Fred MacMurray
Frederick „Fred“ Martin MacMurray (* 30. August 1908 in Kankakee, Illinois; † 5. November 1991 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der in den 1930er-Jahren seinen Durchbruch hatte. Er war vor allem als Star von zahlreichen Liebeskomödien – unter anderem neben Claudette Colbert – sowie Familienfilmen bekannt. MacMurray spielte jedoch auch in dramatischen Rollen wie in Billy Wilders Filmklassiker Frau ohne Gewissen (1944).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fred MacMurray war der Sohn eines Konzertgeigers und spielte selber eine Zeitlang Saxophon in verschiedenen Bigbands, unter anderem bei George Olsen. 1930 begann er verschiedene Rollen im Theater zu übernehmen und schaffte es bis an den Broadway, wo er in dem Musical Roberta mitwirkte. 1934 unterschrieb er einen Vertrag bei Paramount, und 1935 hatte er an der Seite von Claudette Colbert in The Gilded Lily seinen Durchbruch. Sein Talent für leichte Komödien machte ihn zum idealen Partner von Colbert, und die beiden wirkten als populäres Leinwandpaar bis 1949 in insgesamt sieben Filmen zusammen mit. Die meisten Filme waren romantische Komödien. Abgesehen von Colbert spielte MacMurray auch neben anderen Stars wie Irene Dunne, Carole Lombard und Marlene Dietrich. Seine gelegentlichen Ausflüge ins dramatische Fach, wie in Maid of Salem, der MacMurray und Colbert als Kämpfer gegen den Hexenwahn der Puritaner in Salem zeigte, floppten an der Kinokasse. Mit Madeleine Carroll drehte er zwischen 1939 und 1942, beginnend mit Café Society, insgesamt vier Filme unter der Regie von Edward H. Griffith.
Gegen Mitte der 1940er wechselte der Schauspieler zunehmend in gehaltvollere Rollen und schaffte es 1944 an der Seite von Barbara Stanwyck unter der Regie von Billy Wilder in dem Film Noir-Klassiker Frau ohne Gewissen eine überzeugende dramatische Darstellung zu bieten. Im Film spielte er einen durchschnittlichen Privatdetektiv, der aus Liebe zu einer rücksichtslosen Frau zum Mordkomplizen wird. Mit seiner Darstellung eines zur Meuterei aufrufenden Schriftstellers in Die Caine war ihr Schicksal (1954) neben Humphrey Bogart schaffte er den Sprung ins Charakterfach. In den nächsten Jahren war MacMurray meist als freundlicher Held in familienfreundlichen Abenteuern zu sehen. Eine Ausnahme war Billy Wilders Tragikkomödie Das Appartement, wo er als fremdgehender Ehemann Shirley MacLaine und Jack Lemmon Unglück bringt. Für Walt Disney drehte er einige Erfolge wie Der fliegende Pauker und dessen Fortsetzung Der Pauker kann’s nicht lassen. In Der glücklichste Millionär war MacMurray neben Tommy Steele und Greer Garson in einer seiner wenigen Musical-Rollen zu sehen. Im amerikanischen Fernsehen hatte er zwischen 1960 und 1972 großen Erfolg als alleinerziehender Vater in der Familienserie Meine drei Söhne, von der insgesamt 380 Folgen gedreht wurden. 1987 wurde Fred MacMurray zur Disney Legend erklärt. Er war der erste lebende Mensch, dem diese Ehre zuteilwurde.
Fred MacMurray war zwei Mal verheiratet. In den 1940er Jahren wurde er reales „Gesichtsvorbild“ für den Superhelden Captain Marvel.<ref>Marvel Family Inspiration. The Marvel Family Web, abgerufen am 3. September 2011 (englisch). </ref> Er starb am 5. November 1991 in Santa Monica an einer Lungenentzündung, die als Komplikation zu einer seit längerem bestehenden Krebserkrankung auftrat. Er liegt auf dem Holy Cross Cemetery in Culver City begraben,<ref>knerger.de: Das Grab von Fred MacMurray</ref> wo auch seine zweite Frau June Haver nach ihrem Tod im Jahr 2005 beerdigt wurde.
Filmografie (Auswahl)
- 1935: The Gilded Lily
- 1935: The Bride Comes Home
- 1935: Alice Adams
- 1935: Liebe im Handumdrehen (Hands Across the Table)
- 1936: Eine Prinzessin für Amerika (The Princess Comes Along)
- 1936: Texas Rangers
- 1936: Kampf in den Bergen (The Trail of the Lonesome Pine)
- 1937: Maid of Salem
- 1937: Swing High, Swing Low
- 1939: Invitation to Happiness
- 1939: Café Society
- 1939: Honeymoon in Bali
- 1940: Die unvergessliche Weihnachtsnacht (Remember the Night)
- 1940: Ein Ehemann zuviel (Too Many Husbands)
- 1941: Virginia
- 1941: Dive Bomber
- 1942: The Lady is Willing'
- 1942: Liebling, zum Diktat (Take a Letter, Darling)
- 1942: Star Spangled Rhythm
- 1943: Keine Zeit für Liebe (No Time for Love)
- 1943: Gefährliche Flitterwochen (Above Suspicion)
- 1944: Stehplatz im Bett (Standing Room Only)
- 1944: Frau ohne Gewissen (Double Indemnity)
- 1944: Sturzflug ins Glück (Practically Yours)
- 1947: Das Ei und ich (The Egg and I)
- 1948: Die Glocken von Coaltown (The Miracle of the Bells)
- 1948: Family Honeymoon
- 1950: Never a Dull Moment
- 1953: Der Rebell von Java (Fair Wind to Java)
- 1954: Die Caine war ihr Schicksal (The Caine Mutiny)
- 1955: Am fernen Horizont (The Far Horizons)
- 1955: Der große Regen (The Rains of Ranchipur)
- 1955: Den Finger am Abzug / In Acht und Bann (At Gunpoint)
- 1957: Quantez, die tote Stadt (Quantez)
- 1958: Die letzte Kugel (The Day Of The Bad Man)
- 1959: Der Henker wartet schon (Good Day for a Hanging)
- 1959: Der unheimliche Zotti (The Shaggy Dog)
- 1960: Das Appartement (The Apartment)
- 1960–1972: Meine drei Söhne (My Three Sons; Fernsehserie, 380 Folgen)
- 1961: Der fliegende Pauker (The Absent Minded Professor)
- 1962: Champagner in Paris (Bon Voyage!)
- 1962: Der Pauker kann’s nicht lassen (Son of Flubber)
- 1964: Mein Mann, die „First Lady“ (Kisses for My President)
- 1966: Vierzig Draufgänger (Follow Me, Boys!)
- 1967: Der glücklichste Millionär (The Happiest Millionaire)
- 1978: Der tödliche Schwarm (The Swarm)
Auszeichnungen
- 1960: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame für seine Filmarbeit
- 1961: Laurel Award-Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie für Der fliegende Pauker
- 1962: Golden Globe Award-Nominierung als Bester Darsteller - Komödie/Musical für Der fliegende Pauker
- 1986: Golden Boot Award für sein Lebenswerk
- 2003: TV Land Award als Bester Fernseh-Vater für My Three Sons
Literatur
- Gregor Hauser: Mündungsfeuer: Die besten 50 B-Western der 50er Jahre und ihre Stars. Verlag Reinhard Marheinecke 2015, ISBN 978-3-932053-85-6.
Weblinks
- Fred MacMurray in der Internet Movie Database (englisch)
- Biografie auf film-zeit.de
Einzelnachweise
<references/>
Personendaten | |
---|---|
NAME | MacMurray, Fred |
ALTERNATIVNAMEN | MacMurray, Frederick Martin (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 30. August 1908 |
GEBURTSORT | Kankakee, Illinois, Vereinigte Staaten |
STERBEDATUM | 5. November 1991 |
STERBEORT | Santa Monica, Kalifornien, Vereinigte Staaten |