Eudore Pirmez


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche

Eudore Pirmez (* 14. Februar 1830 in Marcinelle; † 2. März 1890 in Brüssel) war ein belgischer Staatsmann.

Pirmez studierte Rechtswissenschaft und wurde 1851 Anwalt in Charleroi. Er war ab 1857 Mitglied der Kammer und bekleidete von 1868 bis 1870 das Ministerium des Innern. Während er es hier den Ortsverwaltungen überließ, die Geistlichkeit zur Mitwirkung bei dem Volksunterricht heranzuziehen oder nicht, missbilligte er 1879 dagegen die von seinen Parteigenossen und 1884 die von den Klerikalen durchgeführte Schulordnung als Eingriffe in die persönliche Freiheit oder in diejenige der Ortsverwaltungen.

Pirmez stellte sich nämlich in rein politischen wie in volkswirtschaftlichen Fragen mit Vorliebe auf den Standpunkt eines Idealisten der Freiheit und vertrat seine Ansichten mit ungewöhnlicher Gelehrsamkeit und Geist. Häufig nahm er eine vermittelnde Stellung zwischen seinen Parteigenossen und der gegnerischen Regierung ein. Das Kabinett Malou ließ ihn bei dem Regierungswechsel im Jahr 1884 zum Staatsminister ernennen. 1887 war er, obschon Anhänger der Goldwährung, Vertreter Belgiens auf der Konferenz des lateinischen Münzverbandes und 1889–1890 als Präsident des Staatsrats des Kongostaats Mitglied des Antisklavereikongresses in Brüssel. Um dieselbe Zeit gab er eine viel besprochene Flugschrift über die Handelskrise heraus.

Er starb am 2. März 1890 in Brüssel.

Literatur

  •  Albert Nyssens: Eudore Pirmez. Polleunis & Ceuterick, Brüssel 1893.
Meyers Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890.
Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt, dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genügt.

Um danach auf den Meyers-Artikel zu verweisen, kannst du {{Meyers Online|Band|Seite}} benutzen.