Gattersäge
Eine Gattersäge ist eine meist zum Rundholzaufschnitt oder für Naturwerkstein-Rohblöcke verwendete Maschine, die durch ein Schwungrad meist über einen Flachriemen angetrieben wird.
Das Schwungrad bewegt einen an Führungen geleiteten Rahmen durch eine Pleuelstange nach oben und unten, im Normalfall mit rund 270 bis 320 Hüben, bei modernen Maschinen bis zu 450 Hüben pro Minute. In diesem Gatterrahmen sind ein oder mehrere Sägeblätter, die in der Breite verstellbar sind, eingespannt.
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Holz
Wird Rundholz von einem automatischen Vorschub durch den arbeitenden Sägerahmen geschoben, wird der Stamm in die den Sägeblattabstand entsprechenden Dimensionen aufgesägt.
Es gibt zwei Arten von Vorschüben. Einerseits den Permanentvorschub bei moderneren Gatterkonstruktionen, der durch eine entsprechende Achter-Bewegung des Sägerahmens (Schwingrahmen) zu realisieren ist. Die zweite Art des Vorschubes ist der Stoppvorschub, der bei jeder Bewegung des Sägerahmens nach oben stehen bleibt. Dieses kurze Anhalten des Vorschubes bei jedem Hub wird bei älteren Modellen durch Klinken (Klinkenvorschub) oder durch entsprechende Kurvengetriebe, bzw. durch Servomotoren mit entsprechender Elektronik gesteuert. Benötigt wird der Vorschubstopp bei den Maschinen, welche keinen Schwingrahmen besitzen, um den Aufwärtsschnitt zu verhindern, da die Sägeblätter bei Gatternmaschinen in der Regel durch ihre Zahnform nur in eine Richtung, nach unten, schneiden können. Um möglichst viele Zähne im Einsatz zu haben, ist der Gatterrahmen bei allen Konstruktionen gegen die Schnittrichtung geneigt. Dies ist der sogenannte Überhang. Moderne Konstruktionen können ihren Überhang verstellen, um diesen automatisch optimal zum Vorschub einstellen zu können.
Der Vorschub einer Gatteranlage liegt in der Regel, je nach Größe (Hub und Drehzahl), zwischen 2 und max. 14 m/min. Es gibt vereinzelt auch etwas schnellere Maschinen. Früher war das Sägegatter die Hauptmaschine in den europäischen Sägewerken. Mittlerweile wird die Masse an Schnittholz auf vollautomatischen Profilierlinien erzeugt, deren Vorschübe bis an die 170 m/min reichen. Für Kleinbetriebe ist das Gatter allerdings immer noch eine gute Alternative.
Minigattersägen werden auf Grund der hohen Schnittgenauigkeit und der extrem dünnen Sägen zur Erzeugung von Deckschichten für Fertigparkett, in der Bleistiftindustrie, für die Herstellung von Türen und dergleichen verwendet.
Naturstein
Nicht nur Holz wird gegattert, sondern auch Natursteine: Steinblöcke, die in Steinbrüchen gebrochen werden, werden in Steinindustriebetrieben mit Gattern zu Platten und Tranchen zerteilt.
Bei den Sägen wird zwischen Sand- und Diamantgatter unterschieden. Beim Sandgatter werden in die Schnittfuge zur Kühlung der Sägeblätter Wasser und zur Optimierung der Schneidwirkung Schleifmittel, die Stahlsand genannt werden, eingespült. Das Diamantgatter hat so genannte „Disken“, die mit Diamant belegt sind und lediglich mit Wasser gekühlt werden. Die ersten Diamantgatter im späten 19. Jahrhundert und später waren bis zur Erfindung eines Syntheseverfahrens mit natürlichen Diamanten besetzt.