Goeben-Kaserne (Trier)
Die Goeben Kaserne war eine Kaserne in Trier. Benannt nach dem preußischen General August Karl von Goeben wurde die Kaserne im Jahr 1907 begonnen und 1912 fertiggestellt. Sie liegt im Stadtteil Trier-Nord zwischen der Thyrrus- und Franz-Georg-Straße, östlich der Ambrosius-Grundschule.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Welche Einheiten der 16. Division hier lagen, ist derzeit nicht belegt. In einer Familienchronik findet sich ein Anhaltspunkt, dass dort Teile des 7. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 69 stationiert waren.<ref>Genealogische Seite der Familie Dreesen Theodor Ferdinand Dreesen war dort laut Beschreibung stationiert.</ref> Da Trier Frontstadt war, wurden dort mehrere Lazarette betrieben, in der Goeben-Kaserne befand sich das Reservelazarett VII.<ref>Lazarette in Trier abgerufen bei arge-deutsche-geschichte.de (Motivgruppe Deutsche Geschichte)</ref> 1918 wurde Trier zunächst durch die Amerikaner besetzt und die Kaserne ab dem 1. Dezember 1918 durch diese belegt. Der Kommandierende General des amerikanischen Expeditionskorps in Europa (Commanding General, American Expeditionary Forces, Europe), General John J. Pershing war, bis zur Ablösung durch die französischen Streitkräfte am 11. August 1919, dort im Rahmen der Alliierten Rheinlandbesetzung stationiert.<ref>General J.J. Pershing spricht vor der Göben-Kaserne zu US Soldaten (1918) Rathaus Zeitung vom 27. Februar 2007</ref><ref>Wie vom anderen Stern aus Trierischer Volksfreund vom 30. November 2008</ref> Das französische Militär unterteilte die Kaserne in zwei Kasernen. Das „Quartier du Vieil Armand“, in Anlehnung an das hart umkämpfte Gebiet um den Hartmannswillerkopf, eine strategisch exponiert liegende Erhebung in den Vogesen und das „Quartier Bouchavesnes“, eine Ortschaft, die während der Sommeschlacht total zerstört wurde. In diesem Bereich soll es noch eine weitere französische Kaserne, mit dem Namen „Quartier Chateau Thierry“ (Anlehnung an das Gefechtes von Château-Thierry), gegeben haben<ref>Emil Zenz: Geschichte der Stadt Trier in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Band 2. 1914–1927, Trier 1971.</ref> was aber nicht genauer belegt werden kann.<ref>Adolf Welter: Trier in der Besatzungszeit 1918–1939. Petermännchen-Verlag der Trierer Münzfreunde, Trier 1992, S. 19, ISBN 3-923575-11-4.</ref> In den 1930er Jahren werden die militärischen Gebäude zu Wohneinheiten umgebaut und auf den großen Innenhöfen wurden Wohnhäuser gebaut. Dadurch entstanden die beiden Straßen „Am Beutelweg“ und „Ambrosiusstrasse“. Seit 1993 befindet sich dort die Kindertagesstätte St. Ambrosius, die sich aktuell „KiTa gGmbH Trier Katholische Kindertageseinrichtung St. Ambrosius“ nennt. Die ehemalige Exerzierhalle der Kaserne wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur Pfarrkirche St. Ambrosius umgebaut.
Stationierte französische Einheiten
Langtext | Abkürzung | am Standort | Kaserne<ref>Übersicht stationierten französischen Einheiten in Trier (PDF; 157 kB) Veteranenverband stationierte Militärangehörige in Deutschland (französisch).</ref> |
---|---|---|---|
4° mixte Zouaves et Tirailleurs EM et CHR | 11. August 1919 bis 3. September 1919 | Bezeichnet als Goeben Kaserne 1 | |
4° mixte Zouaves et Tirailleurs 7° Bataillon | 11. August 1919 bis 3. September 1919 | Bezeichnet als Goeben Kaserne 1 | |
4° mixte Zouaves et Tirailleurs 6° Bataillon | 11. August 1919 bis 3. September 1919 | Bezeichnet als Goeben Kaserne 2 | |
12° Bataillon de Chasseurs Alpins | 12° BCA | 12. August 1919 bis 31. Dezember 1928 | Quartier Bouchavesnes |
12° Régiment de Cuirassiers 12° | CUIR | 12. August 1919 bis 31. Dezember 1928 | Quartier Bouchavesnes |
14° Bataillon de Chasseurs Alpins | 14° BCA | 12. August 1919 bis 31. Dezember 1928 | Quartier du Vieil Armand |
31° Section de Commis et Ouvriers d'Administration | SCOA 31 | 10. August 1919 bis 1. Juni 1930 | Quartier Château Thierry |
Magasin Central des Coopératives de l'Armée du Rhin | 10. August 1919 bis 1. Juni 1930 | Quartier Château Thierry |
Literatur
- Adolf Welter: Trier in der Besatzungszeit 1918–1939. Petermännchen-Verlag der Trierer Münzfreunde, Trier 1992, ISBN 3-923575-11-4.
- Adolf Welter: Franz Idzior – der (un-) bekannte Trierer Fotograf. Petermännchen-Verlag der Trierer Münzfreunde, Trier 2008, ISBN 3-923575-27-0.
- Elisabeth Dühr, Frank G. Hirschmann, Christl Lehnert-Leven: Trierer Garnisonsbuch. Stadtmuseum Simeonstift Trier, Trier 2007, ISBN 3-930866-22-6.
- Emil Zenz: Geschichte der Stadt Trier in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Band 2. 1914–1927. – Trier, 1971. – 434 S. – (Schriftenreihe: Ortschroniken des Trierer Landes. Band 12) abgerufen bei rlb.de (Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek)
Weblinks
- Übersicht stationierten französischen Einheiten in Trier (PDF; 157 kB) Veteranenverband stationierte Militärangehörige in Deutschland (in französischer Sprache).
- Stadtentwicklung und Konversion in Trier auf trier.de, Evaluierungsbericht zur Konversion in Trier Aktualisierung Stand: 2006, siehe S. ???
- Bürgerhaus Trier-Nord auf buergerhaus-trier-nord.de, „Preussische Militärsiedlung“ – ehemalige Göben-Kaserne (ein Portrait)
Einzelnachweise
<references />
Koordinaten: 49° 45′ 59″ N, 6° 39′ 36″ O{{#coordinates:49,7665073|6,6599771|primary
|dim= |globe= |name= |region=DE-RP |type=landmark }}