Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von KSES)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst „Ostfriesland“
— Kdo SES —
140px
Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1. April 2003<ref>Geschichte des Kommandos Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst (Stand 21. November 2012)</ref>
Land 15px Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich 30px Zentraler Sanitätsdienst
Stärke ca. 1700 Soldaten
Unterstellung Wappen Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung
Standorte Leer, Schwanewede
Führung
Kommandeur Flottenarzt Dirk Möllmann
Kdr KdoBer IEF Oberstarzt Kai Schmidt<ref>Jonas Bote: Führungswechsel in der Evenburg-Kaserne. Ostfriesen-Zeitung, 23. Juli 2013, abgerufen am 23. Juli 2013.</ref>
Kdr KdoBer FOF Fregattenkapitän Wolfgang Mache

Das Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst „Ostfriesland“ (Kdo SES) in Leer und Schwanewede war bis 31. Dezember 2012 dem Sanitätsführungskommando in Koblenz unterstellt. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde es am 1. Januar 2013 dem Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung unterstellt. Das Wappen des Kommandos zeigt entsprechend dem Kernauftrag die Nähe zur Division Schnelle Kräfte.

Auftrag

Auftrag des Kommandos sind Auslandseinsätze mit Bundeswehrbeteiligung. Im Einzelnen handelt es sich um die

  • Versorgung von Rettungs-/Evakuierungsoperationen,
  • Unterstützung der Division Schnelle Kräfte (DSK),
  • Kräftebeitrag zur NATO Response Force,
  • Kräftebeitrag zum QRF-Verband (QRF),
  • Kräftebeitrag zu den EU Battlegroups,
  • Soforteinsätze zur humanitären Not- und Katastrophenhilfe,
  • Führung von sanitätsdienstlichen Einsatzverbänden,
  • Verwundetentransport im Einsatzraum und
  • Führung und Steuerung von Einsätzen im Rahmen humanitärer Not- und Katastrophenhilfe.

Geschichte

Das Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst wurde am 1. April 2003 im ostfriesischen Leer in Dienst gestellt. Es ging aus der ehemaligen Sanitätsbrigade 1 hervor, die nach knapp 10-jährigem Bestehen zum 31. März 2003 aufgelöst wurde. Deren letzter Kommandeur war als Oberstarzt Arno Roßlau. Die Umstrukturierung war vor dem Hintergrund des neuen Aufgabenspektrums der Bundeswehr und des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZSanDstBw) notwendig.

Die Entscheidung des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (InspSan) vom 12. Januar 2006, die sanitätsdienstliche Versorgung der Eingreifkräfte an die neuen Einsatzerfordernisse anzupassen und damit den sicherheitspolitischen Veränderungen der letzten Jahre, hier insbesondere in den Bereichen der NATO (NRF), der Europäischen Union (EU BG) und den Vereinten Nationen (UN), gerecht zu werden, hat eine Anpassung der Strukturen notwendig gemacht.

Das breite Spektrum der verschiedenen Optionen in möglichen Eingreifoperationen, das funktionale und operativ notwendige Zusammenwirken von IEF (Initial-Entry-Forces (Anfangsoperationen)) und FOF (Follow-On-Forces (Folgeoperationen)), sowie die im Vorfeld zu leistenden Planungsaufgaben für das gesamte Aufgabenspektrum erfordern Führung, Planung und Beübung der Eingreifkräfte ZSanDstBw aus einer Hand. Vor diesem Hintergrund wurden das Kdo SES (alt) sowie das Sanitätsregiment 12 im Jahr 2007 aufgelöst. Am 1. Juli 2007 wurde daraus nach funktionalen Kriterien ein gemeinsamer Verband an den Standorten Leer und Schwanewede neu aufgestellt. Dieser trägt ebenfalls die bereits im Jahr 2003 gewählte Bezeichnung: Kdo SES.

Zum April 2010 wurde durch den InspSan eine weitere Umstrukturierung befohlen. Dabei wurde der Kommandobereich Führungs- und Einsatzunterstützung aufgelöst und die unterstellten Kräfte den beiden anderen Kommandobereichen zugeordnet. In den verbleibenden KdoBer IEF und FOF sind jetzt alle Einrichtungen anteilig vorhanden und diese auch den jeweiligen KdoBer Kommandeuren unterstellt. Die Umgliederung hatte zum Ziel, Schnittstellen innerhalb des Kommandos zu reduzieren und so eine Effizienzsteigerung herbeizuführen.

Bis zur Auflösung der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) unterstützte das Kommando diese im besonderen Auftrag.

Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr soll der Standort Lützow-Kaserne in Schwanewede mit den dort stationierten Einheiten bis zum 3. Quartal 2015 vollständig aufgelöst werden.

Organisation

Das Kdo SES gliedert sich in zwei Kommandobereiche (KdoBer) mit eigener KdoFührung, denen wiederum Kompanien und Kommandoeinheiten unterstellt sind.

  • Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst
    • Stab Kdo SES
      • 1./Kdo SES StQ     Stabsquartier
    • Kommandobereich Initial-Entry-Forces (KdoBer IEF), Leer
      • 2./Kdo SES IEF     Versorgungsunterstützungskompanie
      • 3./Kdo SES IEF     Kommandoeinheit Luftlanderettungszentrum
      • 4./Kdo SES IEF     Kommandoeinheit Luftlanderettungszentrum, leicht
      • 5./Kdo SES IEF     Kommandoeinheit MEDEVAC
    • Kommandobereich Follow-On-Forces (KdoBer FOF), Schwanewede
      • 6./Kdo SES FOF     Kommandoeinheit Rettungszentrum
      • 7./Kdo SES FOF     Kommandoeinheit Rettungszentrum, leicht
      • 8./Kdo SES FOF     Kommandoeinheit MEDEVAC
      • 9./Kdo SES FOF     Sanitätsausbildungskompanie (aufgelöst)
      • 10./Kdo SES FOF     Versorgungsunterstützungskompanie

Kommandeure

Die Kommandeure des Kommandos waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
6 Flottenarzt Dirk Möllmann<ref>Sönke Dwenger: Neue Führung an der "Speerspitze des Sanitätsdienstes". sanitaetsdienst-bundeswehr.de, 15. Juli 2015, abgerufen am 16. Juli 2015.</ref> 29. Juni 2015 ---
5 Oberstarzt Ralf Hoffmann<ref>Hubert Mundt: Führungswechsel beim Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst ,,Ostfriesland“. sanitaetsdienst-bundeswehr.de, 21. Dezember 2012, abgerufen am 11. Februar 2013.</ref> 1. Januar 2013 29. Juni 2015
4 Oberstarzt Ulrich Baumgärtner<ref>Hubert Mundt: Kommandowechsel bei der Sanitätstruppe in Leer. sanitaetsdienst-bundeswehr.de, 19. November 2010, abgerufen am 11. Februar 2013.</ref> 1. Dezember 2010 31. Dezember 2012
3 Oberstarzt Stephan Schoeps<ref>Oberstarzt Schoeps hat jetzt das Kommando vom 17. Januar 2008</ref> 1. Januar 2008 30. November 2010
2 Flottenarzt Michael Knabe<ref> Kommandeurwechsel beim Kommando SES vom 23. Juni 2005</ref> 1. Juli 2005 31. Dezember 2007
1 Oberstarzt Jürgen Canders 1. April 2003 30. Juni 2005

Weblinks

Einzelnachweise

<references />