Fähnlein


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Ein Fähnlein ist eine Unterformation eines Landsknechtsregiments. Jedes Fähnlein bestand aus mehreren Rotten.

Wortherkunft und -verwendung

Der Begriff Fähnlein beschreibt seit dem Mittelalter eine kleinere Anzahl von zusammengruppierten Personen, die sich um eine Fahne scharte, Rotte kommt aus mittellateinisch rupta „versprengte Schar“ zu rumpere „reißen“.

Im 17. Jahrhundert ersetzte das in ganz Europa benutzte Wort Compagnia, Compagnie, Kompanie das Wort „Fähnlein“ auch im deutschen Sprachraum. Es findet später bei den Pfadfindern und Wandervögeln Verwendung (siehe Pfadfindersippe) sowie zur Zeit des Nationalsozialismus beim Deutschen Jungvolk. Rotte wurde später auch in der Organisationsstruktur der SS verwendet und hat sich auch in der Rotte der Antrittsordnung in der Bundeswehr erhalten.

Geschichte

Das Fähnlein war bereits im Mittelalter die Verwaltungseinheit bei Truppen, insbesondere in der Infanterie. Es zählte zunächst 400 bis 600 Mann, manchmal bis zu 1.000, in Frankreich 300 Mann, bei Georg von Frundsberg 380 Landsknechte. Diese Angaben waren jedoch die Sollstärke, die fast niemals erreicht wurde. So betrug die tatsächliche Stärke der französischen Fähnlein über lange Zeit nicht mehr als 100 bis 200 Mann.

Die Regimenter der verschiedenen Heere hatten ganz unterschiedliche Anzahl von Fähnlein:

  • 18 Fähnlein bei Frundsberg
  • 12 Fähnlein bei einer französischen Legion
  • 10 Fähnlein bei den kaiserlichen Truppen während des Schmalkaldischen Krieges

Das Fähnlein bestand aus Schützen, Pikenieren sowie Hellebardieren.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts, also vor dem Dreißigjährigen Krieg sollte ein Fähnlein in Deutschland folgende Stärke besitzen:

Unter Karl V. zählte das Rahmen- oder Stabsperonal für ein deutsches Fähnlein:

Dieser Rahmen wurde auch Prima Plana (von lat. prima plana, erstes Blatt) genannt, weil diese Personen auf dem ersten Blatt der Musterungslisten stand.

Siehe auch