Klosterhäseler
Klosterhäseler Gemeinde An der Poststraße
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dim=10000 | globe= | name=Klosterhäseler | region=DE | type=city
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Höhe: | 196 m ü. NN | |||
Fläche: | 19,9 km² | |||
Einwohner: | 773 (31. Dez. 2007) | |||
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner/km² | |||
Eingemeindung: | 1. Juli 2009 | |||
Postleitzahl: | 06647 | |||
Vorwahl: | 034463, 034465, 034467 |
Klosterhäseler ist ein Ortsteil der Gemeinde An der Poststraße im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Zu Klosterhäseler gehörten die Ortsteile Klosterhäseler, Burgheßler, Gößnitz und Pleismar.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Klosterhäseler liegt auf einer Höhe von 196 Metern zwischen Weimar und Halle (Saale).
Geschichte
Der Ort war Sitz des gleichnamigen Ministerialgeschlechtes von Heßler, welches 1197 zum ersten Mal genannt wurde. Das für den Ort namensgebende Kloster, ein Zisterziensernonnenkloster, wurde Mitte des 13. Jahrhunderts von der Familie von Heßler gestiftet. Erstmals wurde es 1318 urkundlich erwähnt. Im Zuge der Reformation wurde es aufgelöst und 1543 von der Familie von Heßler erkauft und mit dem Rittergut vereinigt. Dieser Zweig der Familie starb 1771 mit Hans Heinrich III. von Heßler aus. Das Gut ging in Konkurs.
Nach dem Tod des Christian Moritz von Heßler fielen die Rittergüter Burgheßler und Klosterhäseler an den Herzog von Sachsen-Weimar heim und wurden seitens des Herzogtums unter die Verwaltung des Amts Roßla gestellt. Da das Kurfürstentum Sachsen zu Lebzeiten des Herzogs die beiden Güter beschlagnahmte, kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Kurfürstentum und dem Herzogtum.<ref>Klosterhäseler und Burgheßler im Buch „Geographie für alle Stände“, S. 38</ref> Am 16. Juni 1732 wurde das Rittergut Klosterhäseler vom Magdeburger Kauf- und Ratsherren Gottfried Haeseler (die Familie Haeseler ist mit den von Heßler nicht verwandt und wurde erst 1736 vom preußischen König in den Adelsstand erhoben) für 50100 Taler erworben. In der Folge setzte sich nach und nach die Schreibweise "Klosterhäseler" für den Ort durch.
1766/67 entstand die heutige Dorfkirche, ein Saalbau mit quadratischem Ostturm und Gruftanbau, als Ersatz für die baufällig gewordene Klosterkirche. Klosterhäseler wurde als Folge des Wiener Kongresses im Jahr 1815 mit dem Großteil des Amts Eckartsberga an Preußen abgetreten und dem Landkreis Eckartsberga in der Provinz Sachsen zugeordnet, zu dem der Ort bis 1944 gehörte.<ref>Orte des Kreises Eckartsberga im Gemeindeverzeichnis 1900</ref>
1855 gründete Wilhelm Heerwagen (1826–1875) in Klosterhäseler die Orgelbauwerkstatt Heerwagen, die dort bis 1892 bestand. Aus seiner Werkstatt stammt die 1871 gebaute Orgel der Dorfkirche, die von August und Emilie von Haeseler aus Dankbarkeit über die Rückkehr ihrer Söhne aus dem Krieg gegen Frankreich gestiftet wurde. Das Instrument verfügt über dreizehn Register auf zwei Manualen und Pedal. Wilhelm Heerwagens Sohn Emil, der ihm als Orgelbauer nachfolgte, wurde 1857 in Klosterhäseler geboren.
Am 1. Juli 2009 wurde Klosterhäseler in die neue Gemeinde An der Poststraße eingegliedert.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste</ref> Die letzte Bürgermeisterin war Iris Eckmann.
Wirtschaft
Die Henglein GmbH aus Wassermungenau betreibt seit 1995 in Klosterhäseler eine Produktionsstätte für Fertigteigprodukte.<ref>Regal 2/2014</ref>
Verkehr
- Westlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 250, die von Eckartsberga nach Bad Bibra führt
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hans Friedrich von Heßler (1610–1667), Obrist und Besitzer der Rittergüter Burgheßler und Balgstädt
- Hans Heinrich von Heßler (1648–1717), Generalmajor, Steuerdirektor und Besitzer der Rittergüter Klosterhäseler und Gößnitz
- Emil Heerwagen (1857–1935), Orgelbauer
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Wilhelm Heerwagen (1826–1875), Gründer der bis 1935 bestehenden Orgelbaufirma Heerwagen
Sehenswürdigkeiten
- Barocke Dorfkirche aus dem Jahr 1766
- Krypta (Kapitelsaal) des ehemaligen Zisterzienserklosters, nach 1300
- Heerwagen Orgelbau Ausstellung Klosterhäseler in der Krypta im Schloss
- Reste des ehemaligen Gutsparkes mit Gräbern der Familie von Haeseler
Literatur
- Louis Naumann: Zur Geschichte der Cistercienser-Nonnenklöster Hesler und Marienthal, ein Beitrag zur Geschichte des Kreises Eckartsberga, Band 3 von Beiträge zur Lokalgeschichte des Kreises Eckartsberga,1885
- Gustav Sommer: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, Der Kreis Eckartsberga, von der Historische Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt, Veröffentlicht von Hendel, 1883
- W. Faust: Im Tale der Hasel, Bad Kösen, 1927
- Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler / Sachsen-Anhalt / 2. Regierungsbezirke Dessau und Halle, 1999
Quellen
<references/>
Weblinks
Webseite der Verwaltungsgemeinschaft
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