Karl Riha


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Karl Riha (* 3. Juni 1935 in Krummau an der Moldau, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler.

Leben

Während und nach seinem Studium an der Universität Frankfurt am Main war Karl Riha von 1962 bis 1967 Feuilletonredakteur der Frankfurter Studentenzeitschrift Diskus. Ab 1965 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Frankfurt, ab 1969 an der Technischen Universität Berlin. Er promovierte 1969 über das Großstadtmotiv in der deutschen Literatur. 1972 habilitierte er sich und wurde 1975 Professor für Deutsche Philologie / Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität-Gesamthochschule Siegen.

Von 1988 bis 1991 war Karl Riha Direktor des Literarischen Colloquiums Berlin. Er ist Mitglied des Literaturrates NRW, sowie Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. In Galerie und Verlag Patio ist er Herausgeber der Verlagsreihe PA-RA-BÜ. An der Universität-Gesamthochschule Siegen betätigte Riha sich als Mitherausgeber der Editionsreihen MUK (Massenmedien und Kommunikation) und, mit Franz J. Weber oder Marcel Beyer, der Vergessenen Autoren der Moderne<ref> Diese Autoren waren u. a. Dadaisten, Expressionisten, französische Lyriker, italienische Futuristen und visuelle Poeten aus Portugal. Die Bände kamen nicht in den Buchhandel.</ref>, der Reihe Experimentelle Texte und der Zeitschrift Diagonal. Die Edition Randfiguren der Moderne, von ihm herausgegeben mit Franz J. Weber, erschien seit 1988 im Postskriptum Verlag, Hannover. <ref>Der erste Band war eine Reprint eines Vorkriegsbandes über das Café des Westens (1913/'14), weitere Bände galten Hans Leybold, Walter Mehring, John Höxter, Emmy Ball-Hennings, Christof Spengemann, Werner Schreib oder Gustaf Gründgens.</ref>

1996 gewann Riha den Literaturpreis der Stadt Kassel für grotesken Humor.

Karl Riha verfasste zahlreiche wissenschaftliche Publikationen u.a. zu den Themen Moritat, Song, Bänkelsang, Commedia dell’arte, Dadaismus, Comics, Cartoons und Karikaturen sowie Mediengeschichte (Rundfunk, Film, Presse, Fernsehen). In seinen literarischen Veröffentlichungen verwendete er gelegentlich die Pseudonyme Hans Wald, Agno Stowitsch und Charlie Hair.

Werke

Literarische Werke:

  • Nicht alle Fische sind Vögel. Gedichte und Prosa (1981).
  • In diesem/diesem Moment. Gedichte, Bilder und Prosa (1984).
  • So zier so starr so form so streng. Sonette (1988).
  • GOMRINGER oder die anwendung der konstellation auf ihren erfinder (1989).
  • Kitty in der Killerfalle und andere Prosa, Edition Literarischer Salon, Gießen (1990)
  • Was ist mit mir heute los? (1994).
  • Ich in einem stück und andere prosa (1999).

Wissenschaftliche Publikationen:

  • Prämoderne – Moderne – Postmoderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1994.
  • Dada Berlin. Stuttgart: Reclam, 1994.
  • Commedia dell'arte. Mit den Figurinen Maurice Sands. Frankfurt am Main: Insel, 1980 u. a.
  • Moritat, Bänkelsong, Protestballade. Königstein/Ts.: Athenäum, 1979, 2. Aufl.
  • Cross-Reading und Cross-Talking. Zitat-Collagen als poetische und satirische Technik u. a. bei Georg Christoph Lichtenberg. Stuttgart: Metzler, 1971.
  • Zok roarr wumm. Zur Geschichte der Comics-Literatur. Steinbach: Anabas-Verl. Kämpf, 1970.
  • Reisen im Luftmeer. Ein Lesebuch zur Geschichte der Ballonfahrt von 1783 (und früher) bis zur Gegenwart / unter Mitarbeit von Ursula Tesch und Dieter H. Stündel herausgegeben von Karl Riha, Hanser, München / Wien 1983, ISBN 3-446-13682-7.

Anmerkungen

<references/>

Weblinks