Hyperbel (Sprache)


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In der Literatur bezeichnet man mit einer Hyperbel (altgriechisch ὑπερβολή hyperbolé „Übertreffung, Übertreibung“, von ὑπερβάλλειν hyperballein „über das Ziel hinaus werfen“) einen Tropus. Bei einer Hyperbel wird über das Glaubwürdige hinaus übertrieben (Übertreibung). Der Gegensatz ist die Untertreibung.

Beispiele

  • „Warum schaust du also auf den Splitter im Auge deines Bruders, beachtest aber nicht den Balken in deinem eigenen Auge?“ (Mt 7,3 EU).
  • „Ein Schneidergesell, ein niedlicher, kleiner junger Mensch, so dünn, dass die Sterne durchschimmern konnten, […]“ (Heinrich Heine: Reisebilder – Die Harzreise)
  • „Dort sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder.“ (Hans Christian Andersen: Das Feuerzeug)
  • Der Schuss, der um die ganze Welt gehört wurde“ (R.W. Emerson, bezieht sich auf den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg)
  • todmüde
  • allerbester Freund
  • ein Meer von Tränen
  • blitzschnell
  • unendlich lang
  • Schneckentempo
  • wie Sand am Meer
  • „Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt!“ (Mt 23,24 EU)
  • „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Mk 10,25 EU)

Ableitungen

Vom altgriechisch ὑπέρ (hypér „über“) leitet sich auch der aus dem englischen Sprachraum eindiffundierte Ausdruck „Hype“ ab, welches zur Beschreibung von kurzfristig hochgejubelten Mode­strömungen besonders im Management- und Unterhaltungsbereich verwendet wird.

Siehe auch