Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim
Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim | ||||||
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Datei:Logo kfg.gif | ||||||
Schulform | Gymnasium | |||||
Gründung | 1664 | |||||
Adresse |
Roonstraße 4–6 | |||||
Ort | Mannheim | |||||
Land | Baden-Württemberg | |||||
Staat | Deutschland | |||||
Koordinaten | 8,4760305555556|primary | dim=500 | globe= | name= | region=DE-BW | type=landmark
}} |
Schüler | rund 780 (Stand: Schuljahr 2011/12) | |||||
Lehrkräfte | rund 80 (Stand: Schuljahr 2011/12) | |||||
Leitung | Alexander Sauter | |||||
Website | www.kfg-mannheim.de |
Das Karl-Friedrich-Gymnasium (kurz: KFG) ist ein humanistisches<ref>Wer wir sind auf der Webseite des Karl-Friedrich-Gymnasiums, abgerufen am 11. Oktober 2011</ref> Gymnasium und die älteste höhere Schule in Mannheim mit einer mehr als 300-jährigen ununterbrochenen Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
Historisches
1664 wurde die Schule als reformiertes Pädagogium (Lateinschule) von Kurfürst Karl Ludwig begründet. Nachdem die Stadt im Orleanschen Erbfolgekrieg zerstört wurde, begann man im Jahre 1700 mit der Neugründung des Pädagogiums. 1711 wurde das lutherische Gymnasium durch die lutherische Kirchengemeinde gegründet. 1720 stiftete Kurfürst Karl Philipp das katholische Jesuiten-Gymnasium. Zwischen 1730 und 1734 wurde ein Kolleggebäude zwischen dem westlichen Schlossflügel und der Jesuitenkirche gebaut. 1738 wurde das Gebäude für das Jesuitengymnasium errichtet, das sich in der „Kalten Gass“ befand.
1750 wurde die Unterstützungsklasse Cassa Pia für bedürftige Schüler im Jesuitengymnasium gegründet. Die Cassa Pia bestand als Lernmittelbücherei bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Als die Revolution ausbrach, begannen im Jahre 1795 die Schülerzahlen aller drei Gymnasien zurückzugehen. 1803 wurde die Kurpfalz aufgelöst und die Stadt Mannheim ging an Baden über. Am 10. November 1807 wurde das „Vereinigte Großherzogliche Lyzeums“, aus den drei konfessionellen Gymnasien durch Großherzog Karl Friedrich von Baden errichtet. Seit 1820 wurden am Lyceum jüdische Schüler aufgenommen, die um 1880 fast ein Drittel der Schülerschaft stellten. 1872 wurde die Schule in „Großherzogliches Gymnasium“ umbenannt. Außerdem wurde die umgekehrte Zählung der Klassen von Sexta bis Prima (VI-I) eingeführt.
Von 1869 bis 1899 wurde das heutige Schulhaus – damals noch vor der Stadt – erbaut. 1902 wurde mit der Koedukation durch Aufnahme von sieben Mädchen in die Sexta begonnen. 1907 erhielt das Gymnasium in Erinnerung an den ersten badischen Großherzog Karl Friedrich seinen heutigen Namen Karl-Friedrich-Gymnasium. Im Zweiten Weltkrieg wurden 1943 die Unter- und Mittelstufe ausgelagert, das Schulhaus zu 60 Prozent zerstört und der Schulbetrieb im März 1945 eingestellt. Im Dezember 1945 nahm das Karl-Friedrich-Gymnasium den Unterricht im halb ausgebrannten Schulhaus wieder auf. Dieses wurde 1950 wiederhergestellt und 1961/1962 großzügig modernisiert, wobei im obersten Stockwerk naturwissenschaftliche Fach- und Praktikumsräume eingerichtet wurden. 1972 feierte das Karl-Friedrich-Gymnasium sein 300-jähriges Bestehen, wobei der ehemalige Schüler und spätere Astrophysiker Heinz Haber die Festansprache hielt.
Zwischen 1974 und 1975 wurde ein landesweiter Schulversuch unternommen, um die reformierte Oberstufe zu erproben. 1978 wurde allgemein die NGO (Neue Gymnasiale Oberstufe) eingeführt. 1984 wurde neben dem altsprachlichen der neusprachliche NI-Zug eingerichtet. 1996 wurde das naturwissenschaftliche Profil und 1998 der achtjährige Zug eingeführt. Ab 2003/2004 konnte auch Spanisch als vierte Fremdsprache gewählt werden; zudem wurde die Schule ein europäisches Gymnasium. Seit 2007 wird das Fach NWT in der Regel in zwei Klassen unterrichtet. Seit einigen Jahren bietet das Karl-Friedrich-Gymnasium eine differenzierte Begabtenförderung in den Klassen 5 und 6 an.
Direktoren
- 1974–1996: Hansjörg Probst
- 1996–2014: Hermann Wiegand
- Seit 2014: Alexander Sauter
Literatur
- Jahresbericht für das Schuljahr. Mannheim 1881–1929 (Digitalisat Jahrgänge 1884–1907)
- Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der Anstalt. (10. November, 1807 - 1907). Mannheim 1907 (Digitalisat) (Beilage zum Jahresbericht 1907)
- Jahresbericht. Mannheim 1908–2007 (Digitalisat Jahrgänge 1908–1911, 1915)
- Hermann Wiegand, Wilhelm Kreutz (Hrsg.): 200 Jahre Vereinigtes Großherzogliches Lyceum. Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim. Heidelberg 2008, ISBN 978-3-89735-490-6.
- Hermann Wiegand, Wilhelm Kreutz (Hrsg.): Vereinigtes Großherzogliches Lyceum Mannheim. Karl-Friedrich-Gymnasium. Vorträge. Mannheim 2007, ISBN 978-3-00-023465-1.
- Karl Albert Müller: Das Karl-Friedrich-Gymnasium in Mannheim 1933-1945: Eine Schule im Dritten Reich. Heidelberg 1988, ISBN 3-533-04012-7.
- Karl Albert Müller: Dreihundert Jahre Karl-Friedrich-Gymnasium: Vergangenheit u. Gegenwart e. Mannheimer Schule. Mannheim 1972, ISBN 3-87804-012-1.
Schüler
- Paul Nikolaus, bürgerlich Paul Nikolaus Steiner, (1894–1933), Dichter und Bühnenautor, Kabarettist und Conférencier
- Rudolf Höß (1900–1947), SS-Obersturmbannführer und 1940–1943 Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz
- Gustav Adolf Scheel (1907–1979), Arzt und Funktionär (1936–1945) in der Zeit des Nationalsozialismus
- Heinz Haber (1913–1990), deutscher Physiker, Raumfahrtmediziner, Schriftsteller und Fernsehmoderator
- Friedhelm Klein (* 1940), Offizier und Militärhistoriker
Weblinks
- Webseite des Karl-Friedrich-Gymnasiums
Einzelnachweise
<references />