Gerardo Machado
Gerardo Machado y Morales (* 28. November 1871 in Santa Clara, Kuba; † 29. März 1939 in Miami, USA), kubanischer Politiker und Diktator, war von 1925 bis 1933 fünfter Präsident der Republik Kuba.
Leben
Machado war der Sohn eines Einwanderers von der Insel La Palma (Kanarische Inseln) und entstammte bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen. Vor Beginn seiner Militärlaufbahn arbeitete er als Metzger in Santa Clara. Er nahm am kubanischen Unabhängigkeitskrieg gegen die spanische Kolonialmacht (Guerra de Independencia 1895–1898) teil und hatte zuletzt den Rang eines Generals.
Nach dem Unabhängigkeitskrieg wurde Machado Geschäftsmann und wurde in der Folge Politiker in der Liberalen Partei (Partido Liberal de Cuba).
Am 20. Mai 1925 wurde er zum Präsidenten gewählt. Machado, der sich zu Anfang auf breite politische Unterstützung berufen konnte, entmachtete schrittweise die seine Macht beschränkenden politischen Institutionen und etablierte eine auf das Militär gestützte autoritäre Alleinregierung. Diese rief immer heftigeren Widerstand im Land hervor, der schließlich in der siegreichen demokratischen Revolution von 1933 gipfelte.
Machado vertrat insbesondere die Interessen der großen Zuckerplantagen-Besitzer und der US-amerikanischen Elektroindustrie (ITT, General Electric etc.), die seinen Wahlkampf mit 1 Mio. US$ unterstützt hatten.
Unter Machados Herrschaft wurden die Carretera Central, die zweispurige Zentral-Autostraße, von La Fe im Westen über Havanna nach Santiago de Cuba und das Kapitol von Havanna gebaut.
Nach einer Wahl 1929, deren einziger Kandidat Machado war, kam es ab 1930 zu einer stets ansteigenden Widerstandsbewegung, die zunächst von Intellektuellen und Arbeitern ausging, dann aber weite Teile auch der bürgerlichen Schichten erfasste.
Am 11. August 1933 musste Machado per Flugzeug fluchtartig das Land verlassen. Er verstarb in Miami.
Machado war seit Ende der 1890er Jahre Mitglied einer Freimaurerloge.<ref>De Maconnieke Encyclopedie zugegriffen am 22. September 2007</ref> 1929 erließ er ein Dekret, wodurch die Gran Logia de la Isla de Cuba ein staatliches Grundstück für den Bau eines Großlogentempels erhielt. Er knüpfte daran die Bedingung, dass in diesem Haus auch eine öffentliche Bibliothek und eine Laienschule eingerichtet wird. Der Glockenturm des Gebäudes erhielt eine Statue des freien Gedankens mit einem nachts brennenden Fanal.<ref name="IFL">Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. 5., überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Herbig, München 2006, ISBN 3-7766-2478-7.</ref> (siehe auch Geschichte der Freimaurerei in Kuba)
Weblinks
- Jules R. Benjamin: The ‘Machadato’ and Cuban Nationalism, 1928–1932 (PDF; 2,8 MB), abgerufen am 23. Juni 2013 (englisch)
Einzelnachweise
<references />
Carlos M. de Céspedes | Salvador C. Betancourt | Juan B. Spotorno | Tomás Estrada Palma | Francisco J. de Céspedes | Vicente García | Manuel de Jesús Calvar | Salvador Cisneros Betancourt | Bartolomé Masó | Tomás Estrada Palma | José Miguel Gómez | Mario García Menocal | Alfredo Zayas y Alfonso | Gerardo Machado y Morales | Carlos Manuel de Céspedes y Quesada | La Pentarquía (Ramón Grau San Martín, Guillermo Portela, José Miguel Irizarri, Sergio Carbó, Porfirio Franca) | Ramón Grau San Martín | Carlos Hevia | Manuel Márquez Sterling | Carlos Mendieta y Montefur | José A. Barnet | Miguel Mariano Gómez | Federico Laredo Brú | Fulgencio Batista y Zaldívar | Ramón Grau San Martín | Carlos Prío Socarrás | Fulgencio Batista y Zaldívar | Anselmo Alliegro y Milá | Manuel Urrutia Lleó | Osvaldo Dorticós Torrado | Fidel Castro Ruz | Raúl Castro Ruz
Personendaten | |
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NAME | Machado, Gerardo |
ALTERNATIVNAMEN | Machado y Morales, Gerardo (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | kubanischer Präsident und Diktator |
GEBURTSDATUM | 28. November 1871 |
GEBURTSORT | Santa Clara, Kuba |
STERBEDATUM | 29. März 1939 |
STERBEORT | Miami, USA |