Friedrich von Büren
Friedrich von Büren, lateinisch Friedericus de Buren, (* um 1020; † kurz nach 1053) war Graf im Riesgau.<ref name="hdh">Hansmartin Decker-Hauff: Das Staufische Haus, in: Württembergisches Landesmuseum (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur, Stuttgart 1977, Band III, S. 339-374, hier: S. 343-347</ref> Er gilt als Stammvater der Staufer, weil sein Sohn Friedrich I. Herzog von Schwaben die für das Adelsgeschlecht namensgebende Burg auf dem Hohenstaufen gründete.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Friedrich von Büren war Sohn des Grafen im Riesgau Friedrich (* um 997/999; † um 1070/1075; 1030–1070/75 Pfalzgraf in Schwaben) und vielleicht der Adelheid, Erbtochter des Grafen Walter im Filsgau.<ref name="hdh" />
In einer Genealogie von Wibald von Stablo wird er als Fridericus de Buren bezeichnet.<ref>Wibaldi Epistolae, ed. Philipp Jaffé, Monumenta Corbeiensia, Berlin 1864, S. 547</ref> Ohne Beleg wird dieses Buren aus geografischen Überlegungen häufig mit dem heutigen Wäschenbeuren in der Nähe des Hohenstaufen gleichgesetzt.<ref name="hdh" /> Die dortige Wäscherburg wurde jedoch erst im frühen 13. Jahrhundert gebaut. Auch der Burgstall Burren, der 600 Meter westlich der Wäscherburg liegt, wo 1957 u.a. die Fundamente eines Wohnturms aus dem 11. Jahrhundert ausgegraben wurden,<ref>Hartwig Zürn: Ausgrabungen auf dem "Burren" bei Wäschenbeuren (Kr. Göppingen). In: Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein (Hrsg.): Fundberichte aus Schwaben, Neue Folge 15, Stuttgart 1959, S. 110-115.</ref><ref>Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 1 Nordost-Alb. Biberach 1988, S. 89-94. Hier: S. 91.</ref> kommt als Stammsitz der Staufer nicht in Frage.<ref>Hans-Martin Maurer: Der Hohenstaufen. Geschichte der Stammburg eines Kaiserhauses. Stuttgart/Aalen 1977, S. 18.</ref>
Friedrich wird in Lorch in der damaligen romanischen Kirche des von seinem Vater gestifteten Augustiner-Chorherrenstifts bestattet worden sein. Vielleicht wurde er um 1140 bei der Umbettung seines Sohnes ebenfalls von der Stiftskirche unten im Ort hinauf in die Grablege im Kloster Lorch verlegt. Dort ließ Abt Nikolas Schenk von Arberg 1475 sämtliche Staufergräber im Mittelschiff, vor den Stufen des Chores und im Chor öffnen und die Überreste in einer Tumba zusammentragen, die im Mittelschiff der Klosterkirche steht und in der auch Friedrich von Büren seine letzte Ruhestätte gefunden haben kann.<ref>Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 12. Juli 2014.</ref>
Ehe und Nachkommen
Friedrich heiratete um 1042 Hildegard von Egisheim, Tochter des Grafen Gerhard III. von Egisheim-Dagsburg.<ref name="hdh" /> Hildegard gehörte einer der vornehmsten Familien im Elsass an. Ihr Onkel väterlicherseits war Bischof Bruno von Toul, der spätere Papst Leo IX.. Hildegard brachte große Güter im Elsass mit in die Ehe ein. Die beiden hatten sieben Kinder:<ref name="hdh" />
- Manegold (* um 1043; † kurz vor Sommer 1094),<ref name="hdh" /> 1070/75-1094 Pfalzgraf in Schwaben, evtl. personengleich mit Manegold dem Älteren von Sigmaringen<ref name="d-r">Rolf Deutschle/Herbert Raisch: Kloster Denkendorf, die Württemberger und die Staufer, in: Hohenstaufen/Helfenstein, Band 7, 1997, S. 47 u. S. 52</ref>
- ∞ Adelheid aus der Sippe der Adalberte bzw. Hupaldinger (Vorfahren der Grafen von Dillingen)
- Ludwig (* um 1044; † spätestens Mitte 1103),<ref name="hdh" /> 1094–1103 Pfalzgraf in Schwaben und Mitgründer von St. Fides zu Schlettstadt, evtl. personengleich mit Ludwig dem Älteren von Sigmaringen<ref name="d-r" />
- Adelheid (* um 1045; † nach Sommer 1094)<ref name="hdh" />
- ∞ I. Pfalzgraf Otto (unsicher) oder Otto, Edelfreier von den Fildern<ref name="d-r" />
- ∞ II. Berengar der Ältere von Stubersheim
- Otto (um 1046/1047; † 3. August 1100),<ref name="hdh" /> 1083/1084–1100 Bischof von Straßburg, 1094 Mitgründer des Klosters St. Fides in Schlettstadt
- Friedrich (* um 1047/1048; † 1105 vor dem 21. Juli),<ref name="hdh" /> ab 1079 Herzog von Schwaben
- ∞ 1086/1087 Agnes von Waiblingen (* Ende 1072; † 24. September 1143), Tochter Kaisers Heinrich IV. aus dem Adelsgeschlecht der Salier
- Konrad/Kuno (*um 1048/1049, † nach Herbst 1094, wohl vor Juli 1095)<ref name="hdh" />
- Walther (* um 1049/1050, † nach 23. Juli 1095, vor 1103)<ref name="hdh" />
Siehe auch
Literatur
- Hansmartin Schwarzmaier: Friedrich "von Büren", "Ahnherr der Staufer" (um 1010/20 - † um 1050/60). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 958.
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
---|---|
NAME | Friedrich von Büren |
KURZBESCHREIBUNG | Stammvater der Staufer |
GEBURTSDATUM | um 1020 |
STERBEDATUM | um 1055 |