Karl Müllenhoff
Karl Viktor Müllenhoff (* 8. September 1818 in Marne; † 19. Februar 1884 in Berlin) war ein deutscher Wissenschaftler und germanistischer Mediävist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karl Viktor Müllenhoff war der zweitälteste Sohn des Marner Kaufmanns Johann Anton Müllenhoff. Er besuchte von 1830 bis 1837 das Gymnasium in Meldorf und studierte danach in Kiel, Leipzig und Berlin. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Burschenschaft Teutonia zu Kiel.<ref>http://www.teuten.de/geschichte/bekannte-teuten/#Muellenhoff</ref>
1854 wurde Müllenhoff Professor für deutsche Literatur und Altertumskunde an der Universität Kiel und 1858 Professor für deutsche Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität (seit 1947 Humboldt-Universität zu Berlin). 1861 trat er der Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin bei. Er hatte seinen Wohnsitz bis um 1875 in der Schellingstraße 7 (Berlin-Tiergarten), um 1880 bezog er ein Wohnhaus am Lützowufer im gleichen Bezirk.<ref>Müllenhoff, Karl. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1865, Teil 1, S. 383. Müllenhoff, Karl. In: Berliner Adreßbuch, 1880, Teil 1, S. 653.</ref><ref name="LuiseLexStr">Müllenhoffstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)</ref>
Müllenhoff entwickelte 1863 die Theorie von der Kontinuität der Schriftsprache seit althochdeutscher Zeit. Die von ihm verfasste, vor allem philologisch ausgerichtete Deutsche Altertumskunde stellt einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Geschichte der Germanen dar, wenngleich es eher indirekt einflussreich war und heute durch neuere Arbeiten oftmals überholt ist. Es gilt als Müllenhoffs Hauptwerk, ist allerdings unvollständig, da andere geplante Bände nie erschienen und bis auf den ersten Band alle anderen veröffentlichten Bände nicht mehr von Müllenhoff selbst publiziert werden konnten.
1884 wurde er auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg, Großgörschenstraße 12-14, beigesetzt. Das Grabmal – ein schwarzer Syenitobelisk – ist erhalten.
Im Juni 1896 erhielt eine nach dem Bebauungsplan, Abt. II angelegte Straße 2 a im Professorenviertel in Berlin-Kreuzberg den Namen Müllenhoffstraße.<ref name="LuiseLexStr" />
Werke
- Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845 (books.google.nl)
- Zur altitalischen Sprachkunde. Halle 1852
- Zur Geschichte der Nibelunge Not. Braunschweig 1855
- Arthur Amelung, Oskar Jänicke, Karl Viktor Müllenhoff: Ortnit : und die Wolfdietriche. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1871–1873
- Paradigmata zur deutschen Grammatik : zum Gebrauch für Vorlesungen. 5. Aufl. Hertz, Berlin 1881
- Deutsche Altertumskunde. 5 Bände, Berlin 1870–1908
- K. Müllenhoff (Hrsg.): Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem VIII.–XII. Jahrhundert. 3. Ausg. hrsg. von E. von Steinmeyer. Weidmann, Berlin 1892. 2 Bände, urn:nbn:de:hbz:061:1-6038
Literatur
- Christoph König et al.: Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2003, S. 1276ff.
- Rainer Kolk: Müllenhoff, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 308 f. (Digitalisat).
- Wilhelm Scherer: Müllenhoff, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 494–499.
- Wilhelm Scherer: Karl Müllenhoff. Ein Lebensbild. Berlin 1896 [Neudruck Heide 1991 ISBN 3-8042-0560-7]
Weblinks
- Literatur von und über Karl Müllenhoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Karl Müllenhoff. Bei: Zeno.org.
- Karl Viktor Müllenhoff (PDF; 41 kB) BBAW
- Bruder Adolf Müllenhoff im Dithmarschen-Wiki
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
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NAME | Müllenhoff, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Müllenhoff, Karl Viktor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philologe |
GEBURTSDATUM | 8. September 1818 |
GEBURTSORT | Marne |
STERBEDATUM | 19. Februar 1884 |
STERBEORT | Berlin |