Gemeinde (China)
Eine Gemeinde (chinesisch 鄕 / 乡, Pinyin xiāng) ist eine administrative Einheit auf Gemeindeebene in der Volksrepublik China und der Republik China auf Taiwan.
Volksrepublik China
Die Gemeindeebene folgt in der administrativen Gliederung der Volksrepublik China unter der Kreisebene (Kreise, Banner, Autonome Kreise, Autonome Banner, Städte, Stadtbezirke usw.). Auf dieser Ebene existieren 40.497 Einheiten (Stand: 31. Dezember 2013), von denen 11.626 Gemeinden, etwa mit der englischen township vergleichbar, sind (28,71 %).
Der Gemeinde steht ein Bürgermeister (乡长) vor, der in der Regel Stellvertretender Sekretär des Gemeindekomitees der Kommunistischen Partei Chinas ist. Ihm zur Seite steht der Sekretär des Gemeindekomitees, der in der Regel Vize-Bürgermeister (副乡长) ist. Im Autonomen Gebiet Innere Mongolei gibt es in überwiegend von der Viehzucht geprägten mongolischen Siedlungsgebieten die Sum, die in etwa den Gemeinden entsprechen.
Entwicklung
Immer mehr Gemeinden werden aufgrund ihrer gestiegenen Bevölkerungszahl und einer gewissen Urbanisierung im Zentrum der Ansiedlung in Großgemeinden (镇) umgewandelt.
In einigen Metropolen, z.B. Haidian in Peking, wo Gemeinden von der rasanten Urbanisierung quasi überrollt worden sind, wurde eine Parallelstruktur errichtet. Parallel zur fortbestehenden Gemeinde wurde ein "Gebietsbüro" (地区办事处) errichtet, das oft sogar einen anderen Ortsnamen als die ursprüngliche Gemeinde trägt. Das Gebietsbüro ist für die urbane, die Gemeinderegierung für die (noch) agrarische Bevölkerung zuständig.
Republik China
In der Republik China auf Taiwan heißen die Gemeinden zhèn (鎮) und xiāng (鄉), wobei entsprechend der Siedlungsstruktur mit zhèn die städtischen Gemeinden (englisch: urban townships) und mit xiāng die ländlichen Gemeinden (englisch: rural townships) bezeichnet werden.
2004 gab es in der Republik China 61 städtische und 226 ländliche Gemeinden.