Flughafen Lakselv


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Lakselv Lufthavn, Banak
Stasjonsgruppe Banak
Datei:Lakselv Airport Banak.jpg
Kenndaten
ICAO-Code ENNA
IATA-Code LKL
Koordinaten 24,973888888889|primary dim=10000 globe= name= region=NO-20 type=airport }}
8 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 1,5 km nördlich von Lakselv
Basisdaten
Eröffnung 1938
Betreiber Avinor
Luftforsvaret
Terminals 1
Start- und Landebahn
17/35 2788 m × 45 m Asphalt/Beton

Der Flughafen Lakselv, Banak (norw. Lakselv Lufthavn, Banak) ist ein zivil und militärisch genutzter Flughafen in Nord-Norwegen. Die norwegischen Luftstreitkräfte Luftforsvaret bezeichnen ihre nördlichste Basis als Stasjonsgruppe Banak und nutzten ihn als Stützpunkt von Rettungshubschraubern. Er liegt auf dem Gebiet der Kommune Porsanger bei Lakselv in der Provinz Finnmark zirka 100 km Luftlinie südlich des Nordkaps (160 Straßenkilometer).

Geschichte

Im Zuge der sowjetischen Aufrüstung der Kola-Halbinsel in den 1930er Jahren wurde im Jahr 1938 ein Militärflugplatz für die Norwegischen Streitkräfte erbaut.

Nach der Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht nutzte die Luftwaffe den Flugplatz weiter. Diese baute ihn im Verlauf des Krieges zu einem Fliegerhorst aus und nutzte ihn besonders intensiv im Sommer 1941 beim Überfall auf die Sowjetunion und ein Jahr später für Angriffe auf alliierte Nordmeergeleitzüge.

Mit am längsten wurde Banak, mit zwei Unterbrechungen zwischen Herbst 1940 und Frühjahr 1942 sowie im folgenden Winter, zwischen Juni 1940 und Oktober 1944 von der Wettererkundungsstaffel 5 bzw. ab September 1943 von der Wettererkundungsstaffel 6 (Wekusta 5 bzw. 6) genutzt. Die vorwiegend genutzten Flugzeugtypen waren Ju 88 und He 111H, die im Dienst der 1. Staffel der Aufklärungsgruppe 124 (1.(F)/124) im Oktober/November 1944 noch einige Wochen in Banak verblieben. Im Sommer 1942 hatte hier daneben auch noch die 1. Staffel der Aufklärungsgruppe 22 (1.(F)/ 22) gelegen.<ref>Leo Niehorster: German Airforce, Order of Battle 5th. Air Fleet, Air Force Comander North (East), 1 June 1942, abgerufen am 10. Mai 2015</ref>

Der zweite Hauptnutzer waren verschiedene Ju 88A-Staffeln der I. bzw. II. Gruppe des Kampfgeschwaders 30 (I. bzw. II./KG 30), die zwischen Juni 1941 und August 1942 mit kürzeren oder längeren Unterbrechungen, letztere insbes. während der Polarnacht, immer wieder für einige Wochen oder Monate von Banak aus operierten.<ref>Leo Niehorster: German Airforce, Order of Battle 5th. Air Fleet, Air Comander North, 22 June 1941, abgerufen am 10. Mai 2015</ref>

Der Stützpunkt wurde 1945 zunächst von der Luftvorsvaret übernommen, aber schon 1952 wieder aufgegeben.

Erste Überlegungen zu einer Wiedereröffnung wurden 1955 angestellt, die Finanzierung konnte jedoch zunächst nicht gelöst werden. Am 4. Mai 1963 schließlich konnte der Flughafen in Banak mit Budgets der NATO als sowohl zivil als auch militärisch genutzter Flughafen wiedereröffnet werden. SAS steuerte von hier andere Flugplätze in der Finnmark sowie Tromsø und Oslo an.

Die Start- und Landebahn sowie die übrige Infrastruktur wurden bereits 1968 erweitert. Um die Sowjetunion nicht zu provozieren, erlaubte Norwegen keine Nutzung des relativ grenznahen Banaks durch alliierte Militärflugzeuge und nutzte die Station seit Beginn der 1970er Jahre als vorgeschobene Basis eigener Kampfflugzeuge. Daneben ist die Militärbasis seit 1973 Stützpunkt von Sea King Mk.43 SAR-Hubschraubern, die 1974 ihren ersten Großeinsatz am 7. April 1974 flogen.

SAS Commuter übernahm die Routen von Banak ab 1990, die Direktflüge in die Hauptstadt wurden jedoch eingestellt. Daneben kommt es seit dieser Zeit zu gelegentlichen Charterflügen. In den Jahren 1992/1993 wurde die Start- und Landebahn auf ihren heutigen Umfang ausgebaut.

Das Militär reduzierte seine Präsenz 1998 von einer selbstständigen Flugstation zu einer der Hauptflugstation Bodø unterstellten Stationsgruppe. Im Jahr 2002 schließlich übernahm Widerøe die SAS-Flugverbindungen.

Militärische Nutzung

Die zirka 50 Mann starke Stationsgruppe Banak untersteht zurzeit (2013) administrativ dem 132. Geschwader auf der Hauptflugstation Bodø. Die Gruppe betreut unter anderem eine Außenstelle der 330. Skvadron, die seit 1973 mit Sea King Mk.43 Rettungshubschraubern ausgerüstet ist. Darüber hinaus starten die weiter südlich stationierten Kampfflugzeuge von hier zu Trainingsflügen über dem Halkkavarre Schießplatz.

Zivile Nutzung

Widerøe ist der zivile Hauptnutzer mit täglichen Flugverbindungen nach Alta und Tromsø mit Bombardier Dash 8. Im Jahr 2011 wurden gut 63.000 Passagiere abgefertigt.

Weblinks

Einzelnachweise

<references />