Jörg von Halspach


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Jörg von Halspach (* vor 1441 in Sixthaselbach bei Moosburg; † 29. September / 6. Oktober 1488 in München)<ref>Carola Wenzel: Jörg von Halsbach. In: Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank – Online.</ref><ref>Als Sterbedatum ist „Montag nach St. Michael“ genannt. Ganghofer, Jörg. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band XIII, E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 159f..</ref>, auch Halsbach, Ganghofer oder Polling genannt, war ein Münchner Baumeister und Architekt der Spätgotik.

Datei:Frauenkirche Maurermeister.jpg
Jörg Ganghofer († 1488), Mauermeister aus Halspach oder Haslbach, Baumeister der Münchner Frauenkirche.<ref> Joachim Sighart: Die Frauenkirche zu München. Ihre Geschichte und Schilderung, zunächst vom kunsthistorischen Standpunkt aus entworfen. Landshut 1853, S. 100 ff..</ref>

Jörg von Halsbach erhielt seine Ausbildung vermutlich in Braunau oder Wasserburg am Inn, wo eine gute Tradition spätgotischer Baukunst vorherrschte. 1441 ist er zum ersten Mal bei Umbauarbeiten am Chor der Klosterkirche in Ettal nachgewiesen. Er war außerdem an der 1450 vollendeten Pfarrkirche in Polling beteiligt.<ref name="kunstlexikon">Wolf Stadler: Lexikon der Kunst. 1994, S. 11.</ref>

Sein Hauptwerk ist die Frauenkirche in München, die von 1468 bis 1494 entstand. Für ihre Einwölbung hatte er Reisen nach Ulm und Augsburg unternommen, wo er die Ulrichskirche und den Dom studierte.<ref>Ganghofer, Jörg. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band XIII, E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 159f..</ref> 1470 begann er in München mit Umbauarbeiten am Alten Rathaus im spätgotischen Stil, 1478 mit der Allerheiligenkirche am Kreuz (Kreuzkirche). Zwischen 1479 und 1484 wurde er zum Bau des Turmes der Kirche in Hall in Tirol herangezogen.<ref name="kunstlexikon" /> Daneben war er u.a. für die Freisinger Fürstbischöfe tätig. Bei seinem Tod 1488 war der Münchner Dom im Wesentlichen vollendet, die beiden „welschen“ Hauben – italienischen Renaissancekuppeln nachempfunden – wurden allerdings erst fast vier Jahrzehnte später hinzugefügt. In einer Stadtansicht von 1524 wurden sie erstmals abgebildet. Meister Jörg liegt unter dem nördlichen Turm begraben.

Literatur

Anmerkungen

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