- Erzherzog-Johann-Hütte - 1880 bis 2009. Hütteninfo, erzherzog-johann-huette.at
Einzelnachweise
<references />
Katastralgemeinden: Apriach | Rojach | Zlapp und Hof
Ortschaften: Aichhorn | Apriach | Fleiß | Hadergasse | Hof | Pockhorn | Rojach | Schachnern | Untertauern | Winkl | Wolkersdorf
Dörfer: Heiligenblut • Pockhorn • Rojach | Weiler: Zlapp | Rotten: Aichhorn • Fleiß • Hadergasse • Ober Schachnern • Unter Schachnern • Wolkersdorf | Zerstreute Häuser: Apriach • Schachnern • Untertauern • Winkl | Sonstige Ortslagen: Alter Pocher • Bricciuskapelle • Elberfelder Hütte • Erzherzog-Johann-Hütte • Fleißkapelle • Franz-Josef-Haus • Fresser • Gipperkapelle • Glockner-Biwakschachtel • Glockner-Haus • Hofmannshütte • Karl-Volkert-Haus • Oberwalderhütte • Pasterzenhaus • Salmhütte • Schöneck • Wallackhaus • Wegscheider
Zählsprengel: Heiligenblut