Internet Media Type
Der Internet Media Type, auch MIME-Type (nach der Spezifikation Multipurpose Internet Mail Extensions) oder Content-Type (nach dem Namen des Feldes), klassifiziert die Daten im Rumpf einer Nachricht im Internet. Wie im MIME-Standard erläutert, wird z. B. bei einer HTTP-Übertragung einem Browser mitgeteilt, welche Daten der Webserver sendet – ob es beispielsweise Klartext, ein HTML-Dokument oder ein PNG-Bild ist. Auch in E-Mails wird das „Content-Type“-Header-Feld dazu verwendet, die verschiedenen Daten zu klassifizieren.
Der Internet Media Type besteht aus zwei Teilen: der Angabe eines Medientyps und der Angabe eines Subtyps. Beide Angaben werden durch einen Schrägstrich voneinander getrennt, Beispiel image/jpeg.
Es gibt folgende Medientypen:
- application – für uninterpretierte binäre Daten, Mischformate (z. B. Textdokumente mit eingebetteten nichttextuellen Daten) oder Informationen, die von einem bestimmten Programm verarbeitet werden sollen
- audio – für Audiodaten
- example – Beispiel-Medientyp für Dokumentationen
- image – für Grafiken
- message – für Nachrichten, beispielsweise message/rfc822
- model – für Daten, die mehrdimensionale Strukturen repräsentieren
- multipart – für mehrteilige Daten
- text – für Text
- video – für Videomaterial
Es sind zurzeit über 130 Subtypen definiert, zusätzlich integriert jede Rechnergeneration eine Vielzahl von eigenen Medientypen. Verwaltet werden die Medientypen von der Internet Assigned Numbers Authority.
MIME-Sniffing
Fehlt die Angabe des MIME-Typs, soll das MIME-Sniffing den MIME-Typ erkennen. Dazu werden zunächst die ersten Bytes des Dokuments gelesen. Bilder im Format JPEG oder PNG sind leicht an ihrem Header zu unterscheiden (Magische Zahl). Schlägt die Analyse fehl, wird die Dateiendung herangezogen. Danach wird entweder eine Standard-Darstellung versucht, beispielsweise die Wiedergabe als HTML-Datei, oder die Wiedergabe wird mit einer Fehlermeldung abgebrochen.
Die Reihenfolge der Analyse wird in Protokolldokumenten festgelegt. So fordert das HTTP1.1-Dokument, dass immer der angegebene Content-Typ zu verwenden ist. Nur wenn er fehlt, darf MIME-Sniffing den Typ erraten.
Siehe auch
Weblinks
- w3.org
- Erste Spezifikation in RFC 1049
- aktuell gültiger RFC 2045 Abschnitt 5
- „Content-Type“-Header-Feld in RFC 2616 Abschnitt 14.17
- Liste der IANA
- RFC 2046 – Multipurpose Internet Mail Extensions (MIME) Part Two: Media Types
- RFC 2077 – The Model Primary Content Type for Multipurpose Internet Mail Extensions
- RFC 4735 – Example Media Types for Use in Documentation
- Übersicht von MIME-Typen mit den entsprechenden Dateiendungen im SELFHTML-Wiki
- Apache Server: Zuordnung von Dateiendungen zu MIME-Typen, von 1999 bis heute