Hirokazu Koreeda


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Hirokazu Koreeda (jap. 是枝 裕和, Koreeda Hirokazu; * 6. Juni 1962 in Kiyose, Präfektur Tokio, Japan), häufig auch Kore-eda geschrieben, ist ein japanischer Film-Regisseur, der international zahlreiche Festivalpreise gewann.<ref>Filmpreise und Nominierungen, die Koreeda gewann, IMDb</ref>

Leben

Er studierte zunächst Literatur bis 1987 an der Waseda-Universität, kam aber anschließend zu der unabhängigen TV-Produktionsfirma TV Man Union. Er realisierte zahlreiche Dokumentarfilme für das Fernsehen. Zentrale Themen in diesen Dokumentarfilmen waren die Erinnerung, das Leben und Sterben.

Sein erster Spielfilm Mabaroshi – Das Licht der Illusion gewann 1995 einen Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig und sein erfolgreicher nächster Film Wonderful Life wurde von 20th Century Fox neu adaptiert. Koreedas dritter Spielfilm Distance nahm 2001 am Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes teil. Sein 2004 veröffentlichter Film Nobody Knows handelt von vier Kindern, die von ihrer Mutter plötzlich verlassen werden und auf ihre Rückkehr wartend sich selbst versorgen müssen. Hauptdarsteller Yūya Yagira erhielt in Cannes für seine Rolle des Akira den Darstellerpreis, Koreeda unter anderem den Blue Ribbon Award für die Beste Regie. 2006 erschien sein Historienfilm Hana, der von der Rache eines Samurai handelt.

2008 wurde sein Drama Still Walking mit dem Hauptpreis des Festival Internacional de Cine de Mar del Plata prämiert. Dieser Film, oft mit den Werken des Regisseurs Yasujirō Ozu verglichen<ref>Der unmögliche Abstand, Der Standard, 27. Oktober 2008</ref><ref>Mark Schilling: A subtle take on family life, The Japan Times, 27. Juni 2008 (englisch)</ref>, behandelt einen Tag, an dem zwei Geschwister gemeinsam mit ihren jeweiligen Familien ihre Eltern besuchen, zum Andenken an den 15 Jahre vergangenen Tod ihres gemeinsamen Bruders.

Er arbeitete auch als Produzent für die Filme Kakuto von Iseya Yusuke und für Wild Berries von Nishikawa Miwa.

Sein nach dem populären japanischen Erwachsenen-Manga Umimachi Diary entwickelter Spielfilm kam als erster seiner Kinofilme unter deutschem Titel, Unsere kleine Schwester, in die deutschen Kinos. Die Familiengeschichte um drei Schwestern, die nach dem Tod ihres Vaters entdecken, dass sie noch eine jüngere Halbschwester haben, die sie gerne kennenlernen wollen, hatte am 17. Oktober 2015 Kinostart in Deutschland.<ref>"Wenn die ganze Familie an Weihnachten gemeinsam ins Kino gehen möchte", SWR2-Kulturthema am 16. Dezember 2015 von Filmkritiker Rüdiger Suchsland</ref>

Filmografie

Spielfilme

  • 1995: Maboroshi – Das Licht der Illusion (幻の光 Maboroshi no hikari)
  • 1998: Wonderful Life (ワンダフルライフ Wandafuru Raifu), internationaler Titel: After Life
  • 2001: Distance
  • 2004: Nobody Knows (誰も知らない Dare mo shiranai)
  • 2006: Hana (花よりもなほ Hana yori mo naho)
  • 2008: Still Walking (歩いても 歩いても Aruite mo aruite mo)
  • 2009: Air Doll (空気人形 Kūki ningyō)
  • 2011: I Wish (奇跡 Kiseki)
  • 2013: Like Father, Like Son (そして父になる Soshite chichi ni naru)
  • 2015: Unsere kleine Schwester (海街diary)

Dokumentationen

  • 1991: Shikashi… – Fukushi kirisute no jidainni (しかし… 福祉切り捨ての時代に)
  • 1991: Mō hitotsu no kyōiku (もう一つの教育)
  • 1994: Kare no inai hachigatsu ga (彼のいない八月が)
  • 1996: Kioku ga ushinawareta toki (記憶が失われた時)
  • 2008: Daijōbu de aru yō ni – Cocco owaranai tabi (大丈夫であるように -Cocco 終らない旅‐)

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

<references />