Henry Beaufort


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25px Dieser Artikel befasst sich mit dem Bischof Henry Beaufort. Zum Befehlshaber in den Rosenkriegen siehe Henry Beaufort, 3. Duke of Somerset.
Datei:Cardinal henry beaufort.jpg
Bischof Henry Kardinal Beaufort

Henry Beaufort (* 1375 in Anjou; † 11. April 1447 in Winchester) war zweiter unehelicher Sohn des John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster und der Catherine Swynford. Schon als Kind war für ihn die kirchliche Laufbahn vorgesehen.

Ihn und die drei Geschwister erklärte der Cousin Richard II. um 1390 für ehelich, nachdem deren Eltern geheiratet hatten. 1398 wurde er Bischof von Lincoln.<ref name="Handbook236"/> Sein Halbbruder Henry Bolingbroke, der 1399 als Heinrich IV. den Thron bestieg, ernannte ihn 1403 zum Lordkanzler, was er 1405 aufgab<ref Name="Handbook85"/>, um Bischof von Winchester zu werden.<ref name="Handbook258"/> Dies war nicht nur eine angesehene religiöse Position, sondern dermaßen einträglich, dass sie ihn zum reichsten Mann Englands machte.

Zwischen 1411 und 1413 fiel der Bischof in Ungnade, da er sich aufseiten Henrys of Monmouth, des Prince of Wales, gegen den König wandte. Nachdem Monmouth als Heinrich V. gekrönt worden war, machte er ihn 1413 abermals zum Kanzler, worauf Beaufort 1417 erneut verzichtete.<ref name="Handbook85"/>

Papst Martin V. bot ihm den Kardinalshut an, jedoch musste Beaufort auf Druck des Königs ablehnen. Als Heinrich V. 1422 starb, folgte ihm der minderjährige Sohn als Heinrich VI. nach. Als Regenten wurden der Großonkel Bischof Beaufort und die Onkel Humphrey, Duke of Gloucester, und John of Lancaster, 1. Duke of Bedford, eingesetzt, 1424 wurde Beaufort zum dritten Mal Lordkanzler, 1426 wurde er wegen Differenzen mit den Mitregenten gezwungen abzutreten.<ref name="Handbook85"/>

Der Papst machte ihn 1427 schließlich doch zum Kardinal und zum päpstlichen Legaten für Deutschland, Ungarn und Böhmen. Ihm wurde aufgetragen, den 4. „Kreuzzug“ gegen die hussitischen Häretiker in Böhmen zu leiten. Indes wurden dessen katholische Truppen 1427 bei Tachov vernichtend geschlagen.

Henry Kardinal Beaufort führte 1431 den Vorsitz jenes „Tribunals“, das Johanna von Orléans zum Tode verurteilte.

Er starb am 11. April 1447 und wurde in der Kathedrale von Winchester beigesetzt.

Henry Beaufort hatte die uneheliche Tochter Jane, die wohl 1402 geboren wurde, und 1424 Edward Stradling heiratete. Alice FitzAlan, eine Tochter des Richard FitzAlan, 11. Earl of Arundel, als Janes Mutter zu konstatieren, ist unbewiesen, eher einer Legende der Jane zuzuschreiben.

Weblinks

  • Eintrag zu Henry de Beaufort auf der Website thepeerage.com, gesehen am 26. Juli 2015 (englisch)

Einzelnachweise

<references> <ref name="Handbook85">Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, S. 85</ref> <ref name="Handbook236">Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, S. 236</ref> <ref name="Handbook258">Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, S. 258</ref> </references>

VorgängerAmtNachfolger
John BokynghamBischof von Lincoln
1398–1404
Philip Repyngdon
William von WykehamBischof von Winchester
1404–1447
William Waynflete


VorgängerAmtNachfolger
Edmund StaffordLordkanzler von England
1403–1405
Thomas Langley
Thomas ArundelLordkanzler von England
1413–1417
Thomas Langley
Thomas LangleyLordkanzler von England
1424–1426
John Kemp