Hélène Louise Françoise Henriette d’Orléans


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Datei:Hélène d'Orléans.jpg
Hélène Louise Françoise Henriette d’Orléans (1885)

Hélène Louise Françoise Henriette Bourbon (* 13. Juni 1871 in Twickenham; † 21. Januar 1951 in Castellammare di Stabia bei Neapel), Prinzessin von Orlèans, Prinzessin von Frankreich, Herzogin von Aosta, war eine Tochter des französischen Thronprätendenten Louis Philipp von Orléans und die Ehefrau von Herzog Emanuel von Aosta.

Leben

Als Tochter des französischen Thronprätendenten Louis Philippe Albert d’Orléans und der spanischen Infantin Maria Isabella d’Orléans-Montpensier war Hélène ein Mitglied des Hauses Bourbon-Orléans und eine direkte Nachkommin des letzten Königs von Frankreich, Ludwig Philipp I. (1773–1850).<ref>Hélène d’Orléans, Duchesse d’Aoste. In: geni.com. geni_family_tree, abgerufen am 24. August 2015.</ref>

Es war üblich, Ehebündnisse zwischen regierenden Königshäusern und abgesetzten Dynastien – wie es das Haus Bourbon-Orléans nach seiner Entthronung 1848 war – zu schließen. So sollte Hélène wie bereits ihre Schwester Amélie von Orléans, die den portugiesischen König Karl I. geehelicht hatte, in eine europäische Königsfamilie einheiraten. Hélènes Aspiranten waren 1890 Prinz Albert Viktor (1864–1892), der älteste Sohn des englischen Königs Eduard VII., und der spätere Zar Nikolaus II. von Russland. Hélène weigerte sich allerdings ihren katholischen Glauben aufzugeben und zur anglikanischen oder zur russisch-orthodoxen Kirche zu konvertieren, wodurch beide Heiratspläne scheiterten.<ref>Stefania Bartoloni: ORLÉANS, Elena di. In: Dizionario Biografico degli Italiani. Band 79, 2013. (italienisch)</ref>

Am 25. Juni 1895 heiratete sie schließlich Herzog Emanuel von Aosta (1869–1931), dem sie zwei Söhne gebar: Amadeus und Aimone.

Aufgrund gesundheitlicher Probleme reiste Hélène oft nach Afrika und in den fernen Orient. Ihre Faszination für den schwarzen Kontinent gab sie an ihren älteren Sohn Amadeus, dem späteren Vizekönig von Äthiopien, weiter. Von 1911 bis 1921 war er für das italienische Rote Kreuz in Afrika tätig und erhielt mehrere militärische Auszeichnungen. Im Jahr 1947 spendete er der Nationalbibliothek von Neapel die „Sammlung Aosta“, bestehend aus Büchern und außergewöhnlichen afrikanischen Objekten sowie eine Fotosammlung.<ref>La Duchessa d’Aosta Elena d’Orleans. auf liberoricercatore.it (italienisch)</ref><ref>Il Fondo Aosta. In: bnnonline.it. Biblioteca Nazionale di Napoli, abgerufen am 24. August 2015.</ref>

Nach dem Tod ihres Ehemanns Emanuel 1931 heiratete die Herzogin 1936 Otto Campini.

Nachkommen

Aus ihrer ersten Ehe mit Herzog Emanuel von Aosta stammten zwei Söhne:

Publikationen (Auswahl)

  •  Viaggi in Africa: opera illustrata da 487 incisioni, un ritratto in eliotipia e una carta a colori. Treves, Mailand 1913, OCLC 255662151 (Reise in Afrika, Information online).
  •  Elena d’Orléans: Vie errante: sensations d’Afrique. Viassone, Ivrea (TO) 1921, OCLC 799618758 (Wandertrieb. Sensationen Afrikas).

Literatur

  •  Camillo Albanese: La principessa beduina. L’avventurosa vita di Elena di Francia duchessa d’Aosta. Mursia, Mailand 2007, ISBN 978-88-425-3720-5.

Weblinks

Commons Commons: Hélène Louise Françoise Henriette d’Orléans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />