Heinrich Richard Baltzer


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Heinrich Richard Baltzer

Heinrich Richard Baltzer, genannt Richard Baltzer, (* 27. Januar 1818 in Meißen; † 7. November 1887 in Gießen) war ein deutscher Mathematiker.

Leben

Heinrich Richard Baltzer war der Sohn des Professors an der Fürstenschule Meißen Andreas Karl Baltzer <ref>* 23. April 1789 Eilenburg, Sohn des Johann Christoph Baltzer (* 18. Juni 1746 in Jüterbog) und der Christiane Helene Limmer (27. März 1761; † nach dem 16. Dezember 1820), Tochter des Pfarrers in Hosterwitz Johann Christian Limmer, 1806 Uni Leipzig, 1809 Magister phil. Universität Wittenberg, 1811 Prediger am Dom Meißen, 1812 sechster Professor Landesschule Meißen, 1818 dritter Professor, 1825 wegen Geisteskrankheit in den Ruhestand versetzt; † 6. März 1844 Meißen</ref> und dessen Frau Augusta Charlotta, Tochter des Christian Beatus Kenzelmann <ref>* 14. September 1760 Rosenthal (Bautzen), Sohn eines Pfarrers, Landesschule Pforta 1776; 1781 Universität Wittenberg, 1784 Mag. phil. ebd., 1789 Diakon in Wurzen; 1790 Pfarrer an St. Marien in Meißen; 1792 Archidiakon ebenda., 1838 Stadtpfarramtsverweser, 1839 Königl. Sächsischer Zivilverdienstorden, 1841 emeritiert; † 20. September 1843 Meißen</ref> und der Charlotte Christiana Etzler. Er hatte 1830 die kurfürstliche Landesschule St. Afra in Meißen besucht. 1836 nahm er ein Studium der philosophischen Wissenschaften an der Universität Leipzig in Angriff, wobei er sich vor allem mit der Mathematik beschäftigte und am 1. August 1841 zum Doktor der Philosophie promovierte. Noch im selben Jahr wurde er Lehrer an der Gewerbeschule in Chemnitz, 1842 wurde er Oberlehrer an der Kreuzschule in Dresden und 1865 übernahm er eine Professur an derselben Einrichtung.

1864 wurde Baltzer Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig. Durch literarische Veröffentlichungen hatte er sich einen Namen gemacht. So hatte er unter anderem das erste deutsche Lehrbuch über Determinanten veröffentlicht. Am 28. April 1869 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor für Mathematik an die Universität Gießen, wo er als Direktor des mathematischen Seminars und des mathematischen Kabinetts bis zu seinem Lebensende wirkte.

Aus seiner am 9. Juni 1854 geschlossenen Ehe mit Jenny, Tochter des Berliner Kammergerichtsrates Eduard Gottheiner, sind die Söhne Andreas Eduard Martin Baltzer (* 7. September 1855 in Dresden) und Adolf Wilhelm Franz Baltzer (* 29. Mai 1857 in Dresden) bekannt.

Werke

  • De chordis linearum et superficierum secundi gradus. Leipzig 1841
  • Rechenbuch für den Standpunkt der Mittelschulen. Leipzig 1850
  • Die Gleichheit und Aehnlichkeit der Figuren und die Aehnlichkeit Derselben: Ein Supplement der Elementargeometrie. Dresden 1852
  • Die Elemente der Mathematik. Leipzig 1860 - 1862, 2 Bde. U.ö
  • Ueber die Auflösungen eines Systems von Gleichungen. 1868 (Online)
  • Theorie und Anwendung der Determinanten. Leipzig 1857, 1861 (französisch), 1864 1881 (5. Aufl.) 1980 Nachdr.
  • Analytische Geometrie. 1882
Herausgeberschaft
  • Gesammelte Werke / Bd. 1. Mit e. Bildnisse von Möbius. Leipzig, 1885, 1967 Neudr.

Literatur

  • Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik. B.G. Teubner Verlag, Leipzig, 1888, 34. Jg. 2. Abteilung, oder Jahnsche Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Band 138, S. 676
  • Georg Faber: Baltzer, Heinrich Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 570 f. (Digitalisat).
  • Moritz Cantor: Baltzer, Richard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 192.
  • Ernst Richard Starke: Die Geschichte des mathematischen Unterrichts in den Gymnasien Sachsens seit 1700. Verlag Pickenhahn, Chemnitz, 1897, S. 52 f.
  • Hermann Haupt, Georg Lehnert: Chronik der Universität Gießen, 1607-1907. Verlag Alfred Tölpelmann, Gießen, 1907, S. 52

Einzelnachweise

<references />