Hochblatt


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Datei:Utricularia minor USDA.jpg
Eine Wasserschlauch-Art mit schuppenförmigen Hochblättern unter dem Blütenstand und ebensolchen Brakteen

Als Hochblätter bezeichnet man bei Pflanzen Blätter, die oberhalb der normalen Laubblätter stehen und von diesen in Form und Farbe abweichen. Meist handelt es sich um reduzierte Blätter, bei denen nur das Unterblatt gut ausgebildet ist. Es gibt aber auch Fälle, wo Hochblätter nur in ihrer Farbe von den Laubblättern abweichen (ein bekanntes Beispiel dafür ist der Weihnachtsstern). In einem weiteren Sinn sind auch die Blätter der Blütenhülle nur ein Sonderfall von Hochblättern. Hochblätter können, soweit sie grün sind, assimilieren. Die ursprüngliche Blattfunktion tritt allerdings oft gegenüber der Hüllfunktion zurück. Derartige Hochblätter umschließen zunächst die Blütenknospe, können aber trotzdem von der entfalteten Blüte nach Streckung des obersten Stengelabschnitts entfernt stehen.

Die Tragblätter von Blüten oder Teilblütenständen sind häufig als Hochblätter ausgebildet, also „brakteos“. Hochblätter sind aber nicht zwangsläufig Tragblätter von Seitensprossen bzw. Blüten und umgekehrt auch Tragblätter nicht immer hochblattartig ausgebildet.

Bei manchen Arten mit unscheinbaren Blüten sind es auffällig gefärbte Hochblätter, die anstelle der Blütenhülle die Schaufunktion zur Anlockung von Bestäubern übernehmen. Dann sind die Hochblätter chlorophyllarm oder chlorophyllfrei (Verlust der Assimilationsfunktion). Bilden mehrere Hochblätter eine kelchartige Hülle um einen Blütenstand, so spricht man auch von Hüllblättern.

Fotos

Literatur

  • Klaus Napp-Zinn: Handbuch der Pflanzenanatomie. Borntraeger, Stuttgart 1988 ISBN 3-443-14015-7
  • Mauseth, James D. Botany: An Introduction to Plant Biology. Jones & Bartlett, 2008 ISBN 978-0763753450

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Hochblatt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen