Herzschraube
Als Herzschraube oder Stengelschraube wird im Vermessungswesen die kräftige Zentralschraube bezeichnet, mit der ein Theodolit oder ein Nivellierinstrument von unten her am Vermessungs-Stativ befestigt wird.
Um ein optisches Lot verwenden zu können, ist die Herzschraube meist hohl. Ein Drahtbügel zur zentrierten Aufhängung für ein Schnurlot oder Stangenlot ist dann zusätzlich vorhanden.
Die Zentrierung des Messgeräts über dem Vermessungspunkt erfolgt durch geringfügiges Verschieben des Instruments auf dem Stativteller, nachdem die Herzschraube etwas gelockert wurde. Anschließend wird sie fest angezogen.
Bei allen älteren Theodoliten sowie heutigen Bautheodoliten und Nivellieren ist das Gewinde zöllig, nämlich ein 5/8 Whitworth-Gewinde (11 Gänge pro Zoll, was einer Steigung von 2,3 mm entspricht, Flankenwinkel 55°). Der Durchmesser liegt mit 15,6 mm nahe am metrischen Gewinde M 16 x 2 (15,8 mm).
Einige Militär-Vermessungsgeräte haben aber tatsächlich M16 x 2, weshalb man solche Geräte oder Stative nur bedingt einsetzen kann (die Schraube klemmt nach einer Umdrehung).
Russische Vermessungsgeräte verwenden abweichend davon das Gewinde M 16 x 1,5.