Ferdy Mayne


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Ferdy Mayne (* 11. März 1916 in Mainz; † 30. Januar 1998 in London; bürgerlich Ferdinand Philip Mayer-Horckel) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Ferdy Mayne wurde 1916 als Sohn eines deutschen Juden und einer Halbengländerin in Mainz geboren. Sein Vater war Richter, seine Mutter war Gesangslehrerin. In den 1930ern wurde er als Jugendlicher nach England zu seiner Tante, der Fotografin und Bildhauerin Lee Hutchinson, geschickt, um ihn vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu schützen. Seine Eltern waren kurzzeitig im KZ Buchenwald interniert, konnten aber dank der Verbindungen seiner Mutter nach England ausreisen. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg war Mayne als verdeckter Agent für den britischen Geheimdienst MI5 tätig. 1986 wurde diese Zusammenarbeit von der MI5-Sekretärin Joan Miller in ihrer Biographie beschrieben.<ref>MI5-Agent Ferdy Mayne</ref>

Ferdy Mayne war von 1950 bis zur Scheidung 1976 mit Deirdre de Payer verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Belinda Mayne wurde ebenfalls Schauspielerin. Privat verband ihn eine enge Freundschaft zu seinen Schauspielerkollegen Herbert Lom und Christopher Lee; mit beiden stand er häufiger auch vor der Kamera.

Ferdy Mayne brachte es auf über 170 Film- und TV-Auftritte. Weltberühmt wurde er 1967 mit seiner Rolle als Graf von Krolock in Roman Polańskis Film Tanz der Vampire. In Deutschland spielte er unter anderem in der ZDF-Serie Rivalen der Rennbahn und an der Seite von Inge Meysel in den Mrs. Harris-Fernsehfilmen.

In den 1990er Jahren erkrankte der Wahl-Kalifornier Mayne an der Parkinson-Krankheit, an deren Folgen er am 30. Januar 1998 in London verstarb, wohin er zuvor wegen seiner familiären Bindungen zurückgekehrt war.

Filmografie (Auswahl)

Kino

Fernsehen

Literatur

  • Gerd J. Pohl: Ferdy Mayne erzählt aus seinem Leben. (90-minütiges Interview vom 1. Mai 1990 in Berlin); im Druck in: The Vincent Price Appreciation Society (Hrsg.), „Journal“, Bonn 1990.

Weblinks

Einzelnachweise

<references />