Jan Rubens


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Jan Rubens (geboren am 13. März 1530; begraben am 1. März 1587 in Köln) war ein in Italien ausgebildeter protestantischer Rechtsgelehrter und Schöffe in Antwerpen. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und war der Vater des Malers Peter Paul Rubens.

Er war mit Maria Pypelincks (1538–1608) verheiratet und hatte mit ihr neben Peter Paul Rubens fünf weitere Kinder. Er wurde in Antwerpen Magistrat. Im Jahr 1566 fand in Antwerpen der Beeldenstorm statt, den Rubens überstand. 1568 musste er jedoch wegen der möglichen religiösen Verfolgung durch den Blutrat – Jan Rubens war Calvinist – nach Köln fliehen, wo er in der Sternengasse Nr. 10 unterkam.

Er arbeitete nun als Berater von Anna von Sachsen, der Gemahlin Wilhelms von Oranien. Da ihr Mann sie nicht mehr finanziell unterstützte, ließ Anna durch Rubens eine Klage beim königlichen Fiskal in Brüssel anstrengen, um ihr Wittum zu erhalten, dessen Einkünfte Wilhelm in seinem Krieg gegen den Herzog von Alba eingesetzt hatte. Das Ehepaar hatte trotz Wilhelms Feldzügen noch Kontakt, so gebar Anna 1567 in Dillenburg Moritz und nach ihrer Flucht nach Köln 1569 Emilie als dritte Tochter Wilhelms. Die darauffolgende Schwangerschaft war für Wilhelm der Anlass, sich von seiner Frau scheiden zu wollen und so auch die enorme finanzielle Belastung durch ihren Wittumsanspruch abzuwenden: Er klagte Annas Rechtsbeistand Jan Rubens an, eine Affäre mit Anna zu haben. Tatsächlich arbeiteten Anna und Rubens sehr eng zusammen.

Unter Folter gestand Rubens das Verhältnis zu Anna und er kam 1571 ins Gefängnis der Festung Dillenburg, wo er die Hinrichtung befürchten musste. Nachdem Rubens’ Frau Maria eine Kaution von 6.000 Gulden an die Grafen von Oranien-Nassau gezahlt hatte, wurde er freigelassen, stand aber künftig unter Hausarrest in Siegen. Im August 1571, im Jahr von Rubens’ Gefangennahme, hatte Anna von Sachsen das mutmaßliche Kind von ihm in Siegen zur Welt gebracht, Christine von Diez. Nachdem Anna im Dezember 1577 in Dresden gestorben war, durfte Rubens’ Familie 1578, ein Jahr nach Peter Pauls Geburt, wieder nach Köln umsiedeln − Jan Rubens stellte für das Haus Nassau nun keine Gefahr mehr dar.

Aufgrund seines Glaubens von Ausweisung aus Köln bedroht, trat Rubens dort 1583 zum römisch-katholischen Glauben über und damit auch sein Sohn Peter Paul Rubens. Nach seinem Tod 1587 ehrte ihn Maria durch eine Inschrift, in der sie seine Fähigkeiten als Ehemann und Gelehrter würdigte.

Literatur

Weblinks